Bald bist du Mutter! In der 35. Schwangerschaftswoche bereitet sich dein Körper nicht nur auf die bevorstehende Geburt, sondern auch auf deine nächste große Aufgabe vor: das Stillen. Wie faszinierend! In den nächsten Monaten wirst du einen kleinen Menschen mit deiner Milch ernähren.
Das passiert mit deinen Brüsten in der Schwangerschaft
Du wirst es schon gemerkt haben: Neben deinem Bauch betrifft die größte Veränderung an deinem Körper in der Schwangerschaft deine Brüste. Sie bereiten sich aufs Stillen vor und wachsen: Es bilden sich Milchkanäle und Milch produzierende Drüsen. Die Durchblutung wird stärker, weshalb die Farbe der Brustwarzen und der Vorhöfe dunkler wird. Außerdem spürst du wahrscheinlich ein Ziehen und deine Brüste sind viel berührungsempfindlicher.
Die Entwicklung der Brust ist bei jeder Frau anders: Bei manchen wächst sie mehr, bei anderen weniger. Aber eine kleine Brust bedeutet nicht, dass bei dir das Stillen nicht funktionieren wird. Flach- und Hohlwarzen sind ebenfalls kein Zeichen dafür, dass du nicht stillen kannst. Bei einigen Schwangeren tritt in den letzten Schwangerschaftsmonaten schon eine Vormilch (Kolostrum) von selbst oder beim Massieren der Brüste aus. Das ist nicht gefährlich – du kannst die Flüssigkeit sogar zur Pflege der Brustwarzen verreiben.
Aufs Stillen vorbereiten
Deine Brüste an sich kannst du während der Schwangerschaft aktiv nicht aufs Stillen vorbereiten, denn dafür sorgt dein Körper von allein. Aber du solltest schon jetzt so viel wie möglich über das Stillen lesen und mit anderen Müttern darüber reden. Je mehr du über die Techniken und möglichen Probleme weißt, umso besser bist du vorbereitet.
Stillen ist dem Hörensagen nach die „natürlichste Sache der Welt“ und „funktioniert bei jeder Frau“. Nichtsdestotrotz entdecken viele frischgebackene Mütter nach der Geburt, dass es gar nicht so selbstverständlich ist! Die ersten Stillversuche sind bei vielen mit großer Unsicherheit und manchmal sogar Schmerzen verbunden. Da jedoch mittlerweile wissenschaftlich erwiesen ist, dass Muttermilch die erste Wahl für Babys Ernährung ist, wird man dir schon in der Klinik helfen, das Stillen in Gang zu bringen. Stillberaterinnen stehen dir zur Seite und zeigen dir, wie du dein Kind am besten an die Brust legst. Sie erklären dir, wann und wie oft du es stillen musst, damit du infolgedessen zuhause mit dem Baby gut alleine zurecht kommst.
Um optimal auf das Stillen vorbereitet zu sein, kannst du Folgendes jetzt schon zuhause herrichten:
- Einen bequemen Stuhl oder Sofasessel: Ein ruhiger Platz, an dem du dich mit deinem Baby zurückziehen kannst. Die Rückenlehne sollte außerdem aufrecht und bequem sein.
- Stillkissen: Ein Stillkissen unterstützt die Position deines Babys und erleichtert dir das Halten.
- Spucktücher, Mullwindeln: Zum Abwischen und beim Aufstoßen über der Schulter.
- Stilltee: Eine spezielle Teemischung hilft dabei, die Milchproduktion anzuregen.
- Stillöl: Zur sanften Massage der Brüste. Regt die Durchblutung an und unterstützt den Milchfluss.
- Salbe für beanspruchte Brustwarzen: Gegen wunde Stellen und Risse.
- Für den Notfall: Topfen und/oder Kraut für einen Wickel bei einer entzündeten Brust
Und wenn das Stillen nicht funktioniert:
Für den Fall, dass das Stillen nicht funktioniert, solltest du vorbereitet sein: Gut ein Drittel der Mütter in Österreich stillen nicht, sei es aus medizinischen Gründen oder weil sie nicht wollen. Auch wenn du im Moment überzeugt bist, es auf jeden Fall zu probieren, erkundige dich vorsichtshalber über Ersatzernährung. Tipp: Lege dir zur Sicherheit eine kleine Packung deiner Lieblingsmarke Babymilch und eine Testflasche für Neugeborene als Vorrat bereit, denn ein mitten in der Nacht vor Hunger schreiendes, frisch nach Hause gekommenes Baby, hat schon so manches Paar zur Verzweiflung gebracht!
Dein Baby in der 35. Schwangerschaftswoche
In der 35. Schwangerschaftswoche ist dein Baby ca. 46 cm groß und wiegt 2.400 bis 2.550 Gramm. Alles, was es für das Leben außerhalb deines Bauches braucht, hat es über die letzten Wochen entwickelt und trainiert: Das Wunder Mensch zeigt, was es kann. Ein neuer kleiner Erdenbürger ist in dir entstanden, deshalb kannst du dir schon mal auf die Schulter klopfen! Das Immunsystem deines Babys funktioniert jetzt eigenständig und braucht deine Antikörper nicht mehr. Spannend: Im Darm sammelt sich jetzt das Kindspech („Mekonium“). Es besteht aus verschluckter Käseschmiere, Haaren, Haut und Galle und wird nach der Geburt beim ersten Stuhlgang des Babys ausgeschieden.
Wohlfühltipp für die 35. Schwangerschaftswoche
In den letzten Wochen vor der Geburt laufen die Vorbereitungen für das Baby auf Hochtouren und das kann ganz schön viel sein! Du fühlst dich überfordert und hast Angst, etwas zu vergessen? Unser Tipp: Erstelle Listen, um den Überblick zu behalten. Schreibe zuerst alles auf, was dir einfällt und was du noch brauchen könntest. Neben der Erstausstattung, der Kinderzimmereinrichtung und den Hilfsmitteln zum Stillen (siehe oben), überlege dir auch, wem du von der Ankunft eures Babys berichten willst. Eine Liste mit Verwandten und Freunden ist nach der Geburt sehr praktisch. Notiere zum Beispiel auch, was du oder dein Partner an Lebensmitteln für nach der Geburt kaufen sollt, damit ihr in den ersten Tagen zuhause mit dem Baby gut versorgt seid.
Wichtiger Hinweis: Wir von welovefamily.at haben diesen Artikel für dich nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Dennoch haften wir nicht für die in diesem Artikel erwähnten Informationen und Ratschläge. Bitte wende dich in Zweifelsfällen sofort an deinen Arzt/deine Ärztin oder Hebamme.