Mit dem zehnten Monat beginnt eine magische Zeit für dich und dein Baby: Die ersten Schritte stehen in den nächsten Monaten bevor und auch das erste Wort kommt vielleicht bald. Dein Kind geht es eher gemütlich an? Auch wunderbar, denn jedes Kind entwickelt sich ganz individuell.
Das erste Jahr mit Baby neigt sich schon bald dem Ende zu. Zeit, Bilanz zu ziehen. Auf der einen Seite fühlt es sich wahrscheinlich an, als ob die letzten zehn Monate nicht viel passiert ist. Stillen (oder Fläschchen geben), schlafen, wieder stillen – tag aus, tag ein – die selbe Routine. Auf der anderen Seite ist aber aus deinem Neugeborenen mittlerweile fast ein Kleinkind geworden. Dein Baby ist vielleicht sogar schon drauf und dran, auf den eigenen zwei Beinen zu stehen und brabbelt das erste Wort. Du kannst dir schon mal auf die Schulter klopfen. Gut gemacht, liebe Mama!
Jetzt kommt Abwechslung in den Babybrei
Während dein Baby bislang immer extra bekocht werden musste, steht jetzt der nächste große Schritt an: der Übergang zur Familienkost. Bereits ab dem neunten Monat kannst du das normale (-gewürzte) Familienessen grob pürieren. Was für eine Erleichterung!
Ab dem zehnten Monat kannst du beginnen, die Speisen nur mehr in kleine Stücke zu schneiden und sie dem Baby auf dem Teller zu servieren. Dein Baby wird über die letzten Monate schon seine Lieblingsgerichte gefunden haben, biete ihm aber trotzdem immer wieder Neues zum Entdecken an und erweitere so seinen Geschmackshorizont. Je früher dein Kind zum Beispiel verschiedene Gemüsesorten probiert, desto besser. Glaub uns: Wenn du erst mit vier versuchst, ihm Brokkoli schmackhaft zu machen, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit zu spät für gesundes Gemüse!
7 Tipps und Tricks für schlechte Esser
- Essenszeiten einhalten
- Rituale schaffen
- Spielerisch ans Essen herangehen
- Vorbild sein
- Eigenes Geschirr und eigenes Kinderbesteck machen stolz darauf, was man schon alles alleine kann
- Geduld bewahren: Übung macht den Meister!
- Phasen annehmen
So entwickelt sich dein Baby im 10. Monat
Nein, es gibt im ersten Jahr kein Durchschnaufen und Pausieren. Die Entwicklung deines Kindes geht rasant weiter. Obwohl das Wachstum jetzt ein weniger gemächlicher voranschreitet, stehen die nächsten paar Monate unter dem Zeichen eines ganz großen Meilensteins: dem Gehen lernen. Im zehnten Monat wird dein Baby vielleicht schon bereit sein, alleine zu stehen – wenn auch nur für ein paar Sekunden. Besonders Eilige probieren jetzt die ersten Schritte. Keine ruhige Zeit für dich, denn kaum lässt du dein Baby aus den Augen, ist es schon unterwegs. Wenn dein Baby immer noch krabbelt, und überhaupt keine Anstalten macht, sich auf zwei Beine zu stellen, dann verzage nicht! Es ist noch reichlich Zeit und völlig im normalen Bereich, wenn dein Baby noch nicht alleine geht. Manche Babys warten bis zum 14. oder 15. Monat, um ihre ersten Schritte zu wagen. Mit 18 Monaten können die meisten Kinder selbstständig und relativ sicher laufen.
Auch die Sprachentwicklung verläuft bei Babys ganz verschieden. Nur wenige können jetzt schon einzelne Wörter sprechen und manche werden es erst mit zwei Jahren tun. Auch wenn dein Kind noch Unverständliches vor sich hin brabbelt, heißt das aber nicht, dass es dir nicht zuhört und dich nicht versteht. Dein Kind lernt Sprache von dir und beobachtet dich ganz genau: Achte darum spätestens jetzt auf deine Aussprache und deine Satzbildung und vermeide Babysprache.
So bereitest du dich und dein Baby aufs Ende der Karenz vor
Mit Ende des ersten Lebensjahres geht für viele Mütter auch die Karenzzeit vorbei und sie kehren zumindest für einige Stunden an den Arbeitsplatz zurück. Dein Baby muss in der Zeit, in der du arbeitest, fremdbetreut werden – bei vielen springen jetzt die Großeltern ein. Ist eine Betreuung in der Familie keine option für dich, kannst du dich um Tagesmütter und Kinderkrippen für unter Dreijährige umsehen.
Hast du dich entschlossen, wieder in den Beruf zurückzukehren, ist das auf jeden Fall ein Schritt, der einiges an Planung erfordert, aber keineswegs unmöglich ist.
7 Tipps für die Rückkehr in den Beruf:
1. Beginne schon möglichst früh, dich um einen Betreuungsplatz umzuschauen und melde dich für Schnupperstunden an. Plane für die Eingewöhnungsphase zwei bis vier Wochen ein. Sowohl dein Baby, als auch du sollten die Möglichkeit haben, die Trennung vor der „ernsten Stunde“ auszuprobieren.
2. Laut Studien funktioniert das „gestaffelte Trennugsmodell“ am besten: Zuerst verbringst du mit deinem Kind und der Betreuungsperson gemeinsam ein paar Stunden. Beim nächsten Besuch verabschiedest du dich für 30 Minuten, dann für eine Stunde, dann bis zum Mittagessen.
3. Verabschiede dich unbedingt direkt mit Blickkontakt von dinem Kind und schleich dich auf keinen Fall davon, auch wenn dies leichter erscheint. Dein Kind ist sonst verwirrt und verliert womöglich das Urvertrauen, dass es sich auf Mama immer verlassen kann.
4. Sei gewappnet, dass es wahrscheinlich Tränen geben wird. In den meisten Fällen beruhigt sich dein Kind aber, sobald es dich nicht mehr sieht. Damit also du selbst nicht heulend auf dem Parkplatz vor der Tür der Tagesmutter stehst, lass dir ein Bild von deinem lachenden Kind aufs Handy schicken.
5. Sei nicht frustriert, wenn es mit der Trennung noch nicht oder nicht gleich klappt. Das kann an vielen Dingen liegen. Dein Kind muss so viele neue Eindrücke auf einmal aufnehmen. Da ist der fremde Raum, die fremde Person, der fremde Geruch, andere Kinder. Es braucht eine Weile, Vertrauen zu fassen.
6. Vergleich dein Kind nicht mit anderen. Manche Kinder tun sich mit Veränderungen leichter als andere, genauso wie später als Erwachsene. Nur weil Kind A seit drei Monaten bis drei am Nachmittag in die Krippe geht, heißt das nicht, dass mit Kind B, das immer noch weint, etwas falsch ist.
7. Wenn es gar nicht geht, dann ist dein Kind eben noch nicht so weit. Ja, es hat weitreichende Konsequenzen und kann bedeuten, dass du deinen Job wechseln musst. Aber lass´ nichts unversucht, um euer Leben so zu gestalten, wie es zu euch passt. Vielleicht gibt es eine Freundin, bei der sich dein Kind wohlfühlt, die auch ein Kind hat und noch zu Hause bleibt und dein Baby ein paar Stunden betreuen kann?
Tipp für den 10. Monat
Nachdem dein Baby jetzt viel mehr Beikost zu sich nimmt und deshalb weniger Milch trinkt, hat es einen größeren Flüssigkeitsbedarf. Am besten stillst du seinen Durst nur mit Wasser. Fruchtsäfte enthalten Zucker, der für den kleinen Organismus und die Milchzähne nicht förderlich ist. Apfelsaft zum Beispiel kann die Zähne sogar verfärben. Spezielle Teemischungen für Kinder sind eine Alternative zu Wasser, aber schau auch hier, ob nicht künstliche Süßungsmittel enthalten sind. Das Wasser kannst du weiterhin in der Flasche anbieten, oder auf die Trinklernbecher für die verschiedenen Altersgruppen umsteigen. Lass dich aber hier nicht allzu sehr stressen, denn viele dieser Produkte leben einfach von gutem Marketing. Früher haben wir alle irgendwie aus dem Glas trinken gelernt, ganz ohne diese Hilfsmittel!