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Ernährung im Babyalter: Muttermilch und ab wann die Beikost?
In den ersten Lebensmonaten ist Muttermilch die perfekte Ernährung für ein Baby, die Beikost kann ruhig noch ein bißchen warten. Denn Muttermilch ist immer dabei, richtig temperiert und passt sich den individuellen Bedürfnissen von Mutter und Baby an. Selbst innerhalb einer Trinkmahlzeit ändert sie sich in ihrer Zusammensetzung, um das Baby bestmöglich zu versorgen. Muttermilch – ein Wunder der Natur. Auch die WHO empfiehlt eine ausschließliche Ernährung mit Muttermilch in den ersten sechs Monaten und dann noch weiter.
Wer nicht stillen kann oder möchte, kann auf spezielle Säuglingsnahrung in Pulverform (Pre-Milch) zurückgreifen.
Muttermilch – einfach das Beste
Es ist übrigens ein Mythos, dass nach sechs Monaten die Milch nicht mehr ausreicht, um das Baby mit allem zu versorgen, was es braucht: Die Muttermilch enthält noch immer die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Reife Muttermilch hat immerhin 68kcal auf 100ml! In Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate etc. bleibt die Muttermilch in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich. Lediglich bei den Antikörpern und einigen Vitaminen ergeben sich Veränderungen, die mit dem Alter des Kindes zusammenhängen: Der Antikörpergehalt steigt mit etwa einem halben Jahr und im zweiten Lebensjahr nochmals an – jeweils Zeitpunkte, in denen der Außenkontakt und der Aktionsradius des Kindes sich vergrößert.
Der Beikostbeginn in Breiform
Sobald das Kind nicht nur Interesse am Essen zeigt, sondern es sich auch selbst in den Mund steckt und nicht mehr mit der Zunge nach vorne schiebt und selbständig ohne Abstützung sitzen kann, ist es Zeit für den ersten Löffel.
Werden am Anfang nur eiswürfelgroße Mengen feinpüriertes Gemüse angeboten, wird die Menge nach und nach gesteigert. Von einem Beikostbeginn vor Beginn der 17. Lebenswoche wird von Experten abgeraten, danach hängt es ein wenig von der individuellen Entwicklung des Kindes ab und ob die Mutter schon bereit ist, das Stillen/Füttern aufzugeben.
Mit dem Beikostbeginn wird auch die Phase des Abstillens eingeleitet: Zwar bleibt Milch im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel, denn nicht umsonst heißt es BEI-kost und nicht Anstattkost, doch die Stillmahlzeiten/Fläschchen werden langsam weniger.
Im Großen und Ganzen kann der Beikostablauf so formuliert werden:
- Beikostbeginn: fein pürierte Lebensmittel (Obst, Gemüse)
- 6-9 Monate: Breie mit fester Konsistenz, groß püriert (zerdrückte Banane, Flocken, geriebener Apfel)
- 10-12 Monate: Feste Nahrung klein geschnitten (Familienkost)
- Auf jeden Fall sollte die Auswahl der Lebensmittel so geschehen, dass das Baby mit allen Nährstoffen und Vitaminen versorgt wird, die es braucht.
BLW: Einmal breifrei bitte
Viele Eltern setzen jedoch auf eine selbstbestimmte Ernährung ihrer Kinder, die weg vom Füttern geht. Wie das funktionieren soll? Ganz einfach! Das Kind nimmt an den Mahlzeiten seiner Eltern teil und darf selbst entscheiden, wovon es probieren möchte. Es schnappt sich einfach das vom Teller, das das Baby anspricht: Dabei wird es nicht gefüttert, sondern es erkundet das Essen selbst mit seinen Händen, steckt es selbst in den Mund, probiert zu kauen, würgt er wieder heraus oder schluckt es hinunter.
So lernt es viele verschiedene Geschmacksrichtungen und Konsistenzen kennen und kann frei entscheiden, was es gerne hat. Auch entscheidet das Kind, wieviel es essen möchte – der restliche Hunger wird dann einfach an der Brust/an der Flasche gestillt. Das Spielen mit dem Essen als ein sinnliches Element gehört hier einfach dazu – ebenso das regelmäßige Aufwaschen der Küche. Aber bei Essanfängern ist dies ohnehin normal – da geht auch einfach etwas daneben.
Tipps und Tricks für einen entspannten Beikostbeginn
Manchmal wünschen sich die Eltern den Griff zum ersten Löffel schon sehnlicher als die Babys. So kann es schnell zu Frustration und Druck kommen, die bei der Beikosteinführung vermieden werden sollen. Wir haben ein paar Tricks für einen entspannten Beikostbeginn:
- Kinder essen einmal mehr, einmal weniger. Das muss man akzeptieren
- Gemeinsame Mahlzeiten machen mehr Spaß und sind ein schönes Ritual
- Verschiedene Lebensmittel anbieten: Es kann bis zu 15 Wiederholungen brauchen, bis eine neue Geschmacksrichtung angenommen wurde. Also nicht verzagen, sondern immer wieder anbieten.
- Es muss nicht immer Brei sein: Auch mal Stücke anbieten!
- Löffelkost oder Finger Food: Jedes Baby hat andere Präferenzen. Einfach ausprobieren!
- Ein gutes Vorbild sein
- Essen nicht als Belohnung einsetzen
Weitere hilfreiche Links:
Wieviel Milch nach dem Beikostbeginn