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Sodbrennen gehört zu den häufigsten Symptomen in der Schwangerschaft: Rund 60% aller Schwangeren leiden unter mehr oder weniger stark ausgeprägtem Sodbrennen. Erfahre hier, wie du Sodbrennen vorbeugen und behandeln kannst.
Wie kommt es dazu?
Es gibt unterschiedliche Gründe und Faktoren, warum Schwangere unter Sodbrennen leiden:
- Das Baby wird größer und drückt auf den Magen. Das führt dazu, dass die Magensäure und der Speisebrei in Richtung der Speiseröhre gedrückt werden.
- Der Körper schüttet vermehrt Progesteron aus, das die Muskeln erschlaffen lässt. So wird der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre lockerer und die Magensäure kann leichter in die Speiseröhre gelangen.
- Der Verdauungsapparat arbeitet langsamer. Das merkst du, wenn selbst Stunden nach der letzten Mahlzeit immer noch Mageninhalt nach oben gedrückt wird, wenn du dich hinlegst.
In der Medizin wird Sodbrennen als Reflux bezeichnet. Es ist nicht gefährlich, jedoch sehr unangenehm. Menschen, die häufig an Sodbrennen leiden, sollten einen Arzt konsultieren, da die Magensäure die Speiseröhre angreifen und dort eine Entzündung verursachen kann. Unbedingt erforderlich ist eine gründliche Zahnhygiene, denn die Magensäure greift auch den Zahnschmelz an!
Symptome
Die Symptome des Sodbrennens können unterschiedlich stark oder leicht ausgeprägt sein. Erkennbar ist Sodbrennen an häufigem Aufstoßen, einem Kloß im Hals, einem Völlegefühl, starkem Speichelfluss und einem sauren Geschmack. Auch zu Schmerzen in Hals, Bauch und Brust kann es bei einer starken Form des Sodbrennens kommen, bis hin zu Krämpfen.
Das hilft dagegen
Es sind kleine Veränderungen im Alltag, die helfen, das Sodbrennen in der Schwangerschaft zu vermeiden oder es erträglicher zu machen.
- Verzichte auf bestimmte Getränke und Lebensmittel: Alles, was die Verdauung belastet ist tabu. Achte darauf, dass du nicht zu scharf und fettig isst. Auch Süßigkeiten, Zigaretten, Alkohol, Kaffee, Getränke mit Kohlensäure oder Säfte können das Sodbrennen verstärken. Trink zwischendurch immer wieder ein Glas mit aufgelöster Heilerde, das hilft.
- Auf der linken Seite schlafen: Den Oberkörper hoch zu lagern kann schon Linderung verschaffen, doch noch besser ist es, auf der linken Körperseite zu schlafen. So wird ein anatomischer Knick an der Speiseröhre genützt, um diese besser zu verschließen. Noch dazu wird der Mageninhalt schneller in den Verdauungstrakt geleitet.
- 3 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen: Verzichte auf Mahlzeiten, die du zu knapp vor dem Schlafengehen zu dir nimmst.
- 60 Minuten aufrecht: Nach dem Essen lege dich für 60 Minuten nicht hin, sondern bleibe in einer aufrechten Position.
- Trage keine enge Kleidung: Vermeide zusätzlichen Druck auf den Magen! Besonders bei Umstandshosen kann dies ein Thema sein, das du beachten solltest. Auch BHs und Unterhosen können manchmal zu sehr am Bauch drücken und das Sodbrennen in der Schwangerschaft verstärken.
- Genug trinken: Sodbrennen kann auch ein Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel sein. Achte darauf, jeden Tag 6-8 Gläser Wasser zu trinken, am besten über den Tag verteilt.
- Kaugummi kauen: Kaugummis enthalten Bicarbonat, das der Übersäuerung entgegenwirkt und die Säure in der Speiseröhre neutralisieren kann.
- Löffle Joghurt zwischendurch: Milch als Mittel der ersten Wahl gegen Sodbrennen ist bekannt. Noch besser jedoch wirkt Joghurt, das du am besten zu den Mahlzeiten isst.
- Ingwer: Auch Ingwer hilft gegen Sodbrennen und gegen Übelkeit – entweder als Tee-Aufguss oder als Tablettenform.
- Akupressur und Akupunktur: Auch in der alternativen Medizin findest du verschiedene Anwendungen, die die Beschwerden des Sodbrennen lindern.
Beliebte Hausmittel gegen Sodbrennen:
- 1 TL Senf nach jeder Mahlzeit essen
- 1 TL Haferflocken lange kauen und dann schlucken
- Haselnüsse und Mandeln lange kaufen, dann schlucken
- Weißbrot essen
- Heilerde anrühren und über den Tag verteilt trinken
- Eine rohe Karotte kauen und schlucken
- Wasser mit Natron mischen und trinken
- Kartoffel reiben, den Saft herauspressen und trinken
- 1 EL Kondensmilch nach jeder Mahlzeit trinken
- Sonnenblumenkerne kauen und schlucken
- Fencheltee und Ingwertee trinken
Sollte keine Besserung eintreten, kannst du auch auf Medikamente zurückgreifen, die du in der Schwangerschaft bedenkenlos einnehmen kannst.