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Die Gefühle nach der Geburt
Endlich hat man sein lang herbeigesehntes Baby im Arm. So lange wurde der Moment der Geburt herbeigesehnt. Mutter-Kind-Einheit. Doch für manche Frauen kann die Zeit nach der Geburt sehr hart sein. Das Baby in den eigenen Armen scheint fremd zu sein. Und auch die Gefühle fahren Achterbahn, denn man hat das Gefühl ständig weinen zu müssen. Ständiger Besuch erschwert die Situation. Denn vielen Frauen ist nach der Geburt vor allem nach Ruhe, Schlaf und einer Dusche. Doch was bedeuten diese starken Emotionen nach der Geburt? Ist das nun der Babyblues, die Heultage oder die Hormonschwankungen im Wochenbett? Oder ist es wirklich schon eine postpartale Depression?
Unterschied zwischen postpartaler oder postnataler Depression
Ja es gibt einen Unterschied. Postnatal wird die Zeit nach der Geburt, auf das Kind bezogen, genannt. Postpartal wird die Zeit nach dem Gebären, auf die Mutter bezogen, genannt. Da es sich ja um eine Erkrankung der Mutter handelt, ist die medizinisch korrekte Bezeichnung Postpartale Depression.
Babyblues oder postpartale Depression?
Postpartale Depression? Oder doch „nur“ der Babyblues? Aber was ist der Unterschied? Beim Baby Blues handelt es sich um die sogenannten Heultage, die ein paar Tage nach der Geburt beginnen. Meist beginnt dies zusammen mit dem Einschießen der Muttermilch. Die frischgebackenen Mütter sind zu der Zeit sehr nah am Wasser gebaut und fühlen sich unwohl, angespannt, müde oder sind leicht reizbar. Meist werden die großen Schwankungen des Hormonspiegels während der Geburt für diese Symptome verantwortlich gemacht. Aber das Gute daran ist, dass ein Baby Blues nach ein oder zwei Tagen von alleine wieder verschwindet. Dies ist auch einer der Unterschiede zur postpartalen Depression.
Eine Mutter, die an postpartaler Depression leidet, wird in immer stärkerem Maße ängstliche und unglücklich. Meist war sie bereits vor der Geburt deprimiert und kann auch nach der Geburt keinen glücklichen Gedanken fassen.
Leide ich an einer postpartalen Depression?
Grundsätzlich kann es sein, dass einige Personen eher zu Depressionen neigen, als andere. Dies muss sich auch nicht Zwangsweise in den Hormonwerten zeigen. Aber die Wahrscheinlichkeit für eine postpartale Depression ist umso höher, wenn…
- du in der Vergangenheit schon mit Depressionen zu kämpfen hattest.
- während der Schwangerschaft schon starke Stimmungsschwankungen verspürt hast
- es während deiner Kindheit schwere Schicksalsschläge zu verkraften gab z. B. Tod der Mutter
- existenzielle Schwierigkeiten während der Schwangerschaft bestanden haben bzw. weiter bestehen
- Angst vor dem Alleinerzieher Dasein
- keine familiäre Unterstützung
- finanzielle Probleme
- Umzug oder ein fremder Ort
- Arbeitslosigkeit
- Du eine Frühgeburt durchleben musstest
Symptome einer postpartalen Depression
Natürlich können mehrere Symptome bei dir zutreffen, ohne dass du zwingend an postpartaler Depression leiden musst. Aber wenn vieles hiervon zutrifft, dann solltest du dir unbedingt einen ärztlichen Rat holen.
Wichtig zu wissen ist, dass eine portpartale Depression nichts ist, was einem peinlich sein müsste.
- Eine riesige Erschöpfung überfällt dich. Trotz der Erschöpfung nach der Geburt kannst du nicht schlafen. Besonders das Aufwachen am frühen Morgen macht dir zu schaffen. Vor allem morgens und abends fühlst du dich elend und möchtest dich am liebsten im Bett verkriechen.
- Stundenlanges Weinen, für das du aber keine konkrete Erklärung hast.
- Du bist überfordert mit der neuen Lebenssituation
- Der Umgang mit deinem Baby überfordert dich
- Dein Baby ist dir fremd
- Trotz der Geburt deines Babys kannst du keine Freude oder Spaß empfinden
- Du gibst dir für alles die Schuld
- Du bist leicht reizbar, verspürst inneren Stress
- Die Sorge um die Entwicklung deines Babys macht dir zu schaffen. Du vermutest häufig, dass dein Kind schwer krank sein könnte
- Auch in Bezug auf deine eigene Gesundheit hast du Sorge
- Du hast Konzentrations- und-Gedächtnisprobleme
- Dein Essverhalten hat sich verändert. Du isst kaum oder aber ungewohnt große Portionen.
Das hilft bei postpartaler Depression
Ärztliche Hilfe
Sprich mit einem Arzt. Er wird deine Gefühle und Ängste ernst nehmen. Denn ein Arzt wird dich nie für deine Gefühle nach der Geburt verurteilen. Vielleicht helfen schon ein paar gute Gespräche. Oder er wird dich an einen Therapeuten überweisen. Dieser kann dir mit Gesprächstherapie helfen. Aber Antidepressiva bitte nur unter ärztlicher Abklärung nehmen. Diese müssen durch den Arzt bestätigt werden und die Einnahme muss kontrolliert erfolgen.
Kommunikation
Öffne dich deinem Partner. Vertrau dich einer guten Freundin an. Oder versuche Gleichgesinnte zu finden. Auch eine Selbsthilfegruppe kann in diesem Fall Wirkung zeigen.
Was dir gut tut
Es gibt so viele Dinge, die du für dich tun kannst. Raffe dich auf. Du schaffst das!
- Iss dich gesund. Achte auf deine Gesundheit und ernähre dich bewusst. Frühstücke nach Herzenslust, das wird dir Power für den anstehenden Tag geben.
- Sportel dich fit! Bewege dich an der frischen Luft. Sport mag nach der Geburt nicht dein erster Gedanke sein. Doch es gibt einige Sportarten, die du jetzt gut machen kannst. Schon mal Yoga probiert? Auch Pilates könnte dir Spaß machen. Ebenso sind Spaziergänge wirkungsvoll. Oder trainiere deinen Beckenboden.
- Geh zu Babytreffen. Sei es der Krabbelkurs, die Babymassage oder der Rückbildungskurs. All diese Treffen mit anderen Müttern werden dir helfen während einer postpartalen Depression neuen Schwung zu bekommen. Vielleicht kannst du dort sogar ein paar neue Freundschaften knüpfen.
Professionelle Hilfe
In ganz schweren Fällen einer postpartalen Depression können sogar Suizidgedanken auftreten. Lass es bitte nicht so weit kommen! Für diesen Fall gibt es Personen, die dir helfen können.
Telefonisch oder online kannst du dir hier Hilfe während einer postpartalen Depression holen. Dafür brauchst du noch nicht einmal das Haus verlassen.
Deutschland
- Wochenbettdepressions-Hotline der Städtischen Kliniken Frankfurt,
wochentags, tagsüber erreichbar, kostenlose Beratung:
01577 47 42 654 - Die Initiative Schatten&Licht e.V.
- Hier findest du viele Informationen und Listen von Selbsthilfegruppen und Beratern.
- Mutter-Kind-Psychotherapie in der Klinik Bad Mergentheim (PLZ 97980)
- Mutter-Kind-Behandlung, Psychiatrisches Zentrum Nordbaden
- Mutter-Kind-Einheit im Klinikum Herten (Westfalen-Lippe)
- Mutter-Kind-Einheit
Österreich
- Leiterin der FEM Elternambulanz
Wilhelminenspital, Pavillon 20
Tel.: 01/49150-4277
Handy: 0650/546 30 66
E-Mail: e.strobl@fem.at - Mutterglück?! – Selbsthilfegruppe Postpartale Depression
1070 Wien, Mutter-Kind-Einheit [Gruppentreffen]
Mobiltelefon: 0650 / 68 72 500 (Cornelia Kafka)
Mobiltelefon: 0664 / 130 56 64 (Gerda Kosnar-Dauz)
E-Mail: mutterglueck@gmx.at
www.postpartaledepression.jimdo.com - Mutter-Kind-Einheit
- Mutter-Kind-Einheitin Graz
Schweiz
- Geschäftsstelle
Verein Postnatale Depression Schweiz
Mühlebachstrasse 30a
8800 Thalwil
E-Mail: info@postnatale-depression.ch
Telefon: 044 720 25 55
**Werbung, da Verlinkung von diversen Websites und Nennung von Hilfsstellen || unbezahlt**