Heute muss ich einmal etwas loswerden und Danke sagen. Denn ich habe ich das Gefühl, nicht genug Danke gesagt zu haben.
Nicht nur Danke für meine Kinder, meinen Mann, und dafür, dass ich ein Dach über dem Kopf habe und in Sicherheit lebe. Ich glaube, ich muss auch meinen Mutti-Freundinnen ein großes Danke aussprechen. Denn genau sie bekommen es viel zu selten zu hören.
Heute bin ich auch eine von denen, die mein kinderloses Ich immer belächelte. Heute bin ich mitten drin, treffe mich mit anderen Mamis im Park auf einer großen Picknickdecke, während einige Kinder rund um uns herumwuseln. Ich sitze mit meiner Mami-Gruppe am Spielplatz und unterhalte mich über Pupsverhalten, Dammriss und offene Brustwarzen. Gut, das war früher, ich gestehe. Heute sind es Themen wie Eingewöhnung, Hausübungen, Feuchtblattern und Autonomiephase. Es ändern sich zwar die Themen, aber das Vertrauen bleibt.
Heute weiß ich, dass nichts wichtiger ist als die Gemeinschaft und ich weiß, dass ich großes Glück hatte, so liebe Freundinnen gefunden zu haben. Manche von ihnen sind schon lange Wegbegleiter. Zwei von ihnen lernte ich im Geburtsvorbereitungskurs kennen, andere einfach auf dem Spielplatz oder auch mal in einer der wenigen Spielgruppen, die wir besuchten. Ich lernte dort wunderbare Frauen kennen, die ich sonst wohl nie getroffen hätte.
Sie sind für mich so viel mehr als die „Mama von“. Sie sind meine Freundinnen. Gerade als Mama ist es nicht einfach, Freundschaften zu halten oder neue aufzubauen, weil das eines braucht: Zeit. Und Zeit habe ich nicht viel. Aber nicht nur ich, uns allen geht es manchmal so, dass wir viel zu wenig Zeit haben. Wirklich innige Freundschaften, die ich vor den Kindern hatte, wurden weniger. Dafür kamen neue hinzu.
Unsere Erlebnisse haben uns zusammengeschweißt. Wir alle wissen, wie sich durchwachte Nächte anfühlen, wie viel Sorgen man sich um ein Kind mit Bronchitis und Atemschwierigkeiten macht. Wir kennen das Problem der offenen Brustwarzen, der Verzweiflung in manchen Phasen. Aber wir erleben auch alle die schönen Momente, wenn sich das Kind zum ersten Mal dreht, zum ersten Mal Mama sagt oder den ersten Tag in Kindergarten und Schule hat. All diese Mütter sind meine Freundinnen, weil sie mir zuhören und einfach da sind. Es ist ein Vorteil, nicht so viel erklären zu müssen, weil oft ein Blick reicht um zu wissen, wie es der anderen gerade geht. Und dafür bin ich sehr dankbar. Ihnen kann ich wirklich mein Herz ausschütten und ich weiß, es kommt nicht gleich ein ungefragter Ratschlag, sondern einfach ein zustimmendes Nicken oder eine Umarmung.
Meinen Freundinnen vertraue ich meine Kinder an und auch sie wissen, dass ihre Kinder bei mir gut aufgehoben sind. Diese Frauen sind Mütter, die ich sehr achte und schätze. Auch dann, wenn unsere Erziehungsstile nicht gleich sind oder wir ganz unterschiedliche Meinungen vertreten. Doch sie machen mein Leben bunt und sie gehören dazu. Ich weiß, dass ich mich immer auf sie verlassen kann. Und ich bin dankbar dafür, dass uns unsere verschiedenen Wege zusammengeführt haben. Hierher auf die Picknickdecke.
Danke, ihr wunderbaren Menschen!