Lernen in den Ferien: sinnvoll oder überflüssig?

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Die Sommerferien sind nicht mehr weit, viele Kinder fiebern ihnen ungeduldig entgegen. Doch: Auch in der schulfreien Zeit pauken viele Schüler für den Unterricht, wie eine forsa-Umfrage zeigt. Ist das wirklich sinnvoll? Ein paar Tipps, wann und wie Lernen in den Ferien Spaß macht.

Erneut ist ein Schuljahr geschafft, Klassenarbeiten, Tests und ein weiteres Zeugnis überstanden. Endlich schulfrei und viel Zeit zum Spielen und Ausspannen. Aber: 59 Prozent aller Schüler nutzen die Zeit in den Ferien auch zum Lernen. Das ergab eine forsa-Umfrage im Auftrag des Lernspezialisten scoyo unter 1.003 Eltern.

Eine treibende Kraft dabei sind die Eltern selbst: 71 Prozent der Eltern, deren Kinder in den Ferien regelmäßig büffeln, ermuntern ihre Kinder dazu, dies zu tun. 56 Prozent der Eltern besorgen spezielle Lernmaterialien für die Ferien. Und mehr als Dreiviertel der Mütter und Väter lernen auch mal mit ihren Kindern zusammen. Jedes dritte von der Kinder, die regelmäßig in den Ferien lernen, investieren dabei mehr als zwei Stunden pro Woche ins Lernen, fast die Hälfte ein bis zwei Stunden pro Woche.

Erholung ist wichtig

Aber ist es überhaupt sinnvoll, in den Ferien zu lernen? Adolf Timm, ehemaliger Schulleiter der Europaschule Timmendorfer Strand und Buchautor, meint: „Selbstverständlich sollte die Schultasche in der ersten Hälfte der Ferien erst mal in die Ecke gestellt werden. In der zweiten Hälfte ist es für die Schülerinnen und Schüler allerdings durchaus angebracht, sich stundenweise auch mit Mathematik, einem Diktat oder englischen Vokabeln zu beschäftigen. Am meisten helfen Eltern ihren Kindern, wenn sie bei ihnen die drei Schlaumacher B – K – A stärken: B – Bindung: ‚Ich gehöre dazu!‘, K – Kompetenz: ‚Ich kann was!‘ und A – Autonomie: ‚Ich schaff das allein!“

Selbstwertgefühl und Eigenständigkeit fördern

Zumindest in den ersten Ferienwochen sollten Kinder also nicht für die Schule lernen müssen. Lassen Sie die Schulbücher liegen, geben Sie Ihrem Kind Raum für „Abenteuer“, wichtige persönliche Erfahrungen und Erlebnisse mit Gleichaltrigen.

Nehmen Sie sich auch ausreichend Zeit für Familienaktivitäten, das stärkt die familiäre Bindung. Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es gut so ist, wie es ist, egal welche Noten es gerade in der Schule erhält. Das ist besonders wichtig, wenn Schule ein Reizthema für das Kind ist und in der Familie für Streit sorgt.

Gegen Ende der Ferien kann es dann sinnvoll sein, sich wieder mit dem Schulstoff zu beschäftigen. Das gilt zum Beispiel für Kinder, die Nachholbedarf in bestimmten Bereichen haben. Außerdem kann es helfen, bereits Gelerntes wieder ins Gedächtnis zu rufen und sich auf den kommenden Schulalltag einzustimmen.

Beziehen Sie Ihr Kind dabei mit ein, was wann gelernt wird und begrenzen sie die Lernzeit auf ein nötiges Minimum. Lassen Sie Ihr Kind dann eigenständig lernen, setzten Sie es nicht unter Druck.

„Wenn Lernen zu Stress wird, belastet das neben den Kindern auch uns Eltern – erst recht in den Ferien. Entspannung, Erholung und Lernen schließen sich jedoch nicht aus – es kommt auf das ‚Wie‘ an“, betont Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo. „Gerade in den Ferien können Eltern mit ihren Kindern Methoden ausprobieren, die selbstmotiviertes und eigenständiges Lernen in den Mittelpunkt rücken“, so Bialecki. (Tipp: Ein Lernvertrag kann Kindern zum Beispiel helfen, selbstbestimmt und motiviert zu lernen.)

Spielerisch und nebenbei lernen – 8 Anregungen für die Ferien:

Kinder lernen ständig, besonders in den Ferien. Aber eben nicht zwingend für die Schule, sondern, wie man so schön sagt, fürs Leben. Auch Elke Wild, Professorin für pädagogische Psychologie an der Universität Bielefeld, meint: „Die Ferien bieten Kindern besonders viele Möglichkeiten, auf Entdeckungstour zu gehen und dabei selbst neue Erfahrungen zu machen.“

  1. Ein tolles Beispiel dafür ist Schwimmen. Die Sommerferien sind ein idealer Zeitpunkt, um im Freibad, im Pool, am See oder im Meer die Schwimmfähigkeiten weiter auszubauen – und am Ende der Ferien vielleicht sogar voller Stolz ein Schwimmabzeichen in der Hand zu halten.
  1. Die Natur ist ein wunderbarer Spielplatz für Kinder, und obendrein auch noch ein riesengroßes Biologie-Klassenzimmer: Bei Streifzügen können sie Tiere und Pflanzen kennenlernen und in ihrer natürlichen Umgebung beobachten, Steine, Hölzer, Federn oder Schneckenhäuser sammeln. Wer besonders Glück hat, findet vielleicht eine Versteinerung?
  1. Auch Geschichte kann lebendig werden: Ein Vormittag im Museum ist dafür gut geeignet, aber auch der Besuch einer Burg, antiker Bauten oder einer Ausgrabungsstätte… Vielerorts in Deutschland gibt es außerdem sogenannte Museumsdörfer, in denen Sie hautnah erleben können, wie die Menschen früher gelebt haben.
  1. Sie fahren in den Urlaub? Hier können Kinder spielerisch einer neuen Sprache näherkommen: Bereiten Sie sich gemeinsam vor und lernen Sie zusammen die wichtigsten Worte/Sätze. Am Urlaubsziel angekommen, können Sie das Gelernte gleich ausprobieren. Auch Schreiben können Kinder im Urlaub prima und spielerisch üben, z. B. durch Postkarten an Freunde und Verwandte und/oder ein Reisetagebuch. In diesem können Erinnerungsstücke wie Eintrittskarten, Münzen oder Fotos eingeklebt oder Bilder zu den Erlebnissen gemalt werden. So entsteht ein einzigartiges Andenken an den Urlaub.
  1. Technikbegeisterte Kinder können am Flughafen Physik hautnah erleben. Beeindruckend, wie so ein riesiges schweres Flugzeug einfach abhebt und dann fliegt! Recherchieren Sie doch einmal gemeinsam, wie dieses „Wunder“ funktioniert.
  1. Auch toll: Zusammen Experimente ausprobieren, wie zum Beispiel den klassischen Backpulver-Essig-Vulkan. Ein unglaublicher Spaß und Chemie live und in Farbe!
  1. Ebenso lässt sich Mathe ganz nebenbei üben: Beim Einkaufen, Abwiegen der Backzutaten oder beim Kartenspieleabend.
  1. Eintauchen in andere Welten: Digitale Medien faszinieren Kinder, das können Eltern auch für die Lernmotivation nutzen. Die Online-Lernplattform scoyo  zum Beispiel bereitet den Schulstoff in multimedialen, interaktiven und auf die Lehrpläne der Bundesländer abgestimmten Lerngeschichten ganz spielerisch auf. Auf solchen werbefreien Plattformen können Kinder selbstbestimmt und eigenständig lernen.

Kinder haben viele Möglichkeiten, in den Ferien zu lernen, ohne dass es „Stress“ bedeuten muss – und auch die Erwachsenen können dabei viel Neues erfahren.

 

Über die Autorin

Kali Richter studiert Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg und ist Redakteurin im scoyo ELTERN! Magazin. Sie schreibt nicht nur gerne über sondern auch für Kinder. Das gebürtige Nordlicht hat in Hamburg seine Heimat gefunden, fühlt sich aber in der Welt zu Hause, ihr Rucksack war dabei lange ihr liebster Begleiter. Seit sie 2011 Mutter eines Sohnes wurde, darf es aber auch mal Pauschalurlaub sein.

Über scoyo: 

scoyo  ist Deutschlands Nr. 1 Lernplattform für Kinder. In der mehrfach ausgezeichneten Online-Lernwelt können Schüler der Klassen 1 bis 7 selbstständig den Schulstoff der wichtigsten Fächer wiederholen und vertiefen. Das Besondere: Der gesamte Schulstoff ist in über 4.000 spannenden Lerngeschichten aufbereitet, die auf Schulform, Klassenstufe und Lehrpläne der Bundesländer abgestimmt sind.  So macht Lernen Spaß! Eltern können über einen separaten Zugang jederzeit den Lernfortschritt ihrer Kinder verfolgen.

 

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