Schwanger sein heißt nicht, auf ein normales Leben zu verzichten: Im Gegenteil! Bei normaler Schwangerschaft besteht auch ab der 27. Schwangerschaftswoche kein Einwand gegen das Autofahren. Zeit wird’s jetzt, über die Zukunft mit Baby nachzudenken – auch für Papa!
Im Vergleich zu vielen anderen Ländern besteht in Österreich eine großzügige Regelung, wie lange du nach der Geburt deines Kindes zuhause bleiben kannst. Während in den USA eine Jungmutter gerade mal 12 Wochen unbezahlt (!) beim Baby bleiben kann, gibt es bei uns bis zu 24 Monate Karenz mit verschiedenen Kinderbetreuungsgeld-Modellen.
Karenz und Kinderbetreuungsgeld in Österreich
„Because it´s 2023.“ Frauen haben immer coolere Jobs, warum sollten sie also automatisch diejenigen sein, die ausschließlich beim Baby zuhause bleiben? Was Mama kann, kann Papa auch, und umgekehrt! Deshalb hat in Österreich nicht nur Mama, sondern auch Papa das Recht auf Elternkarenz. Während der Karenz hast du Anspruch auf Arbeitsfreistellung. Sie muss mindestens 2 Monate dauern (Schutzfrist) und kann höchstens bis zum vollendeten 2. Lebensjahr eures Kindes in Anspruch genommen werden.
Du kannst dir die knapp 2 Jahre Karenzzeit mit dem Vater deines Kindes aufteilen und die Betreuungszeiten zweimal wechseln. Die Karenz muss im Rahmen bestimmter Fristen beantragt werden.
Kinderbetreuungsgeld
Die Karenzzeit ist meist an das Kinderbetreuungsgeldmodell gekoppelt. In Österreich gibt es derzeit ein Kinderbetreuungsgeld-Konto und das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld. Es gibt verschiedene Systeme, bei denen du je nach Dauer unterschiedlich viel Geld bekommst. Wägt gut ab, was in eurer Situation am meisten Sinn macht und sprecht darüber mit Freunden, die bereits Eltern geworden sind und Erfahrung damit haben.
Papamonat
In Österreich gibt es neben der Elternkarenz, bei der sich beide Elternteile die Karenzzeit aufteilen, in manchen Bereichen auch die Möglichkeit für eine Vaterfrühkarenz, auch „Papamonat“ genannt. Nicht alle Väter haben (noch) Anspruch darauf – dein Mann/Lebensgefährte kann in folgenden Fällen in den ersten Lebenswochen eures Kindes daheim bleiben:
- Als Bundesbediensteter und Bediensteter in einigen Bundesländern (Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Tirol, Wien und Vorarlberg) maximal 4 Wochen in den ersten 2 Lebensmonaten, unbezahlt.
- Geregelt durch den Kollektivvertrag der jeweiligen Branche. In der Privatwirtschaft gibt es teilweise sogar bezahlte Papamonate.
- Als unbezahlter Urlaub oder Freistellung vom Arbeitgeber, individuell mit dem Arbeitgeber ausgemacht.
Für Papas, die zuhause bleiben, gibt es nebenbei die Möglichkeit für eine finanzielle Unterstützung, den „Familienzeitbonus“.
Darf ich als Schwangere jetzt noch Auto fahren?
Ja, darfst du! Es gibt keine gesetzlichen Richtlinien, die einer Schwangeren das Autofahren verbieten. Wichtig ist aber, dass du auf jeden Fall einen Gurt benützt und ihn richtig anbringst: Den unteren Gurt nicht über den Bauch legen, sondern darunter – um die Hüftknochen. Wenn du nicht an Übelkeit, Schwindel, oder sonstigen einschränkenden Symptomen leidest, kannst du ohne weiteres bis in den 8. Monat hinein Auto fahren.
In den letzten Wochen vor der Geburt solltest du jedoch aufs Fahren verzichten. Jetzt ist das Risiko für einen Unfall zu groß, weil dein Bauch dir im Weg ist und es ziemlich ungemütlich hinter dem Lenkrad wird. Als Beifahrerin wähle den rechten hinteren Platz – hier bist du am sichersten. Sitzt du trotzdem lieber am Beifahrersitz, dann achte auf mindestens 25 cm Abstand zwischen dem Airbag und deinem Bauch.
Dein Baby in der 27. Schwangerschaftswoche
Noch ein Meilenstein: In der 27. Schwangerschaftswoche durchbricht dein Baby vielleicht schon die 1-Kilo-Grenze! Es ist jetzt rund 36 cm lang, hat aber trotzdem noch genügend Platz in deinem Bauch, um Purzelbäume zu schlagen. Mal hängt es kopfüber, mal schaut der Kopf nach oben. Die endgültige Geburtsposition hat es noch nicht eingenommen. Wohl aber schon fast die richtige Form eines Neugeborenen: Der Kopf ist in den letzten Wochen nicht mehr so stark gewachsen wie Arme und Beine. Die Proportionen stimmen schon fast! Dein Baby kann jetzt auch schon so gut sehen, dass es sich vor grellem Licht vor deinem Bauch wegdreht oder mit der Hand schützt. Beeindruckend in der 27. Schwangerschaftswoche: Bis jetzt war die Gehirnstruktur eher flach. Das Gehirn deines Babys ist ab jetzt besonders aktiv und bildet nun die markanten Furchen heraus.
Wohlfühltipp für die 27. Schwangerschaftswoche
Bei vielen Schwangeren werden die Haare fülliger und kräftiger, bei manchen aber auch ganz schön widerspenstig. Ein Hausmittel, um deine trockenen Haare zu pflegen ist Olivenöl: Knete einen Esslöffel abends in die Spitzen ein und wasche es morgens mit dem Shampoo wieder aus (Achtung: Wirklich nur auf die Spitzen geben, ansonsten wird dein Haar fettig). Olivenöl hilft gegen Spliss und macht es wieder geschmeidig.
Wenn jetzt Haare im Gesicht und am Bauch sprießen, hilft nur eins: Zupfen! Eine Entfernung mit Wachs oder Enthaarungscreme solltest du besser meiden, denn deine Haut ist jetzt überempfindlich und könnte heftig reagieren.
Wichtiger Hinweis: Wir von welovefamily.at haben diesen Artikel für dich nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Dennoch haften wir nicht für die in diesem Artikel erwähnten Informationen und Ratschläge. Bitte wende dich in Zweifelsfällen sofort an deinen Arzt/deine Ärztin oder Hebamme.
