Die Abenteuer von Schnurri, der Katze, die nicht schlafen wollte

Es war einmal eine kleine Katze namens Schnurri. Schnurri war kein gewöhnliches Kätzchen – sie hatte ein Fell, das in allen Farben des Regenbogens schimmerte, und sie war voller Energie, selbst dann, wenn alle anderen schon längst müde waren. Jeden Abend, wenn die Sonne unterging und die anderen Tiere im Dorf ihre Augen schlossen, war Schnurri noch hellwach. Sie wollte einfach nicht schlafen!

„Warum soll ich schlafen gehen, wenn es noch so viel zu entdecken gibt?“ schnurrte Schnurri jedes Mal, wenn ihre Mama sie ins Bett bringen wollte. Und so begann jede Nacht ein neues Abenteuer.

Eines Abends, als Schnurri sich wieder einmal vor dem Schlafengehen drücken wollte, schlich sie sich heimlich aus dem Haus. „Heute werde ich die Welt erobern, während alle anderen schnarchen!“ dachte sie sich. Doch sie war nicht allein – der Mond am Himmel hatte sie gesehen und sprach plötzlich mit ihr: „Schnurri, es ist Schlafenszeit! Was machst du noch hier draußen?“

Schnurri setzte sich hin und blickte zum Mond hinauf. „Ich will nicht schlafen, lieber Mond. Da draußen wartet das große Abenteuer auf mich!“

Der Mond lachte leise. „Na gut, wenn du schon wach bist, dann will ich dir helfen, ein Abenteuer zu erleben. Aber sei gewarnt, jedes Abenteuer hat seine eigene Überraschung!“ Mit einem Zwinkern schickte der Mond einen silbernen Strahl direkt auf Schnurris Pfoten, und plötzlich fühlte sie sich federleicht.

„Wow, was passiert hier?“ rief Schnurri, als sie merkte, dass sie zu schweben begann. Der Mond hatte ihr die Fähigkeit gegeben, zu fliegen! „Los geht’s!“ jubelte sie und flog los, höher und höher, bis sie über den Wipfeln der Bäume schwebte.

Während sie durch die Nacht flog, landete sie zuerst bei einer Gruppe von Eulen, die auf einem Baum saßen und weise miteinander sprachen. „Guten Abend, Eulen! Was macht ihr hier oben?“ fragte Schnurri neugierig.

„Wir sind die Wächter der Nacht“, sagte eine alte Eule, „wir passen auf, dass alles ruhig und friedlich bleibt.“ Die Eulen kicherten. „Aber du solltest doch schlafen, kleine Katze, oder?“

Schnurri winkte nur ab. „Schlafen kann ich später. Heute Nacht will ich Abenteuer erleben!“ Und so flog sie weiter.

Als sie durch die Wolken segelte, entdeckte sie eine Gruppe von Sternen, die zusammen einen seltsamen Tanz aufführten. „Was macht ihr da?“ rief Schnurri.

Ein besonders leuchtender Stern drehte sich zu ihr um. „Wir üben unseren Sternentanz! Jede Nacht tanzen wir, damit die Menschen unten schöne Träume haben.“

Schnurri staunte. „Darf ich mitmachen?“ fragte sie begeistert.

Der Stern schmunzelte. „Natürlich! Aber nur, wenn du versprichst, danach ins Bett zu gehen.“

Schnurri dachte kurz nach. „Na gut, ein Tanz, und dann gehe ich schlafen!“ Also tanzte sie zwischen den Sternen, wirbelte und drehte sich, bis sie vor Lachen kaum noch atmen konnte.

Als der Tanz zu Ende war, fühlte sich Schnurri plötzlich ganz schwer. Ihre Pfoten wurden müde, ihre Augen fielen fast von allein zu. „Vielleicht ist es doch Zeit, ins Bett zu gehen“, murmelte sie.

„Das haben wir dir ja gesagt“, lachte der Mond von oben, „Abenteuer sind schön, aber Schlaf ist auch wichtig.“

Schnurri gähnte. „Vielleicht hast du recht.“ Der Mond schickte einen sanften Lichtstrahl hinunter, und Schnurri schwebte langsam zurück auf die Erde, direkt in ihr weiches Bettchen. „Danke für das Abenteuer, lieber Mond. Aber jetzt bin ich wirklich müde.“

Und so kuschelte sich Schnurri in ihr Bett, das Mondlicht schimmerte sanft durch das Fenster, und sie schlief tief und fest ein, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.

Und wisst ihr was? Schnurri hatte nicht nur ein Abenteuer erlebt, sondern auch die schönsten Träume, die man sich vorstellen kann – denn wer gut schläft, kann in seinen Träumen noch viel größere Abenteuer erleben!

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