Die magische Kerze des ersten Advents

Es war der Abend vor dem ersten Advent, und der kleine Jonas lag aufgeregt in seinem Bett. Er konnte kaum einschlafen, denn auf dem Esstisch stand bereits der wunderschön geschmückte Adventskranz mit vier Kerzen. Morgen würde die erste Kerze angezündet werden, und Jonas war gespannt, was die Adventszeit in diesem Jahr wohl bringen würde.

Jonas schloss die Augen, doch plötzlich hörte er ein leises Flüstern. „Psst, Jonas, bist du wach?“ Er öffnete die Augen und traute seinen Ohren kaum. Die erste Kerze des Adventskranzes hatte angefangen zu sprechen! Ihr Flammenkopf leuchtete sanft, und sie sah aus, als ob sie Jonas direkt anblickte.

„Wer… wer bist du?“ fragte Jonas leise.
„Ich bin die magische Kerze des ersten Advents“, flüsterte sie mit einer warmen, beruhigenden Stimme. „Ich bin hier, um dir eine besondere Geschichte zu erzählen – eine Geschichte von Licht, Hoffnung und Wundern.“

Jonas setzte sich auf und lauschte gespannt. Die Kerze begann:
„Es war einmal ein kleines Licht, das tief in der Dunkelheit lebte. Es war winzig und fühlte sich oft einsam, denn um es herum war nur Kälte und Schatten. Eines Tages kam ein Windhauch vorbei und fragte: ‚Warum leuchtest du, wenn alles um dich herum so dunkel ist?‘

Das Licht antwortete: ‚Gerade weil es so dunkel ist, muss ich leuchten. Vielleicht sieht mich jemand, der sich verirrt hat, und ich kann ihm den Weg zeigen.‘ Der Windhauch war beeindruckt und versprach, dem Licht zu helfen. Er wehte sanft durch die Welt und erzählte allen, die er traf, von dem kleinen, tapferen Licht.

Bald kamen Tiere, Kinder und sogar die Sterne am Himmel, um das Licht zu sehen. Gemeinsam machten sie die Dunkelheit heller, und die Welt fühlte sich plötzlich wärmer und schöner an. Das kleine Licht hatte gelernt, dass auch das kleinste Leuchten einen Unterschied machen kann.“

Jonas lächelte. „Das kleine Licht hat die Dunkelheit nicht aufgegeben, oder?“
Die Kerze nickte. „Genau. Und das ist die Magie des ersten Advents: Auch in der dunkelsten Zeit des Jahres kannst du ein Licht sein – für dich selbst und für andere.“

Mit diesen Worten verblasste die Stimme der Kerze, und Jonas merkte, dass er wieder allein in seinem Bett lag. Ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit füllte sein Herz, und er schlief mit einem Lächeln ein. Am nächsten Morgen erzählte er seiner Familie von der magischen Kerze, und sie beschlossen, die Adventszeit mit vielen kleinen Lichtern und guten Taten zu füllen.

Und so begann für Jonas ein Advent voller Wunder und Freude. Gute Nacht und einen magischen ersten Advent!

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