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Wenn du dein Baby nicht stillen kannst oder möchtest, braucht es spezielle Säuglingsmilch, die in Pulverform erhältlich ist und per Flasche gefüttert wird. Eine genaue Zubereitung nach Packungsanleitung ist für die Gesundheit und Entwicklung deines Babys wichtig. Es schützt es vor Krankheitserregern, die bei mangelnder Hygiene in den Flaschen lauern können. Denn viele Teile des kleinen Körpers, so auch das Immun- und Verdauungssystem sind noch nicht ausgereift. Worauf musst du bei der Zubereitung achten? Und können auch mehrere Fläschchen auf Vorrat oder für unterwegs vorbereitet werden? Wir haben die wichtigsten Tipps für dich.
Das erste Babyfläschchen
Trotz einer ausführlichen Anleitung auf der Verpackung, geraten viele Eltern bei der Zubereitung des Fläschchens für ihr Baby in Stress. Ob das nun an der komplizierten Anleitung liegt oder an der Tatsache, dass das hungrige und weinende Baby für eine Extra Portion Verunsicherung und Hektik sorgt, wissen wir auch nicht so genau. Doch du kannst beruhigt sein: Nach wenigen Malen sitzen die Handgriffe und du bekommst Routine bei der Zubereitung des Fläschchens. Mit unseren Tipps und der Schritt-für-Schritt Erklärung kann nichts mehr schief gehen.
Die Hygiene
Ein wichtiger Punkt bei der Zubereitung des Fläschchens ist die Hygiene. In den ersten sechs Lebensmonaten sollten Fläschchen, Sauger und auch Schnuller sterilisiert und sauber sein. Aber nicht nur bei diesen Utensilien sollte auf Hygiene geachtet werden, sondern auch die Hände, damit keine Keime in die Babymilch oder in das Wasser gelangen.
Das Auswaschen und Sterilisieren reicht nicht nur ein Mal am Tag, sondern es sollte nach jeder Mahlzeit gut ausgewaschen und sterilisiert werden. Nicht immer können die Utensilien gleich sterilisiert werden, doch zumindest einmal täglich sollten sie ausgekocht oder im Sterilisator gründlich gereinigt werden. Erst durch diesen Vorgang können tatsächlich alle Keime und Bakterien entfernt werden, die bei deinem Baby schwere Magen-Darm-Infekte auslösen können.
Das richtige Reinigen erfolgt in drei Schritten:
Schritt 1: Gründlich mit heißem Wasser ausspülen, sodass alle Utensilien von Milchresten befreit sind. Dabei helfen eine Flaschenbürste und ein normales Geschirrspülmittel.
Schritt 2: Das Sterilisieren
Dafür gibt es verschiedene Methoden: Entweder werden alle Teile für mindestens 3 Minuten in heißes Wasser gelegt (Achtung bei Kunststoffflaschen! Die könnten am heißen Topfboden schmelzen) oder mithilfe eines Vaporisators, der mit heißem Wasserdampf die Utensilien sterilisiert. Es gibt hier auch schon platzsparende Geräte für die Mikrowelle. Spezielle Tabletten ermöglichen auch eine Kaltwassersterilisation, die jedoch die meiste Zeit beansprucht. Bis zu 30 Minuten sollten sich die Utensilien im Wasser befinden, bevor sie keimfrei sind. Auch manche Geschirrspüler bieten ein spezielles Babyfläschchenprogramm an, wobei dieses nur dann zu empfehlen ist, wenn es tatsächlich mindestens 70 Grad erreicht und nur Babyfläschchen darin sterilisiert werden. Wird das Fläschchenzubehör jedoch mit dem normalen Geschirr vermischt, ist die ausreichende Hygiene nicht mehr gegeben.
Das richtige Wasser
Auch wenn es mit einer guten Wasserqualität möglich wäre, das Babyfläschchen mit Leitungswasser zuzubereiten, raten doch die meisten Kinderärzte zu einer Verwendung von abgekochtem Wasser, um Krankheiten durch Verunreinigungen auszuschließen. Keinesfalls darf Wasser aus Bleirohren für die Babyflasche verwendet werden oder Wasser mit einem Nitrat-Gehalt über 50 mg pro Liter. In diesem Fall ist es ratsam, spezielles Babywasser in der Flasche zu kaufen. Wer seine Wasserqualität prüfen möchte, kann dies durchführen lassen.
Um Keime zuverlässig abzutöten, sollte das Wasser mindestens 2-3 Minuten sprudelnd kochen. Um gleich Wasser für mehrere Fläschchen auf Vorrat zu haben, kann z.B. morgens eine größere Menge abgekocht werden, die dann in Thermosflaschen aufbewahrt wird. So musst du nicht erst vor jedem Fläschchen das Wasser abkochen und abkühlen lassen. Stark kalkhaltiges Wasser kann zu Blähungen führen – daher lieber ein paar Minuten länger abkochen lassen, damit sich der Kalk am Boden absetzt.
Es gibt auch spezielle Babywasser und Mineralwasser mit der Aufschrift „für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“. In den ersten sechs Monaten sollte aber auch dieses Wasser zusätzlich abgekocht werden, weil sich der Zusatz nur auf die Reduktion bzw. den Ausschluss von Salzen wie Natrium bezieht, nicht aber auf die Sterilität.
Das Milchpulver dosieren
Damit dein Kind ausgewogen ernährt wird und sich gesund entwickelt, ist den Angaben auf der Verpackung des Milchpulvers unbedingt Folge zu leisten. Eine Veränderung der Konsistenz (etwa eine Verdickung der Milch für mehr Sättigung durch mehr Milchpulver bei gleicher Wassermenge) können gesundheitsschädliche Folgen für dein Baby haben. Etwa, dass dein Baby zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt und nach der Milchflasche noch durstig ist. So bekommt es eine weitere Flasche, weil du denkst, es sei immer noch hungrig, aber auch diese enthält zu viel Milchpulver und zu wenig Flüssigkeit. Wird die Milch jedoch verdünnt, nimmt das Baby nicht genügend zu und erhält nicht alle Nährstoffe, die es braucht.
Jeder Milchpulverpackung liegt ein Messlöffel bei, der für die Zubereitung verwendet werden soll. Wechselt du die Milchmarke, muss auch der andere Löffel verwendet werden, denn jeder Hersteller bezieht sich hier auf andere Löffelgrößen.
Wichtig ist, dass der Löffel nicht gehäuft, sondern glatt ist. Meist gibt es bei den Verpackungen eine spezielle Vorrichtung, wo du den Löffel abstreifen kannst, um nicht zu viel oder zu wenig Milchpulver zu erwischen. Um sich bei der Anzahl der Messlöffel in der Hektik nicht zu irren, gibt es Milchpulverportionierer, die du in aller Ruhe mit so viel Milchpulver befüllen kannst, wie du für eine Flaschenmahlzeit benötigst. So hast du diese immer richtig vorbereitet zur Hand.
Fläschchen zubereiten: Schritt für Schritt
- Hygiene: Bevor du die Flasche zubereitest, kontrolliere nochmals, ob alle Teile steril sind.
- Das Wasser einfüllen: Zuerst wird das Wasser in die Flasche gefüllt. Das ist wichtig, damit das Milchpulver nicht verklumpt oder sich am Boden festsetzt. Wenn du das Wasser einfüllst, sollte das Fläschchen auf einer geraden Fläche stehen, damit es keine Schwankungen gibt.
- Die Wassertemperatur: Wenn du abgekochtes Wasser auf Vorrat aufbewahrt hast, kannst du es in der Mikrowelle oder im Wasserbad auf die richtige Temperatur erwärmen. Bei frischem Wasser lass es auf etwa 50 Grad abkühlen, bevor das Milchpulver zugeführt wird. Bewährt hat sich auch eine Mischung aus heißem und kaltem Wasser (beide abgekocht), damit die Wartezeit bei großem Hunger nicht zu lange ist. Ob das Fläschchen die richtige Temperatur hat, lässt sich mit einem Teethermometer erkennen, aber auch daran, dass es nicht mehr dampft und du die Flasche in deiner Hand halten kannst, ohne, dass es zu heiß ist.
- Das Milchpulver hinzugeben: Nun kommt das genau abgemessene Milchpulver hinzu. Bei den meisten Flaschen mit einem breiten Hals gelingt dies leicht mit dem Löffel oder aus dem Milchpulverportionierer, bei Flaschen mit engem Hals kann ein Trichter als zusätzliche Hilfe verwendet werden, damit nichts verschüttet wird.
- Milchpulver und Wasser vermischen: Nun wird das Fläschchen verschlossen und so lange gerührt (nicht geschüttelt!), bis sich das Milchpulver aufgelöst hat. Wird die Flasche zu wild geschüttelt, bilden sich viele Luftblasen, die das Baby dann mittrinkt und die Blähungen verursachen können.
- Temperatur überprüfen: Damit sich dein Baby nicht verbrennt, kontrolliere die Milchtemperatur vor der Fütterung. Die alte Methode auf der Innenseite des Handgelenks funktioniert heute noch gut, auch ein Teethermometer kann hilfreich sein. Ist die Milch jedoch noch zu heiß, kann sie unter kaltem Wasser abgekühlt werden.
Fläschchen zubereiten: Unterwegs und nachts
Sowohl unterwegs, als auch nachts ist eine gute und durchdachte Vorbereitung schon die halbe Miete. Wer möchte nachts schon länger als nötig wach sein oder unterwegs die Blicke der Mitmenschen ertragen, wenn das Baby vor Hunger schon weint. Da heißt es dann eines: Schnell sein.
So ist es praktisch, immer eine Thermosflasche mit abgekochtem Wasser mitzunehmen, das schon annähernd die richtige Temperatur hat. Aber auch ein Fläschchen mit heißem Wasser in einer Isolierhülle und eine Flasche mit kaltem abgekochtem Wasser als Zusatz helfen, die Zubereitung des Fläschchens in kürzester Zeit zu ermöglichen. Das Milchpulver in einem Milchpulverportionierer vorzubereiten ist eine gute Variante, statt nachts oder unterwegs erst mühsam einen Löffel nach dem anderen in die Flasche zu geben.
Du kannst auch zunächst nur einen Teil kaltes Wasser in die Flasche füllen, das Milchpulver hinzugeben und dann mit heißem Wasser aufgießen. So geht es am schnellsten und ist auch für unterwegs oder nachts eine praktische und schnelle Möglichkeit.
Egal ob nachts oder unterwegs: Das Fläschchen fürs Baby muss immer frisch zubereitet werden, weil die warme Milch trotz hoher Vorsichtsmaßnahmen einen guten Nährboden für Keime und Bakterien bildet. Daher niemals ein fertiges Fläschchen in die Isolierhülle geben und womöglich erst zwei Stunden später füttern. Auch darf die Milch nicht nochmals erhitzt werden, ebenso dürfen Milchreste nicht für eine nächste Mahlzeit aufgehoben werden. Auch Dauernuckeln als Einschlafhilfe oder die Flasche im Bett sollten vermieden werden, um Zahnschäden und Kieferfehlstellungen vorzubeugen.
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