Ein Kinderzimmer und 2 Kinder?

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Manchmal geht es einfach nicht anders, manchmal entscheiden sich Eltern auch bewusst dafür: Ihre beiden Kinder wohnen in einem Kinderzimmer. Und nicht immer muss das die schlechteste Lösung sein. Denn wer sich ein Zimmer teilt, lernt schon früh Rücksicht zu nehmen und zusammenzuhalten. Zum Beispiel kann man sich vorm Einschlafen noch heimlich Geschichten erzählen.

Ideal wäre es, wenn nicht das kleinste aller Zimmer zum Kinderzimmer auserkoren wird. „Eltern sollten überlegen, wie sie die Wohnung am besten nutzen“, empfiehlt Cora Bojahr, Erzieherin und Innenarchitektin in München.

Manchmal bietet es sich an, wenn Mama und Papa das große Schlafzimmer mit dem Kinderzimmer tauschen, da sie sowieso nur nachts darin schlafen. Oder sie überlegen sich, welche Bereiche aus dem Kinderzimmer ausgelagert werden können. Gibt es bereits ein Arbeitszimmer der Eltern? Dann findet dort vielleicht auch der Schreibtisch des Schulkindes Platz.

Kinderzimmer planen: Bereiche klar trennen

Generell sollte das Reich der Kleinen folgende Funktionen erfüllen: Sie brauchen Platz zum Schlafen, zum Kuscheln/Ausruhen/Lesen, zum Spielen am Boden, zum Malen/Basteln/Schreiben, zum Ankleiden und zum Verstauen von Dingen. Diese Bereiche sollten optisch klar voneinander getrennt sein.

Und ein weiterer Punkt ist der Innenarchitektin wichtig: „Eltern sollten immer die Entwicklung ihres Kindes im Blick haben. Sie verläuft schneller als gedacht, und das muss man beim Planen bedenken.“ Konkret heißt das: Prinzessinnen und Piraten mögen zwar im Moment das Maß aller Dinge sein, in ein paar Monaten kann das aber schon anders aussehen. Anstatt dem Drängen von Sohn und Tochter nachzugeben und ein Piraten- oder Prinzessinnen-Zimmer einzurichten, sind neutrale Möbel geschickter. Sie gefallen den Kindern länger. „Dekorieren Sie lieber mit einigen Accessoires, die das Lieblingsmotiv Ihres Kindes zeigen, wie zum Beispiel Bildern an einer freien Wand“, rät Bojahr.

Außerdem bekommen Kinder so auch die Gelegenheit, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und selbst kreativ zu werden. „Das Kinderzimmer sollte eine Bühne sein, die individuell bespielt werden kann“, sagt die Innenarchitektin. Schon mit einfachsten Mitteln wie Tüchern oder Kartons lassen sich Prinzessinnenthron und Piratenunterschlupf selbst gestalten. Zwei Kinder, ein Zimmer: Wir zeigen verschiedene Konstellationen und geben Tipps, wie die Gestaltung am besten klappt.

Das Zimmer für die beiden Kinder ist recht klein

Überlege, welche Bereiche du auslagern kannst. Im Kleiderschrank der Eltern ist noch Platz? Wunderbar, hinein mit den Klamotten der Kinder. Bilderbücher schauen die Kleinen sowieso am liebsten mit dir auf dem Sofa im Wohnzimmer an? Räume dort im Regal einen Bereich für die Bücher deines Nachwuchses frei. Der Esstisch ist groß genug, dass er auch als Mal- und Basteltisch genutzt werden kann? So ersparst du dir einen Tisch im Kinderzimmer. „Wenn Sie Bereiche auslagern, müssen Sie allerdings sicherstellen, dass die Kinder diese auch nutzen können“, gibt Bojahr zu bedenken. Das heißt zum Beispiel, dass Stifte, Papier und Kleber so in der Küche aufbewahrt werden, dass die Kleinen jederzeit selbstständig an sie herankommen.

Müssen wirklich alle Spielsachen im Zimmer sein? Kinder haben oft phasenweise Lieblingsdinge, mit denen sie intensiv spielen. Bringe den Rest in den Keller. So verbrauchen sie weniger Stauraum in der Wohnung. Mehr Spielfläche bekommst du, wenn du Regale und Schränke vom Boden weg an die Wand hängst.

Ein Paravent zum Wegklappen, ein Vorhang zum Auf- und Zuziehen, Rollcontainer, die sich im Raum bewegen lassen: Sie alle trennen den Raum und sind ruck, zuck verschwunden, wenn zum Beispiel der Boden zum Spielen gebraucht wird. Rollcontainer bieten außerdem Platz zum Verstauen und können einfach zu etwas Neuem umfunktioniert werden: „Zwei Kreise aus Filz darauf geklebt, und schon ist es ein Herd“, sagt Bojahr. Gerade die einfachen Dinge regen die Kleinen besser zu kreativen Spielen an.

In einem kleinen Zimmer ist es sehr wichtig, eine visuelle Ordnung herzustellen. Achte bei den 14Möbeln auf einheitliche Materialien. Gehe mit Wandfarbe sparsam um, beziehungsweise greif zu ruhigeren, helleren Farben. Verzichte auf Muster in Stoffen und Teppichen. Sie lenken die Kleinen zu sehr von den Spielsachen ab.

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