Es war eine klare und frostige Nacht kurz vor Weihnachten. Im kleinen Dorf Winterstein lag alles still und ruhig. Die Sterne funkelten am Himmel wie kleine Diamanten, und der Mond war so hell, dass er den Schnee glitzern ließ. In einem kleinen Haus am Rande des Dorfes kuschelten sich die Geschwister Emma und Ben in ihre Betten. Doch sie konnten nicht schlafen. Morgen war Heiligabend, und sie waren viel zu aufgeregt.
„Ben, meinst du, der Weihnachtsmann kommt wirklich?“, flüsterte Emma.
„Natürlich! Aber nur, wenn wir schlafen. Sonst überspringt er unser Haus!“, antwortete Ben mit einem ernsten Nicken.
Plötzlich hörten sie ein leises Pling und dann ein Klingeling. Es klang, als käme es von draußen. Die Geschwister schauten sich an. „Hast du das gehört?“, fragte Emma. Ben nickte und sprang aus dem Bett. Barfuß schlichen sie zum Fenster und sahen hinaus.
Dort, mitten im verschneiten Garten, stand ein Rentier! Es hatte ein glänzendes, goldenes Halsband mit kleinen Glöckchen, die im Mondlicht funkelten. „Das ist Donner!“, flüsterte Emma aufgeregt. Sie erinnerte sich an die Namen der Rentiere des Weihnachtsmanns aus den Geschichten, die ihre Mama vorgelesen hatte.
„Aber warum ist er hier?“, fragte Ben.
Noch bevor sie eine Antwort finden konnten, schüttelte Donner den Kopf, und aus dem Glöckchen fiel ein kleines, goldenes Licht. Das Licht wirbelte durch die Luft und schwebte direkt vor das Fenster der Kinder. „Folgt mir!“, schien es zu flüstern.
Mutig zogen Emma und Ben ihre warmen Jacken und Stiefel an und schlichen nach draußen. Das goldene Licht führte sie in den Wald. Obwohl es kalt war, fühlten sie sich plötzlich ganz warm und geborgen. Nach einer Weile erreichten sie eine Lichtung. Dort, zwischen den Bäumen, lag ein magisches Tal. Überall leuchteten winzige Sterne, und in der Mitte stand ein prächtiger Weihnachtsbaum, geschmückt mit Kugeln aus Eis und funkelndem Schnee.
Neben dem Baum wartete ein Mann mit einem roten Mantel und einem weißen Bart – der Weihnachtsmann höchstpersönlich! „Emma, Ben, ihr seid genau zur richtigen Zeit hier!“, sagte er mit einer warmen Stimme. „Donner hat mir erzählt, dass ihr ganz besondere Kinder seid, die an die Magie von Weihnachten glauben. Ich brauche eure Hilfe!“
Der Weihnachtsmann erklärte, dass eine seiner magischen Schlittenlaternen verloren gegangen war. Ohne sie konnte er nicht alle Kinder der Welt besuchen. Emma und Ben schauten sich entschlossen an. „Wir helfen Ihnen, Weihnachtsmann!“, riefen sie im Chor.
Zusammen mit Donner folgten sie dem goldenen Licht, das sie zu einem alten, umgestürzten Baum führte. Dort lag die Laterne, verborgen unter einem Haufen Schnee. Ben hob sie vorsichtig auf, und Emma pustete den Schnee weg. Die Laterne begann sofort wieder zu leuchten und füllte die Nacht mit einem warmen, goldenen Glanz.
Zurück im Weihnachtstal bedankte sich der Weihnachtsmann herzlich. „Ihr habt Weihnachten gerettet!“, sagte er. Als Dankeschön überreichte er ihnen zwei kleine, leuchtende Sterne. „Diese Sterne werden euch immer an die Magie dieser Nacht erinnern.“
Zurück in ihrem Bett lagen Emma und Ben mit einem glücklichen Lächeln. Der Weihnachtsstern funkelte auf ihrer Fensterbank, und sie wussten, dass die Magie von Weihnachten immer bei ihnen bleiben würde.
Gute Nacht! 🌙✨