Es war ein kalter Wintermorgen, und der kleine Ben wachte auf, als die ersten Sonnenstrahlen auf den frisch gefallenen Schnee fielen. Heute war der zweite Advent, und das bedeutete, dass er und seine kleine Schwester Mia wieder ein neues Türchen in ihrem Adventskalender öffnen durften.
„Komm, Mia!“, rief Ben, während er aus seinem Bett sprang. Gemeinsam liefen sie barfuß zur Küche, wo ihre Kalender auf der Fensterbank standen.
Mia öffnete vorsichtig ihr Türchen Nummer 2 und fand ein kleines goldenes Glöckchen. „Wie hübsch!“, sagte sie und schüttelte es neugierig. Doch kaum erklang das leise Klingeln, passierte etwas Magisches.
Ein kleiner, schimmernder Lichtstrahl schoss aus dem Glöckchen und formte sich zu einem winzigen Wesen mit leuchtenden Flügeln. „Hallo, ich bin Lila, die Adventselfe!“, sagte das Wesen fröhlich. „Heute dürft ihr mit mir ein besonderes Abenteuer erleben!“
Ben und Mia waren sprachlos. „Ein Abenteuer? Wohin geht es?“, fragte Ben aufgeregt.
Lila zwinkerte. „In die Werkstatt des Weihnachtsmannes! Aber ihr müsst mir helfen. Die Spielzeugmaschinen sind durcheinander geraten, und die Weihnachtsgeschenke könnten nicht rechtzeitig fertig werden!“
Mit einem leisen Klingeln ihrer Flügel verwandelte Lila die Kinder in winzige, elfengroße Versionen. Gemeinsam flogen sie durch einen funkelnden, glitzernden Tunnel direkt in die Werkstatt des Weihnachtsmannes.
Dort herrschte großes Chaos: Zahnräder klapperten, Spielsachen fielen von den Förderbändern, und eine kleine Armee von Wichteln rannte hektisch hin und her. „Wir müssen die Maschinen reparieren!“, rief Lila.
Ben, der gerne mit Bauklötzen spielte, entdeckte, dass ein Zahnrad locker war. Mit Mias Hilfe und einem großen Schraubenschlüssel, den ein Wichtel brachte, schafften sie es, die Maschine wieder zum Laufen zu bringen. Die Bänder begannen wieder zu surren, und Spielsachen rollten geordnet in die Geschenkkisten.
„Ihr habt es geschafft!“, jubelte Lila. „Jetzt wird Weihnachten gerettet!“
Zur Belohnung zauberte Lila eine warme Schokolade und Plätzchen für Ben und Mia, bevor sie sie zurück nach Hause brachte.
Als die Kinder wieder in ihrer Küche standen, sahen sie sich an und lächelten. „War das ein Traum?“, fragte Mia. Doch das kleine Glöckchen, das nun golden auf dem Tisch lag, blinkte ihnen zu und klingelte leise, als ob es sagen wollte: „Nein, es war wirklich wahr.“
Und so verbrachten Ben und Mia den zweiten Advent mit einem Lächeln auf den Lippen, bereit für die Magie, die die Adventszeit noch bringen würde.
