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Fast Food, Burger und Pizza müssen draußen bleiben. Beim clean eating kommen nur frische und natürliche Zutaten auf den Teller. Clean Eating ist hip, aber was steckt dahinter? Im Grunde genommen geht es darum: Iss nichts, was deine Großmutter nicht auch als Essen erkannt hätte. Menschen, die sich clean ernähren, verzichten auf Fertigprodukte und Fast Food, lassen die Finger von raffinierten Salzen, Zucker und Ölen, ohne Farb- und Aromastoffe und trinken auch keinen Alkohol. Auch Lebensmittel, die in Plastik eingeschweißt wurden, bleiben im Regal liegen. Stattdessen greifen sie in erster Linie bei frischem, regionalen und rohem Obst und Gemüse zu. Kombiniert werden diese Zutaten mit guten Kohlenhydraten wie Reis oder Quinoa und achtet darauf, dass alle Lebensmittel möglichst unverändert auf seinem Teller landen.
Was bringt Clean Eating?
Ohne Kalorien zu zählen und ökologisch gut führt clean eating zu
• einem reineren Hautbild,
• der Blutzuckerspiegel wird stabil gehalten,
• das Wohlbefinden wird gesteigert,
• die Kilos purzeln ohne zu hungern und
• die Verdauung wird verbessert. Das klingt doch zu schön um wahr zu sein, oder? Alle Lebensmittel, die nicht durch die Industrie verformt oder behandelt wurden, sind erlaubt.
Wer sich streng nach der clean eating Methode ernährt, muss jedoch auf Essenseinladungen oder Mittagspausen in der Kantine verzichten, denn diese Speisen sind nicht erlaubt. Es bedarf einer genauen Planung und viel Kocharbeit, um sich ausgewogen zu ernähren. Da ist es einfacher sich an die 80/20-Regel zu halten: 80% clean eating und 20% nicht.
Clean Eating: Was ist erlaubt, was nicht?
• Wenig Salz: Um die Nieren nicht zu belasten und Wassereinlagerungen zu vermeiden, dürfen bei clean eating die Speisen nur mit wenig Salz gewürzt werden. Allein durch den Verzicht auf Fertigprodukte und Co. reduziert sich die Salzzufuhr automatisch.
• Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt: 6 Mahlzeiten über den Tag verteilt beugen Heißhungerattacken vor, weil der Blutzuckerspiegel konstant bleibt und es zu keinen Schwankungen kommt. Diese Regel ist aber nicht in Stein gemeißelt, denn wenn du keinen Hunger hast, lässt du die Mahlzeit einfach aus. Du sollst dich dabei wohlfühlen!
• Gesunde Pflanzenfette: Lein-, Raps-, Olivenöl, Avocados und Lachs enthalten ungesättigte Fettsäuren die dem Körper bei Stoffwechselvorgängen helfen. Gesättigte Fettsäuren aus Süßigkeiten, Wurst oder Käse sollen eher gemieden werden. Wer Käse aber gerne isst, kann an die 80/20-Regel denken.
• Weißmehlprodukte: Das leckere Frühstückssemmerl muss genauso im Regal bleiben wie der crosse Toast, denn Weißmehlprodukte sind verboten. Strenge clean eater verzichten auch auf Vollkornbrot.
• Kein raffinierter Zucker: In allen Fertigprodukten ist Zucker enthalten. Wer seine Speisen süßen möchte, greift besser zu Stevia oder Agavendicksaft als natürlicher Ersatz.
• Keine künstlichen Süßstoffe: Vermeintlich zuckerfreie Getränke enthalten Aspartam, das den Körper schädigen kann. Nicht nur in Light-Produkten, sondern auch in Kaugummis ist Aspartam enthalten. Im Zuge der clean eating Methode ist es nicht erlaubt, diese Produkte zu konsumieren.
• Keine Zusatzstoffe: Damit ausschließlich Produkte ohne Farb-, Konservierungs- und Aromastoffen im Einkaufswagen und auf dem Teller landen, müssen beim Einkaufen die Zutatenlisten genau gelesen werden. Während das zu Beginn noch sehr aufwendig ist, wirst du nach einer Zeit genau wissen, welche Produkte du kaufen darfst.
• Kein Alkohol: Gezuckerte Limonaden, Alkohol und fertige Säfte sind bei clean eating nicht erlaubt. Stattdessen soll viel Wasser getrunken werden und eigene hochwertige Obst- und Gemüsesäfte.
• Frühstücken: Beim clean eating ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages. Leere Energiespeicher der Nacht müssen wieder gefüllt werden, damit das Gehirn optimal arbeiten kann. Nüsse, Gemüseaufstriche, Müsli und Obst sind die geeignete Wahl. Aufgepeppt werden können Müslis durch die Zugabe von Superfoods wie Chia-Samen.
• Im Sinne der Umwelt handeln: Clean eating bedeutet auch, auf die Umwelt zu achten und auf Produkte zu verzichten, die gerade nicht Saison haben oder eine lange Reise hinter sich haben. Am besten geht man auf einen Wochenmarkt einkaufen, bei dem auch immer Bauern aus der Region anzutreffen sind und wo man sich nach der Herkunft erkundigen kann.
Clean eating: Und was ist daran neu?
Wirklich neu sind die Ernährungstipps von Tosca Reno, der „Erfinderin“ der clean eating Methode nicht. Viel Obst und Gemüse sein, Weißmehlprodukte meiden, regional und saisonal essen und wenig Fleisch zu sich zu nehmen – das alles kommt uns bekannt vor. Bereits 1970 hat sich Robert Atkins gegen Kohlenhydrate und für Proteine ausgesprochen. Auch Ernährungswissenschaftler raten zu einer ausgewogenen Ernährung in Kombination mit Sport, warnen vor einem übermäßigen Konsum von Alkohol und Süßspeisen und raten zu Verzicht auf Weizenmehl.
So vernünftig diese Diät auch klingt, so hat sie auch ihre Grenzen: Nämlich dann, wenn ich zu viele cleane Lebensmittel esse. Eine Vollkornlasagne mit Lachs und Spinat hat ebenso viele Kalorien wie ein Gratin aus Bioware. Wer dann auch noch viele Nüsse zwischendurch isst und zu fruchtzuckerreichem Obst greift, weil es ja „nur“ eine Zwischenmahlzeit ist, wird vermutlich zunehmen.
Was an dem Konzept wirklich „neu“ ist: Reno hat es geschafft, das Thema gesunde Ernährung interessanter zu verpacken und reißt mit ihrer Leidenschaft und Mission Millionen von Frauen mit.