Drei gemeinsame Monate mit deinem Baby sind nun schon vorüber und so langsam habt ihr einen Rhythmus gefunden, euch aufeinander eingestellt. Mit dem ersten Lächeln wurdest du für viele schlaflose Nächte belohnt. Dann kann es doch weitergehen, oder?
Du wirst merken, dass dein Baby untertags entspannter wird und sich mehr der Welt öffnet. Es ist nun angekommen und bereit, seine Umgebung aufzunehmen und zu erforschen. Das häufige Stillen wird weniger werden, denn der Magen deines Kindes wächst und es kann nun so kräftig saugen, dass das Stillen ein Klacks ist.
Die 3. Mutter-Kind-Pass Untersuchung
Zwischen dem dritten und dem fünften Monat ist in Österreich die dritte Mutter-Kind-Pass-Untersuchung verpflichtend. Eventuell kannst du den Termin so legen, dass dein Baby bei der Gelegenheit auch gleich geimpft wird. Wie bei den letzten beiden Untersuchungen wird dein Kind gewogen und abgemessen, um festzustellen, ob es sich normal entwickelt. Die Wachstumskurven findest du im hinteren Teil deines Mutter-Kind-Passes. Der Arzt oder die Ärztin testet auch die Koordination deines Babys und prüft zum Beispiel, ob es den Kopf schon halten kann. Außerdem werden die Greifreflexe deines Kindes überprüft und ob es auf Bewegungen im Raum reagiert. Auch erste Laute und ein Lächeln sind jetzt Meilensteine, die dein Baby bei einer normalen Entwicklung zeigen sollte. Ist dies nicht der Fall, bitte keine Panik! Manche Kinder entwickeln sich langsamer und holen später auf. Es gibt durchaus Spielräume, was in welchem Alter normal ist. Informiere dich auf jeden Fall beim Kinderarzt oder bei der Kinderärztin deines Vertrauens, wie du die Entwicklung deines Kindes am besten fördern kannst.
Tipps für die 1. Impfung
Mit der dritten Mutter-Kind-Pass Untersuchung geht oft auch die erste 6-fach Impfung einher. Aufgrund der vielen Negativberichte, fürchten sich viele Eltern vor den empfohlenen Impfungen. Ob du dich nun dafür oder dagegen entscheidest, dein Kind zu impfen, oder nicht, hier ein paar Tipps fürs erste Mal:
- Such zum Impfen am besten denselben Kinderarzt oder die Kinderärztin auf, zu dem oder der du immer gehst. Wenn dein Baby den Arzt oder die Ärztin schon kennt, ist die Situation um vieles entspannter.
- Versuch, deine eigene Nervosität nicht auf dein Baby zu übertragen. Wenn du dich selbst vor Spritzen fürchtest, bringe eventuell deinen Partner oder die Oma mit, damit sie Ruhe ausstrahlen. Aber vertrau darauf: Als Mutter entwickelst du Superkräfte! Vieles, vor dem du dich vorher vielleicht gefürchtet hast, ist nach der Geburt ein Kinderspiel!
- Nimm ein Kuscheltier oder eine Rassel mit, um dein Baby während des Einstichs abzulenken.
- Rechne damit, dass dein Baby auf jeden Fall weinen wird. Das ist ganz normal. Sätze wie „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ sind zwar nach wie vor sehr beliebt, helfen deinem Kind aber überhaupt nicht. Besser ist es, seinen Schmerz anzuerkennen und ihm recht zu geben: „Ja, ich weiß, das tut jetzt weh.“ Auch ein ganz kleines Baby spürt schon, ob seine Gefühle ernst genommen werden, und beruhigt sich viel schneller, wenn man darauf eingeht.
- Nach der Impfung: Manche Babys schreien, weil die Einstichstelle schmerzt. Es kann auch zu Rötungen und Schwellungen kommen. Du kannst bei Bedarf zum Beispiel eine leicht gekühlte nasse Windel auflegen oder kalte Teebeutel.
- Es kann sein, dass dein Baby innerhalb der ersten 24 Stunden auf die Impfung mit Fieber (bis zu 41 Grad) reagiert. Am nächsten Tag sollte es aber wieder deutlich abklingen.
So entwickelt sich dein Baby im 4. Monat
Dein Baby kann nun bereits sein Köpfchen halten und heben auch in der Bauchlage. Wenn ihm das noch nicht so behagt, dann biete ihm die Bauchlage immer wieder an und verbinde sie mit etwas Angenehmen, wie etwa einer Babymassage. So wird es dein Baby immer besser schaffen, den Kopf auch in der Bauchlage zu halten und sich dabei mit den Unterarmen abzustützen. Vielleicht wagt es auch schon die ersten Versuche, nach seinem Spielzeug zu greifen. Diese Fähigkeiten sind eine große Leistung und ein Zeichen dafür, dass es Entfernungen immer besser einschätzen kann. Es wird das Spielzeug festhalten, beobachten, in den Mund stecken und schütteln.
Das alles ist natürlich furchtbar anstrengend für dein Baby. Einige Babys versuchen auch schon, sich umzudrehen.
Wirklich sprechen kann dein Baby noch lange nicht. Es reagiert aber auf Emotionen, lacht zurück und versteht immer mehr, was du ihm sagen möchtest. Viele Babys reagieren auch schon auf ihren Namen. Dir wird auffallen, dass dich dein Baby mit seinen Augen immer verfolgt und auch den Kopf dreht, wenn du dich wegbewegst. Die Nähe zu dir und die Sicherheit, die es dadurch hat, sind essenziell für dein Baby und es wird dich freudig begrüßen, wenn du wieder in den Raum kommst.
Am Anfang des vierten Monats steht wieder ein Wachstumsschub an, der dein Baby kurzfristig aus der Bahn wirft. Dabei fühlt sich dein Baby sehr unwohl und braucht vor allem deine Nähe und Aufmerksamkeit. Nach ein paar Tagen ist es jedoch vorbei und du wirst neue Fähigkeiten und Eigenschaften an deinem Baby entdecken. Vor allem beim Sozialverhalten und bei der Fähigkeit, auf Stimmungen zu reagieren.
Wohlfühltipp für den 4. Monat
Nach den ersten drei Monaten kann es sein, dass dein Baby zum ersten Mal zu „fremdeln“ beginnt: Es fürchtet sich auf einmal wie aus dem Nichts vor fremden Menschen und bricht zum Beispiel beim Anblick des Briefträgers, den es sonst immer angelächelt hat, in Tränen aus. Leider betrifft das Fremdeln oft sogar die Oma, die Tante, oder das neue Kindermädchen, die dir helfen möchten und das Kind auch mal abnehmen. In dieser Phase gilt: Auch wenn sie es gut meinen, können nur engste Vertraute den kleinen Angsthasen beruhigen. Das ist ein wichtiger Schritt in seiner Entwicklung, dem nicht mit Zwang und Abhärtung begegnet werden sollte. Gib deinem Baby die Geborgenheit, die es im Moment braucht, und vertrau darauf, dass auch das Fremdeln „nur eine Phase“ ist.