Welche Kinderkrankheiten gibt es?

Alle Kinderkrankheiten haben mehrere Gemeinsamkeiten: Sie treten in einer Kombination aus Fieber und Hautausschlägen auf. Noch eine davon: nach einer durchgemachten Infektion ist man lebenslang immun – Ausnahme ist der Scharlach, den man öfters bekommen kann. Wir verschaffen euch einen Überblick über einige der Kinderkrankheiten inklusive Symptomen. 

Masern

Masern zählen zu den 10 häufigsten Infektionskrankheiten. Die Infektion ist eine sehr ansteckende Erkrankung, sie wird durch das Sekret der Nase oder des Rachens beim Sprechen oder Husten übertragen. Infektion wird rasch übertagen und bricht nach 8 bis 10 Tagen aus. Ausgelöst wird die Infektion durch ein Virus und sie verläuft in zwei Phasen: Phase eins zeigt sich durch Fieber, Schnupfen und Husten. In Phase zwei kommt es zu den charakteristischen Rötungen der Haut. Da es keine antivirale Therapie gibt, müssen Betroffene eine strenge Bettruhe einhalten. Antibiotika haben gegen Masern keine Wirkung.

Mumps

Am stärksten infektionsgefährdet bei Mumps sind Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren. Die Übertragung erfolgt durch eine Tröpfchen- oder Speichelinfektion. Meistens beginnt die Erkrankung mit heftigen Ohrenschmerzen und Beschwerden im Bereich der Speicheldrüsen. Circa 2 bis 3 Wochen nach der Infektion treten die ersten grippeähnlichen Symptome (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen) auf. An der Erkrankung ist jedoch eine schmerzhafte Schwellung erst hinter einem Ohr, nach 2 bis 3 Tagen auch hinter dem zweiten Ohr charakteristisch. Die Schwellung ist sehr schmerzhaft und verursacht starke Schmerzen beim Kauen oder beim Bewegen des Kopfes. Nach maximal 10 Tagen klingt sie wieder ab. Das Fieber kann auf bis zu 40 Grad ansteigen, in manchen Fällen bleibt man auch völlig fieberfrei. Antibiotika haben bei Mumps keine Wirkung, es wird eine Behandlung zum Bekämpfen der Schmerzen und des Fiebers eingesetzt. 

Röteln

Röteln zählen zu den klassischen Kinderkrankheiten. Die Erkrankung verläuft in 50 % der Fälle ohne Symptome, deshalb wird sie häufig übersehen. Das Rötelnvirus wird durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen. Zu den ersten Symptomen zählen hellrote, linsengroße Hautrötungen im Gesicht, die sich über den ganzen Körper verbreiten und nach 1 bis 3 Tagen verschwinden. Eine Infektion ist bereits 7 Tage vor dem Auftreten des Ausschlags möglich. Begleitsymptome sind häufig Kopfschmerzen, Fieber (selten über 38 Grad), angeschwollene Lymphknoten, Husten oder, in seltenen Fällen, eine Bindehautentzündung. Je älter das Kind bei einer Infektion ist, desto eher treten Symptome wie Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Gehirnhautentzündung auf. Eine Therapie gegen die Infektion gibt es nicht, die Behandlung beschränkt sich auf Linderung der Begleitsymptome (Kopfschmerz, Fieber). Um eine Ansteckungsgefahr zu vermeiden, sollte man an Röteln erkrankte Kinder isolieren.

Scharlach

Scharlach wird von Streptokokken (Bakterien) verursacht. Am häufigsten sind Schulkinder betroffen, da sie sich gegenseitig anstecken. Neben Fieber und starken Halsschmerzen sind auch die Mandeln stark gerötet, geschwollen, manchmal sogar eitrig. Das verursacht Schmerzen und Probleme beim Schlucken. Typisch für Scharlach ist der weißliche Belag der Zunge, dieser färbt sich jedoch nach etwa 3 Tagen himbeerrot und bildet kleine Knötchen. Die sogenannte Himbeerzunge. Etwa 2 Tage nach der Infektion entsteht in der Leistengegend und in den Achselhöhlen ein punktförmiger Ausschlag mit tiefroten Flecken, der sich auf den ganzen Körper ausbreitet, außer auf das Gesicht. Dieser klingt nach einer Woche wieder ab. Ein Schnelltest kann eine verlässliche Diagnose liefern, sodass sofort eine Antibiotika-Therapie eingeleitet werden kann. Es können auch fiebersenkende Medikamente verabreicht werden. Sehr wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Dreitagefieber

Wie die meisten Kinderkrankheiten wird das Dreitagefieber auch Tröpfcheninfektion übertragen. Bis die Infektion ausbricht vergehen im Schnitt 5 bis 15 Tage. Kinder zwischen 6 Monaten und 3 Jahren erkranken am häufigsten daran. Wie der Name schon sagt, ist ein 3 Tage lang andauerndes, hohes Fieber, dem ein rötlicher Hautausschlag folgt, typisch. Am Dreitagefieber kann man nur einmal im Leben erkranken. Die Behandlung werden fiebersenkenden Mittel eingesetzt.

Ringelröteln

Ringelröteln werden durch eine Virusinfektion übertragen. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch vergehen etwa 14 bis 18 Tage. Typisch ist der schmetterlingsförmige Ausschlag, der zunächst an den Wangen beginnt. Ringelröteln verlaufen üblicherweise ohne Komplikationen. Gegen Ringelröteln gibt es keine wirksame medikamentöse Behandlung.

Windpocken

Das Varizellen-Virus verbreitet sich sehr rasch. Etwa 75 % aller Kinder unter 15 Jahren haben bereits eine Windpocken-Infektion durchgemacht. Die Übertragung erfolgt über Tröpfchen. Nach der Infektion entstehen zunächst rote Flecken an der Hautoberfläche. Daraus entwickeln sich rasch kleine juckende Bläschen, die sich am ganzen Körper ausbreiten. In seltenen Fällen auch an der Mundschleimhaut. Weitere Symptome sind Fieber und Kopfschmerzen. Die Erkrankung dauert etwa 10 Tage und bricht meist ca. 14 bis 21 Tage nach der Infektion aus. Zur Behandlung werden in erster Linie spezielle Lotionen zur Linderung des Juckreizes eingesetzt. Bettruhe ist ratsam, sowie leichte Baumwoll-Kleidung um den Juckreiz zu verringern. Bäder sollten eher vermieden werden.

Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keinen Arztbesuch. Bei Fragen und/oder Beschwerden wende dich bitte an deinen Hausarzt. 

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