Hallo,
ich habe gelesen, dass es besser sei, mein Kind 20 Minuten nach der Beikost nicht zu stillen, damit es so lernt, dass auch der Brei sättigt. Ist da was dran?
Hallo,
vielen Dank für deine Frage. Davon höre ich nun auch zum ersten Mal und es erscheint mir auch nicht logisch. Dieser Grundsatz widerspricht dem „Stillen nach Bedarf“ und einer bedürfnisorientierten Beikosteinführung, wie wir sie empfehlen.
Milch ist im ersten Lebensjahr die Hauptnahrungsquelle und bleibt es auch noch nach der Beikosteinführung. Deswegen heißt es Beikost und nicht Anstattkost. Es ist nicht das primäre Ziel von Beikost die Milch zu ersetzen, sondern das Baby langsam an andere Geschmäcker und Konsistenzen zu gewöhnen. Der Übergang von der Milch zum Familientisch ist ein langsamer und sehr individueller Prozess, der vom Baby ausgehen sollte und nicht von Empfehlungen der Hersteller von Babynahrung.
Mir scheint hier das Ziel zu sein, eine Mahlzeit zu ersetzen und nur, wenn es wirklich nicht anders geht, zu stillen. Denn warum sollte man sonst 20 Minuten warten? Damit sich ein Sättigungsgefühl einstellt? Das erfährt das Baby ohnehin und daher sollte es auch nicht in 5 Minuten mit dem Brei abgespeist werden, sondern langsam essen – das klappt besser, wenn es selbständig isst, als wenn ein Löffel nach dem anderen in den Mund geschoben wird.
Für dein Baby ist Beikost in erster Linie neu und es muss erst lernen, dass nicht nur die Milch sättigt, sondern auch der Brei oder das Fingerfood. Dennoch ist es wichtig weiterhin nach Bedarf zu stillen wenn dein Baby danach verlangt, weil die neuen Nahrungsmittel so besser aufgenommen und verdaut werden und kurz gesagt: Bekömmlicher sind.
Liebe Grüße,
Daniela von welovefamily