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Das Baby in den eigenen vier Wänden zur Welt zu bringen, stellt für viele Familien eine angenehme Alternative zur ambulanten und stationären Geburt dar. In Österreich ist der Anteil der Hausgeburten verschwindend gering, die meisten Paare entscheiden sich für eine Spitalsgeburt aufgrund der vermeintlichen Sicherheit für Mutter und Baby und der geringeren Kosten.
Wenn ein Baby geboren wird, handelt es sich dabei um einen natürlichen Prozess. Jede Familie sollte die Möglichkeit haben frei zu entscheiden, wo ihr Baby geboren wird und finanzielle Gründe sollten nicht der Motivationsfaktor für ein Spital sein.
Wann ist eine Hausgeburt möglich?
Eine Hausgeburt ist nicht unter allen Umständen möglich, es gibt Ausschlussfaktoren, die gegen eine Geburt zu Hause sprechen. Verläuft eine Schwangerschaft allerdings ohne Komplikationen, kommt das Baby um den errechneten Geburtstermin, befindet es sich in richtiger Geburtslage und hat die werdende Mutter kein Schwangerschaftsdiabetes oder einen vorausgegangenen Kaiserschnitt bzw. erwartet die Mutter keine Mehrlinge, spricht nichts dagegen. Eine Placenta praevia wäre ein weiterer Grund, warum eine Hausgeburt nicht möglich ist.
Über die Möglichkeit entscheiden Arzt und Hebamme gemeinsam und es wird empfohlen, sich auf diese Einschätzung zu verlassen, um Mutter und Kind nicht zu gefährden.
Abbruch einer Hausgeburt
Es steht dir und der Hebamme frei, die Hausgeburt abzubrechen und doch in ein Spital zu verlegen, solltest du dich nicht wohlfühlen oder die Situation es erfordern. Aus Hebammensicht treten Komplikationen und Schwierigkeiten nicht unerwartet auf, sondern zeichnen sich im Geburtsverlauf ab. Eine erfahrene Hebamme wird diese Anzeichen erkennen und wissen, wann es besser wäre, die Hausgeburt abzubrechen und in ein Krankenhaus zu verlegen.
Anschaffungen für die Hausgeburt
Viele Familien schrecken davor zurück, da eine Geburt mit viel Blut und Körperflüssigkeiten in Verbindung gebracht wird. Natürlich spielen diese eine Rolle, doch mit saugfesten Unterlagen, ein paar Laken und Handtüchern ist man für eine Hausgeburt schon gut ausgerüstet. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, einen Geburtspool aufzustellen, um auch zu Hause eine Wassergeburt zu erleben.
Vorteile einer Hausgeburt
- Viele Frauen berichten, dass es nach dem Eintreffen im Spital zu einem vorübergehenden Geburtsstillstand kam, die Wehen wurden schwächer. Nicht nur der Wechsel und die Hektik dazwischen, auch der klinische Beigeschmack ist vorhanden und kann nicht weggedacht werden. Eine Schwangerschaft und eine Geburt ist keine Krankheit, doch man wird als Patient behandelt und ist der Willkür der Ärzte und den Vorgaben des Spitals doch ein stückweit ausgeliefert. Eine selbstbestimmte Geburt ist in einem Spital kaum möglich und so steigt der Einsatz von Schmerzmittel und wehenfördernder Mittel, die vor allem dem Krankenhaus Geld einbringen. Die medizinische Notwendigkeit ist teilweise fraglich.
- Dabei braucht es für eine normal verlaufende Geburt, die ihrem eigenen Rhythmus folgt, keine medizinischen Geräte und keine Ärzte, es braucht Zeit und Vertrauen in eine erfahrene Hebamme, die die Familie begleitet und im Ernstfall eine Verlegung anordnen bzw. einen medizinischen Eingriff veranlassen wird.
- Immer mehr Frauen möchten eine selbstbestimmte Geburt und vertrauen auf ihre Fähigkeit, ohne Ärzte entbinden zu können. Bei einer Hausgeburt bleibt die Familie in ihrer gewohnten Umgebung, wodurch der Geburtsverlauf positiv beeinflusst wird.
- Das enge Vertrauensverhältnis zur Hebamme führt dazu, dass es zu weniger Komplikationen kommt.
- Geschwisterkinder und andere Familienmitglieder können bei der Geburt dabei sein.
- Die Geburt erfolgt ohne Verabreichung von Medizin oder wehenfördernden Mitteln, sondern folgt ihrem eigenen Tempo, ohne Vorgaben seitens des Spitals.
Nachteile
- Bei einer Komplikation muss das nächste Krankenhaus erst angefahren werden.
- Es fehlt medizinische Infrastruktur.
- Hebammen dürfen nur alternative Methoden zur Schmerzlinderung einsetzen, eine PDA wäre nicht möglich.
- Die Kosten müssen von der Familie selbst getragen werden.
Kosten für die Hausgeburt
Die Kosten für die Hausgeburt trägt die Familie selbst, etwa in der Höhe von € 1.600,-. Nur ein geringer Anteil wird von der Krankenkasse wieder zurückerstattet. Inkludiert sind in diesen Kosten die Betreuung durch die Hebamme, die in Rufbereitschaft steht und für die gesamte Dauer der Geburt die Familie begleitet, ohne Dienstwechsel. Meist betreut die Hebamme die Familie schon während der gesamten Schwangerschaft. Außerdem übernimmt sie auch die tägliche Nachsorge im Wochenbett in Form von Hausbesuchen. Sie steht als Ansprechperson zur Verfügung und sollte daher sorgfältig ausgewählt werden.