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Unterschiede in der Kindererziehung aus Sicht von Mann und Frau
Der Alltag mit Kindern ist nicht immer einfach und steckt voller Herausforderungen. Denn die lieben Kleinen wollen tagein, tagaus von uns begleitet werden. Wie sieht es aber aus, wenn man sich den Alltag mit Kindern aus Perspektive einer Mutter und dann eines Papas ansieht? Wie werden die unterschiedlichen Alltagssituationen wie Kochen, Fernsehen, Einkaufen und nicht stoppendes Gebrüll gehandhabt von den Eltern? Wir haben ein glückliches Paar dazu befragt, wie sie das so machen mit ihren 2 Kindern und folgende Antworten bekommen.
Geschwisterkinder
„Ihr habt 2 Kinder. Wie war die Umstellung von einem Kind auf zwei Kinder?“
Pippi: Ich habe mir die Umstellung schlimmer vorgestellt. Leo, unser Kleiner, war ein viel entspannteres Baby als Lotti, die Große. Dadurch war diese erste Zeit, von der viele Horrorgeschichten erzählen nicht so schlimm bei uns. Aber JETZT wo sie älter werden, merke ich, dass es wahnsinnig schwierig ist beiden gerecht zu werden und für beide da zu sein.
Flo: Zach und anstrengend.
Haushalt und Arbeit
„Wie schaffst du es neben den Kindern zu kochen und den Haushalt zu führen?“
Pippi: Puh, Kochen fällt mir neben beiden wirklich schwer. Ich mache entweder was ganz Schnelles und Unkompliziertes oder nutze die Zeit, wenn meine Mutter da ist. Aber um für mich oder Flo mal was Gutes zu kochen, da komme ich eigentlich gar nicht dazu. Für den Haushalt haben wir gottseidank eine Reinigungskraft, die alle 2-3 Wochen kommt. Ansonsten verschlingt das Aufräumen und Hin- und Wegräumen von Geschirr sehr viel Zeit, die ich lieber mit den Kindern verbringen würde.
Flo: Unter der Woche bin ich oft sehr lange arbeiten. Am Wochenende können wir uns das ganz gut aufteilen. Einer betreut die Kinder, der andere macht den Haushalt.
Bedürfnisse der Kinder
„Wie schaffst du es auf die Bedürfnisse beider Kinder einzugehen, wenn du mit ihnen alleine bist?“
Pippi: Manchmal ist das wirklich schwierig. Oft habe ich Leo auf dem Arm, wenn er weint und kann ihn so beruhigen. Dann kann ich mich auf Lottis Höhe begeben und ihr zuhören oder mit ihr spielen. Manchmal geht es auch, wenn ich beide auf dem Schoß habe. Aber einfach ist es nicht und ich fühle mich manchmal zwischen den Bedürfnissen der Kinder richtig „zerrissen“.
Flo: Ich trage unseren Babysohn meistens herum. Da ist er in der Regel sehr zufrieden und so gut es geht, kann ich mich dann um unsere Tochter kümmern.
„Beide Kinder brüllen. Was tust du?“
Pippi: Erstens schaue ich, ob sie hungrig oder müde sind. Also ob ihre Grundbedürfnisse erfüllt sind oder nicht. Dann bringe ich sie möglichst schnell ins Bett oder mache ihnen was Schnelles zum Essen. Ansonsten nehme ich beide auf den Schoß und bin einfach da für sie. Dann dürfen sie die Tränen rauslassen und ich warte bis sie sich beruhigen.
Flo: Das Baby hochheben. Die Tochter würde ich fragen, was denn los ist. Im schlimmsten Fall auch die Tochter hochheben.
TV und Tablett
„Was hältst du von TV und Tablett als Kinderunterhaltung?“
Pippi: Ich tue mir schwer mit gutem Gewissen meine große Tochter fernsehen zu lassen, denke aber, dass sie einen gewissen Umgang damit lernen müssen. Momentan versuche ich, sie schauen zu lassen, wenn sie danach fragt. Und sie dreht momentan auch wirklich ab nach einer Folge. Dennoch ist das Thema Fernsehen, Wieviel und Was nicht leicht für mich.
Flo: Ich bin selber mit Fernseher, Computer und Supernintendo aufgewachsen. Daher habe ich eine sehr entspannte Einstellung gegenüber elektronischen Geräten. Es ist also ok für mich, wenn meine Kinder fernsehen wollen oder mit dem Tablet spielen.
Zeit für die Beziehung
„Wie sieht eure Partnerzeit und Zeit NUR für dich aus?“
Pippi: Das ist leider noch recht selten, aber Zeit nur für mich kann bedeuten, dass ich Yoga mache, meditiere oder schreibe. Manchmal treffe ich Freundinnen. Wenn wir Partnerzeit haben, gehen wir essen, haben Sex oder plaudern endlich mal wieder ungezwungen. Manchmal schauen wir auch gemeinsam eine gute Serie, die uns gefällt.
Flo: Zeit nur für mich gibt es praktisch nicht. Mein Hauptzeitfaktor ist ja (leider) meine Arbeit und nicht die Familie. Ich habe meine „Freizeit“ einfach in die Nacht verlegt. Derzeit ist es das noch ok, aber irgendwann möchte ich weniger arbeiten und mehr Zeit für mich und meine Familie haben.
Süßigkeiten
„Wie stehst du zu Süßigkeiten und naschen?“
Pippi: Ja, ABER mit einem schlechten Bauchgefühl. Ich glaube, das kommt aus meiner eigenen Kindheit, wo Zucker sehr verteufelt wurde und es fast keine Süßigkeiten gab.
Flo: Ja. Wer sagt denn auf diese Frage nein?! Ich bin da sehr entspannt. Vielleicht auch zu entspannt. Ich weiß, es nicht. Ich esse ja selber so gerne Süßigkeiten. Da würde ich mich schlecht fühlen, wenn ich das meinen Kindern vorenthalte :).
Wutanfall im Supermarkt
„Eine Alltagssituation: Du bist mit beiden Kindern im Supermarkt, um den Wocheneinkauf zu machen. Kind 1 brüllt, weil es Naschen will, Kind 2 brüllt, weil es schon müde ist. Eine Dame kommt auf dich zu und bittet dich, deine Kinder in den Griff zu bekommen. WIE REAGIERST DU?“
Pippi: Wahrscheinlich schießen mir als erstes die Tränen in die Augen und dann würde ich vielleicht so etwas sagen wie „Dafür habe ich jetzt keinen Kopf und keine Zeit mich mit Ihnen auch noch auseinander zu setzen!“. Ich würde sie wohl eher ignorieren und auf meine Kinder konzentrieren.
Flo: Ich würde vermutlich ausfällig werden und die Dame bitten, sich um ihren eigenen Kram zu kümmern.
Herausforderung am Elternsein
„Was ist für dich die größte Herausforderung als Eltern?“
Pippi: Ich glaube, die größte Herausforderung für mich ist es auf MICH ZU SCHAUEN. Meine Grenzen kennen zu lernen und darauf zu schauen, dass ich sie einhalte. Ich würde gerne meine Bedürfnisse besser wahren und kennen.
Flo: Nicht die Nerven zu verlieren.
Weitere Kinderpläne
„Wollt ihr mehr Kinder haben?“
Pippi: In guten Momenten denke ich mir „Ach, so ein 3. Kind wäre doch schön“ und die Vorstellung, dass viele Kinder um uns herumwuseln. Aber nach schlaflosen Nächten oder anstrengenden Tagen, ist es ein klares Nein zu einem 3. Kind. Ich habe 2 Arme und Hände für genau 2 Kinder. Ein 3. Kind schaffe ich nicht. Mal abwarten.
Flo: Nur in der Theorie.