Hallihallo! Ich habe eine Frage. Meine Tochter ist bald 8 Monate alt und wir stillen beide leidenschaftlich. Jetzt bin ich aber in der 9. SSW und das Stillen wird immer unangenehmer. Meine Tochter mag aber absolut keinen Schnuller bzw. Flascherl. Habt ihr Ideen wie wir das lösen könnten? Danke für eure Hilfe.
Hallo,
prinzipiell ist das Stillen in der Schwangerschaft kein Problem für dich oder das ungeborene Baby. Diese unangenehmen Empfindungen von denen du schreibst sind ein häufiges Phänomen in der Frühschwangerschaft und legen sich meist wieder. Gegen Ende der Schwangerschaft treten sie wieder auf, weil das Saugen an der Brust Kontraktionen in der Gebärmutter verursacht. Doch jede Frau empfindet das Stillen in der Schwangerschaft unterschiedlich. Wenn du dich zum Abstillen entscheidest, dann ist das eine ganz persönliche Entscheidung.
Das Abstillen ist so eine Sache. Vor allem, weil dein Kind noch ein Baby ist und noch sehr jung. Es gibt die Möglichkeit, dass sich dein Kind von selbst abstillt, weil sich die Muttermilch durch die Schwangerschaft ändert – davon liest man häufig. Wenn du merkst, dass dein Kind dazu nicht bereit ist, dann kannst du das „allmähliche Abstillen“ beginnen, bei dem zu den Zeitpunkt des Abstillens entscheidest. In diesem Fall erhöhst du die Beikostmahlzeiten, fütterst Milch bei und reduzierst das Stillen – so wird die Milch „automatisch“ weniger, weil die Brust nicht mehr so viel stimuliert wird. Zu Beginn kann es hilfreich sein, ein wenig Muttermilch abzupumpen, damit dein Baby den vertrauten Geschmack erfährt. Dieser ganze Prozess dauert natürlich länger, weil sich Mahlzeiten nicht von heute auf morgen ersetzen lassen.
Das abrupte Abstillen (auch mittels Tabletten) ist weniger empfehlenswert, weil es zu einer Reihe nach Nebenwirkungen wie einem Milchstau oder einer Brustentzündung kommen kann, die schmerzhaft sind.
Es gibt keine Gebrauchsanweisung für das Abstillens, sondern nur Tipps und Tricks. Rechne dennoch 6-8 Wochen für das komplette Abstillen ein – so gibst du auch deinem Kind genug Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
Lesetipp:
Baby nimmt keine Flasche – was tun?
Tipps zum Abstillen:
- Lege dein Kind an, lass es aber nicht vollständig satt trinken, sondern biete ihm dann die Flasche an (oder auch umgekehrt) – so gewöhnt sich dein Baby allmählich an den anderen Geschmack
- Allmählich steigerst du die Flaschennahrung, bis die Stilleinheit ganz ersetzt ist (nehmt euch dafür etwa 1 Woche Zeit, bevor die nächste Mahlzeit ersetzt wird)
- Wenn dein Baby keine andere Milch nimmt: Strecke die Muttermilch allmählich mit Milchpulver und probiere verschiedene Marken aus (Pre-Nahrung)
- Gib deinem Kind Zeit, dass es sich an die Umstellung gewöhnt!
- Bereite auch Milchbrei mit dem Milchpulver zu – auch hier ist dann ein anderer Geschmack dabei
- Biete die Flasche an, bevor dein Baby richtig hungrig ist
- Am besten fütterst nicht du, sondern dein Partner
- Wickle dein Baby dabei in ein Kleidungsstück, das nach dir riecht
- Bringe den Sauger der Flasche auf Körpertemperatur
- Probiere verschiedene Sauger aus Silikon oder Latex
- Probiere verschiedene Positionen aus
- Wenn dein Baby keine Flasche nimmt, kannst du einen Trinklernbecher anbieten oder auf Cup-Feeding umstellen.
- Immer wieder anbieten
- Den Partner einbinden und füttern lassen
- Ein wenig Muttermilch abpumpen und per Flasche füttern bzw. in den Trinklernbecher geben
Tipps für dich:
- Salbeitee und Pfefferminztee hemmen die Milchbildung
- Wenn die Brust spannt, Milch ausstreichen oder nur so wenig abpumpen, bis die Spannung nachlässt – nicht mehr, denn sonst wird wieder die Milchproduktion angekurbelt!
- Die Brust kühlen
Dein Baby wird ein paar Anläufe brauchen. Bleib geduldig, biete diese Alternativen immer wieder an bzw. lass sie anbieten, denn wenn du dein Baby fütterst „riecht“ es die Milch bei dir und möchte an die Brust.
Alles Gute!