Lesekompetenz ist mehr, als einfach nur lesen können – es geht vielmehr darum, unterschiedliche Texte in ihren Aussagen und ihrer formalen Struktur zu verstehen, sie einordnen zu können und sachgerecht zu nutzen. Lesen unterstützt demnach beim Erreichen persönlicher Ziele und dient der Erweiterung des Wissens, aber auch der eigenen Fähigkeiten.
Täglich eine neue Gute Nacht Geschichte zum Lesen oder Vorlesen findest du hier.
10 Gründe, warum Lesen wichtig ist
- Lesen zu können ist die Voraussetzung für Medienkompetenz: Wer die neuen Medien kompetent nutzen möchte, muss lesen können. Entgegen vielen Vorurteilen, dass das Internet die Lesekompetenz vermindert, geschieht genau das Gegenteil: Wer im WWW lesen möchte, muss Querlesen können und schnell den Inhalt eines Textes anhand von „überfliegen“ erfassen. Lesen wird somit sogar noch wichtiger. Lese- und Medienkompetenz sind in diesem Kontext nicht voneinander zu trennen und sollten auch im Unterricht miteinander erworben werden. Die „digital natives“ sind nur so gut wie ihre Lesekompetenz.
- Fantasie wird gefördert: Ein Buch eröffnet seinem Leser neue Welten und heißt nicht umsonst: Lesen ist Abenteuer im Kopf. Nebenbei wird nicht nur die Fantasie gefördert, denn der Leser muss sich die Figuren, die Gegenstände, die Umgebung vorstellen, sondern auch Ausdrucksmöglichkeiten, Wortschatz und Konzentrationsfähigkeit werden gefördert. Besonders in der Schule sind diese Fähigkeiten von großer Bedeutung, aber auch für das Berufsleben.
- Lesen erweitert den Horizont: Wer viel liest, weiß auch viel, denn in Büchern erfährt man viel über andere Kulturen, Länder, Menschen und geschichtliches Wissen, das einen Teil zur Allgemeinbildung beiträgt. Lesen ist die Grundlage, sich Wissen (selbst) anzueignen.
- Lesen erleichtert den Alltag: Unsere Umgebung ist gespickt von visuellen Reizen – ob Straßenschilder oder Werbung. Wer nicht lesen kann, hat deutliche Nachteile, sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden und ist auf die Hilfe anderer angewiesen. Lesen ist ein bedeutender Bestandteil des Lebens und eine Voraussetzung, um an der Gesellschaft teilzunehmen.
- Lesen ist die Voraussetzung, ein selbstbestimmtes Leben zu führen: Viele Menschen auf dieser Welt können nicht lesen, sind Analphabeten und somit vom gesellschaftlichen Leben zu einem Großteil ausgeschlossen. Zwar hat die Schriftsprache an Bedeutung verloren durch moderne Diktierdienste, Videokanäle und stellvertretenden Emoticons für Gefühle, doch ohne das geschriebene Wort geht es in unserer Gesellschaft noch immer nicht. Besonders wichtig wird es sein, schnell lesen zu können, denn „time is money“.
- Lesen als wichtiger Faktor für die Entwicklung von Empathie: Empathie als Softskill wird in der Zukunft unserer Kinder einen großen Stellenwert einnehmen. Es ist neurowissenschaftlich belegt, dass durch das gemeinsame Lesen mit einer Bezugsperson Empathie entsteht und Lesen als ein positives Erlebnis wahrgenommen wird. Eine bedeutende Rolle spielt die Begleit- und Anschlusskommunikation, die das Gelesene erst erlebbar macht, vertieft und Mitgefühl (Empathie) weckt. So können Kinder verschiedene Situationen nachempfinden, sich in die Figur hineinversetzen und die Verhaltensweisen einordnen.
- Lesen ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung: Statt stundenlang vor dem Computer/Fernseher zu sitzen oder Videospiele zu spielen, ist lesen eine willkommene Abwechslung, die (meist jüngere) Kinder gut annehmen. Die Vorbildrolle der Eltern und der Stellenwert des Lesens innerhalb der Familie sind wichtig.
- Lesen ist eine Grundvoraussetzung im Job: Kaum ein Job kommt heute noch ohne Lesekompetenz aus – es ist eine Grundvoraussetzung, um einmal am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilnehmen zu können. Funktionale Analphabeten, die nicht über ausreichend Lesekompetenz verfügen, haben es am Arbeitsplatz deutlich schwerer (und werden nicht selten gemobbt).
- Lesen unterstützt die Bindung: Wenn man gemeinsam liest, profitiert davon die Bindung. Und wer sich ein wenig mit der Bindungstheorie auskennt weiß, dass eine sichere Bindung das gesamte Leben bereichert und spätere Beziehungen auf diesen ersten Bindungserfahrungen aufbauen. So kann das Lesen auch eine gute Investition in die Partnerschaft sein.
- Lesen hat ein gutes Image: Wer heute nicht lesen kann, steht in keinem guten Licht. Auch bei Kindern ist es so, wenn sie sich im Schulhof über das neueste Buch der drei Fragezeichen oder der Baumhausreihe austauschen, wenn sie für ein Referat recherchieren sollen oder ein Buch rezensieren. Lesen hat kein verstaubtes Image, es ist modern und wichtiger denn je zuvor.
Als Grundschullehrerin kann ich diese nur unterstützen! Meine Tochter liest sehr gut, hat sich jedoch geweigert, außerhalb der Schule zu lesen. „Warum soll ich das auch noch in meiner Freizeit machen? Ich kann es doch!“ Doch mit einem kleinenTrick habe ich ihr Interesse für das freiwillige Lesen doch noch wecken können. Als Kinderbuchrezensentin bekommen ich für meinen Blog öfter mal Bücher zugeschickt und beurteile sie auf Inhalt, Grammatik, Textaufbau und Text-Bild-Verhältnis sowie inhaltliche Klarheit. Der fachliche Blick ist durch meinStudium da, doch was mir manchmal schwerer zu beurteilen fällt, ist die Sache mit der Lesemotivation. Da kommt nun meine Tochter ins Spiel. Sie habe ich heimlich zur Buchbotschafter erkoren, damit sie die Bücher auf Lesefreude hin untersucht. Dass ich ihre Meinung ernst nehme und ihre „Empfehlungen“ und „Knackstellen“ für die Rezension berücksichtige, findet sie so gut, dass ihr Lesefieber nun geweckt wurde. Auch auf die Schule wirkt sich das positiv aus, denn in regelmäßigen Abständen erzählt sie von ihrer Tätigkeit als Buchbotschafterin und stellt auch mal ein Buch der Klasse vor. In ihrem Fall hat es nur eine klare Aufgabe gebracht, um Lesefreude zu empfinden…
Das ist ein super Trick, um Kinder zum Lesen motivieren. Super!