Draußen wurde es schon ganz früh dunkel und es war schrecklich kalt. Mia freute sich, dass sie einen warmen Schal trug. Ihr großer Bruder hatte sie vom Kindergarten abgeholt. Das war toll, denn zusammen mit ihm durfte sie auf dem Heimweg durch den kleinen Park gehen. Dort hatten sie im Herbst Kastanien zum Basteln gesammelt.
Als sie eines Tages an der Bank unter der großen Kastanie vorbeikamen, hörten sie plötzlich ein leises Jammern. Erstaunt sahen sie sich an. „Woher kommt das?“ Unter der alten Bank stand ein Karton. „Ben, der Karton weint!“, sagte Mia. „Ach was, das geht doch nicht!“, meinte der große Bruder. Ihnen war ein wenig unheimlich. Deshalb nahmen sie die Schachtel mit unter die nächste Laterne. Vorsichtig stellten sie den Karton ab und öffneten den Deckel. Ein kleiner Hund lag darin. Er zitterte und sah sie mit großen Augen an. Mia nahm ihren Schal und wickelte das Hündchen ein. Rasch liefen die Kinder mit ihm nach Hause.
Die Mutter machte ebenfalls große Augen, als sie sah, was ihre beiden Kinder nachhause brachten. „Lasst die Jacken an, der Kleine muss zum Tierarzt“. Die nette Tierärztin untersuchte den Hund. Die Mutter tuschelte mit ihr. „Er muss dableiben“, tröstete die Mutter Mia und Ben. Mia war traurig, sie dachte lange über den kleinen Hund nach, bis sie endlich einschlief.
In der nächsten Zeit gab es viel für die Kinder zu tun: Basteln und beim Kekse backen helfen. Mia träumte oft von Findus, wie sie den Hund heimlich nannte. Schnell stand Weihnachten vor der Tür. Ben und Mia waren schon den ganzen Tag schrecklich aufgeregt. Als sie endlich ins Wohnzimmer durften, stand unter dem geschmückten Christbaum ein alter Karton. Den kannten sie doch! Und richtig: Im Karton saß Findus. Er freute sich noch mehr als die Kinder, dass er für immer ein warmes Zuhause hatte.