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Unverplante Zeit in der Natur – genau das ist, was in unserem voll geplanten Leben mit den tollen Freizeitangeboten oft zu kurz kommt. Doch was ist unverplante Zeit eigentlich und was bringt sie uns?
Unverplante Zeit kann sein
Vor sich hinträumen, Wolken beobachten, im Flow sein, im eigenen Tempo entdecken, unbeobachtet sein, bei Sich sein, Freiheit, kraxeln, Selbstwirksamkeit spüren, seine Grenzen spüren, Hindernisse überwinden, zur Ruhe kommen, im Tun sein….. uns würden dazu noch viel mehr Dinge einfallen, was unverplante Zeit sein kann und was wir mit ihr machen. Die Frage ist nur: Was bringt uns das in einer Wettbewerbsgesellschaft?
Mehr als du denkst: Die unverplante Zeit, die Ruhe, die Konzentration auf sich bringt einen näher zu sich. Es ist das, was viele von uns als Kindheitserinnerungen noch in sich tragen. Es ist das, worauf wir zurückgreifen, woran wir uns erinnern und worauf wir uns verlassen können. Denn alle Fertigkeiten, die wir brauchen, lernen wir in der Natur, im Wald, im Bach.
Wir entdecken den Bach
Kinder sind von Wasser fasziniert und so auch von Bächen. Wasser dient aber auch der Erholung und der Ruhe, denn die meisten Menschen fahren ans Wasser, um zur Ruhe zu kommen. Schließlich hat Wasser eine beruhigende Wirkung auf uns. Wir verbringen unsere Zeit gerne am Wasser. Also rein in den nächsten Bach!
Kinder lieben es allerdings noch mehr, wenn sie mit dem Element direkt in Berührung kommen. Statt nur am Wasser zu liegen, sind sie lieber drinnen. Und während sie so im Wasser spielen, lernen sie spielerisch die Natur kennen. Sie entdecken dabei vielleicht Flusskrebse, viele Fischarten, Blutegel, sie treten auf rutschige Steine und stehen beim nächsten Schritt im Schlamm, sie spüren das kühle Wasser, sie finden trockene Steinufer, Böschungen und Überreste des letzten Hochwassers. Die Vielfalt des Baches können sie mit Händen und Füßen spüren und dabei ein Stück Natur kennenlernen.
8 Spiele, die du am und im Bach mit deinem Kind spielen kannst
1. Barfuß gehen
Barfuß gehen ist gesund. Warum also nicht auch im Bach? Versuche dabei, dich nur auf deine Füße zu konzentrieren und was du spürst: Steine, Schlamm, Algen oder Kiesel? Probier es einmal aus!
2. Bach-Fühlspiel
Du suchst etwa 5-10 Bachgegenstände und versteckst sie unter einem Tuch. Dann soll dein Kind nur durch Fühlen erraten, was du hier versteckt hast. Schafft es dein Kind alle Gegenstände zu erraten?
3. Hör-Malen
Du setzt dich gemeinsam mit deinem Kind hin und schließt die Augen. Was hörst du alles? Versuche, dich nur auf die Geräusche zu konzentrieren. Nach ein paar Minuten öffne deine Augen und beginne, die Geräusche aufzumalen. Das können Zeichnungen sein, aber auch Striche, Linien, Punkte oder andere Elemente, die den Geräuschen Ausdruck verleihen. Es geht nicht um schön, richtig oder falsch, sondern um deine Intention.
4. Mathematik am Bach
Wie wäre es, wenn du deinen Bachabschnitt vermisst? Zum Beispiel wie breit ist der Bach an der Stelle, an der du bist? Wie tief ist das Wasser und ändert sich die Wassertiefe auch an anderen Stellen?
5. Unverbaut oder Natur pur?
So eine Bachexkursion eignet sich auch dazu, ein wenig über den Lebensraum der Tiere zu sprechen und sich darüber Gedanken zu machen, ob der Bach reguliert oder unreguliert ist und woran du das erkennst. Dazu musst du dir den Bach und sein Ufer näher anschauen. Gibt es abwechselnd enge und weite Stellen oder ist der Bach immer gleich breit? Weist er unterschiedlich tiefe Stellen auf oder ist er immer gleich tief? Fließt der Bach überall gleich schnell oder hat er auch Stellen, wo das Wasser stillsteht? Ist der Grund künstlich aus nur einem Element wie Sand, Beton oder Kies oder findest du mehrere natürliche Elemente wie Kies, Sand, Laub und Steine? Ist das Ufer vielfältig und wachsen verschiedene Sträucher und Pflanzen, oder ist es einheitlich?
6. Steine werfen
Stellt euch einfach in den Bach und werft Steine: Wer kann höher oder weiter werfen? Welche Steine platschen besonders laut?
7. Bachbewohner beobachten
Setze dich ans Ufer und beobachte dabei, welche Tiere du entdecken kannst: Libellen, Grasfrösche, Larven einer Steinfliege, Blutegel, Weißer Strudelwurm, Wasserassel, Flohkrebs, Schlammröhrenwurm, Napfschnecke und andere Tiere? Vielleicht kannst du zu Hause dann noch recherchieren, was deine entdeckten Tiere mit der Wasserqualität zu tun haben – ist der Bach ein gesundes Gewässer oder eher stark verschmutzt? Dabei bietet sich auch ein Gespräch über die Verschmutzung an und warum nicht nur Plastik nicht ins Wasser gehört.
8. Ein Wasserrad bauen
Um die Kraft des Wassers besser zu verstehen, kannst du gemeinsam mit deinem Kind ein Wasserrad bauen. Überlegt gemeinsam was ihr braucht, damit sich das Wasserrad auch dreht. Dazu möchten wir euch noch einen Bausatz empfehlen, der in jeden Rucksack passt:
Kleines Wasserrad – Rucksackwasserrad ab 5 Jahren *
Produktempfehlungen zum Thema „Gewässer“
Für zu Hause oder zum Vertiefen in das Thema „Gewässer“ möchten wir euch die folgenden Bücher empfehlen:
Teich und Fluss (Wieso? Weshalb? Warum? Natur-Entdecker) *
Naturentdecker unterwegs: 50 spontan umsetzbare Natur-Mitmach-Aktionen für 5- bis 10-Jährige *
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