„Liebe kleine Biene, du musst jetzt schlafen gehen.“ Das sagte Mama zu Diego, dem kleinen Bienenkind. „Aber ich bin noch gar nicht müde!“ quengelte Diego. „Mein lieber kleiner Schatz, du warst den ganzen Tag lang wach. Du hast große Abenteuer erlebt. Gegen Blätter gekämpft. Hast dich auf Zweigen gewiegt. Bist dem Duft der Blüten gefolgt. Du hast viel erlebt, mein kleines Bienchen,“ sagte die Mutter. „Und ich bin gar nicht müde!“ antwortete die kleine Biene. „Nun gut“ sagte Mama Biene jetzt, „dann lass uns das Was- wäre- wenn- Spiel spielen!“
„Was ist das für ein Spiel?“ Diegos Augen wurden ganz groß. Seine kleinen grauen Flügelchen begannen aufgeregt zu zittern. Spiele mochte er. Und wenn Mama ihm ein Spiel vorschlug, dann konnte das nur toll werden.
„Nun, kleiner Diego“ fing Mama an, „was wäre, wenn du jetzt nicht schlafen gehst?“
Diego überlegte angestrengt. Nach einer Weile leuchteten seine Augen. Er hatte eine Idee! Aufgeregt begann es aus ihm hervorzusprudeln: „Dann würde ich jetzt wach sein. Dann würde ich herum krabbeln, spielen und alle meine Freunde mit mir. Dann würden wir Abenteuer bestehen. Auf der Baumrinde miteinander kämpfen. Wir würden uns den Bauch mit dem süßen Blumennektar vollschlagen. Wir würden Fangen spielen zwischen den Zweigen. Ganz hoch würden wir fliegen. Wir würden Loopings probieren. Wir würden….“
Diego musste laut gähnen. „Wir würden….“ Wieder ein Gähnen. „Wir würden …“ Diego fielen jetzt fast die Augen zu. „Ganz viel würden wir…“
Mama Biene musste ein wenig lächeln. „ Das ist doch wundervoll!“, sagte sie leise. „Und was wäre, wenn ihr den ganzen Tag lang gespielt habt? Was macht ihr dann in der Nacht, wenn die anderen Bienen schlafen?“, wollte sie noch wissen.
Schläfrig sagte Diego: „Dann würden wir fliegen. Und uns auf den Blättern wiegen…und…und…“Diego war eingeschlafen.
Die Sonne ging hell über dem Schlafbaum auf. Diegos Mama legte Ihrem Sohn die Flügelchen zurecht und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Guten Morgen, kleines Bienchen“ flüsterte sie leise. Verdutzt schaute Diego seine Mama an und fragte nur: „Wann bin ich denn eingeschlafen? Ich war doch gar nicht müde.“ Da mussten beide lachen und starteten in einen neuen Tag voller Abenteuer.
Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:
Erinnere dich, wie du heuer im Sommer über eine Wiese gegangen bist.
Hast du da auch einen Schmetterling gesehen, oder vielleicht mehrere? Kannst du dich noch an die Farben erinnern und daran, wie leicht der Schmetterling von Blume zu Blume geflogen ist?
Sieh dir jetzt dieses Tier einmal von der Nähe an
Vielleicht hat es sich gerade auf deine Hand gesetzt. Wie leicht und wie schön es ist. Du kannst die Fühler sehen und die Flügel und die ganz zarten Beine… und wenn du so auf diesen Schmetterling schaust, kannst du auch ganz leicht und sanft atmen, so sanft wie ein Schmetterling, leicht, sanft, leicht, und sanft…