Gift in Tampons, Binden & Co.: Das sollten Frauen wissen

Tampons giftig? Schock!
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Sind Tampons giftig?! – Der Fall des 13-jährigen Mädchens, das nach der Verwendung eines Tampons an TSS verstorben ist, ist nur einer von vielen Fällen.  Doch nur ein kleiner Prozentsatz der Frauen weiß von TSS. Außerdem wissen die Wenigsten, dass es durch die falsche Verwendung von Tampons ausgelöst werden kann. Oder hast du schon einmal das Kleingedruckte auf der Tampon-Verpackung gelesen?

Woraus bestehen Tampons und Binden?

Etwa 2 Milliarden Tampons werden jährlich verkauft. Doch was ist drinnen, dass es nun heißt, dass Tampons giftig sind? Dazu finden Konsumenten nur wenige Angaben, denn laut EU-Recht sind Hersteller nicht dazu verpflichtet, die Inhaltsstoffe anzuführen. Eine bedenkliche Gesetzlücke, gerade bei Tampons, die über längere Zeit im Körper bleiben und die Inhaltsstoffe über die Blutgefäße und Lymphgefäße direkt in den Blutkreislauf übergehen.

Bei den Inhaltsstoffen finden Frauen so einiges, was sie dort wohl lieber nicht finden würden. Wenn sie denn wüssten, was drinnen ist: Tampons und Binden bestehen aus Zellstoff, der bei der Holzverarbeitung gewonnen wird. Offiziell wird Zellulose als Chemiefaser bezeichnet – erst durch viele chemische Prozesse wird aus Holz Zellstoff hergestellt, der dann zu Viskose verarbeitet wird. Auch mit Chlor gebleichte Baumwolle und Weichmacher können in konventionell hergestellten Tampons und Binden enthalten sein. Langsam wird einem klar warum Tampons giftig eingestuft werden könne.. Gerne wird zum Bleichen auch Dioxin verwendet, das mit Endometriose in Verbindung gebracht wird: Frauen, die an Endometriose erkrankt sind, weisen eine höhere Konzentration an Dioxin im Körper auf. Dioxin ist aber auch krebserregend, wirkt sich auf das Hormonsystem aus. Wenn es mit dem Kinderwunsch nicht klappt kann es ebenso durch Tampons verursacht werden. Genauso wie  Geburtsfehler und Missgeburten.

Und das nur, damit die Tampons schön weiß aussehen?

Warum Tampons giftig sind und Risiken

2013 wurde im Bericht „Chem Fatale – Potential Health Effects of Toxic Chemicals in Feminine Care Products“ bestätigt, dass Tampons, Binden und Slipeinlagen oftmals mit gesundheitlich bedenklichen Chemikalien und Pestiziden belastet sind. Das sind unter anderem

  • Dioxin- und Furanrückstände, die als krebserregend gelten
  • Pestizidrückstände aus nicht biologischen Baumwollanteilen
  • Unbekannte Duftstoffchemikalien, die das Hormonsystem stören können und Ursache von allergischen Hautausschlägen sind
  • Kleber-Chemikalien, die Entzündungen und Allergien der Haus auslösen können
  • Halogenorganische Verbindungen, die krebserregend sind (Ökotest 2008)
  • Formaldehyd (eignen sich aus als Desinfektionsmittel)
  • Phtalate (Weichmacher, Stiftung Warentest 2011)

Da fragt man sich doch, wie das sein kann? In den USA werden Tampons als medizinische Produkte eingestuft und unterliegen deutlich strengeren Richtlinien als in Europa, wo sie als Gebrauchsgegenstände eingestuft sind. Damit unterliegen Frauenhygieneprodukte in Europa der Produktsicherheitsrichtlinie, dem freiwilligen Verhaltenskodex der Industrie und der länderspezifischen Gesetzgebung. Eine einheitliche Kennzeichnungspflicht für die Inhaltsstoffe in Tampons, Binden und Slipeinlagen gibt es allerdings nicht. Dabei haben Frauen ein Recht darauf zu erfahren, woraus die Produkte bestehen, die sie an ihrer empfindlichsten Stelle des Körpers tragen. Eine Umfrage der „Erdbeerwoche“ hat ergeben, dass sich 80% der 250 befragten Frauen über die Inhaltsstoffe und ihre Auswirkungen auf den Körper keinerlei Gedanken machten.

Was hat TSS jetzt damit zu tun?

Das Toxische Schocksyndrom (kurz TSS) ist eine durch Tampons verursachte Infektion. Immer häufiger führt der Krankheitsverlauf zum Tod. In den späten 1970er Jahren gab es die ersten Fälle in den USA. Zeitgleich wurden die ersten „super-absorbierenden“ Tampons auf den Markt gebracht, die aus synthetischem Polyester bestanden. Das Produkt wurde vom Markt genommen. Doch TSS tritt noch immer auf, denn die wenigsten Frauen wissen über die Krankheit Bescheid.

Tampons sind ein Nährboden für Carboxymethyl-Zellulose Bakterien. Sie vermehren sich durch lange Tragedauer des Tampons und gelangen so in den Blutkreislauf. Daher ist es wichtig, den Tampons nach längstens vier Stunden zu wechseln. Wer Nachts auf Binden umsteigt, minimiert die Gefahr einer Erkrankung. Fieber, Erbrechen und Durchfall sind die ersten Symptome bei TSS – häufig verwechselt mit einem grippalen Infekt. Die Fälle häufen sich wieder, denn der Trend geht wieder zu synthetischen Produkten – Kunstfasern, die das Einführen erleichtern sollen. Doch gerade sie schüren die Gefahr von TSS.

2015 starb ein 13-jähriges Mädchen an den Folgen! Auch der Fall des britischen Models, das ein Bein aufgrund von TSS verloren hat, führt zu einem Umdenken. Mehr Frauen denn je machen sich jetzt Gedanken, was sie hier monatlich verwenden.

Schluss mit giftigen Tampons: Alternativen

Frauenhygieneartikel aus einer Baumwolle sollen einer Studie des New York Medical Centers das Risiko des TSS reduzieren.

„Except for all-cotton tampons, greater amounts of TSST-1 were detected in the supernatant fluid of washed tampons than detected in those which were not washed. While TSST-1 levels in unwashed non-cotton tampons ranged from 0.5 to 8 μg/ml, when these products were washed, TSST-1 levels increased to 2–32 μg/ml. In all-cotton tampons, whether washed or not, there was no detectable TSST-1.“ (Studie)

Es hört aber nicht beim den Artikel zur Frauenhygiene auf, denn auch Stilleinlagen werden ähnlich hergestellt. Sie weisen zusätzlich einen Superabsorber auf, das Gleiche gilt für Windeln. So können größere Flüssigkeitsmengen gebunden werden.

Gift in Tampons, Binden & Co. betrifft uns alle – und es ist unsere Aufgabe, achtsam mit unserer Gesundheit umzugehen und Produkte, die uns schaden, zu ersetzen. Eine gute Alternative ist die Menstruationstasse oder die Verwendung von waschbaren Stilleinlagen.

 

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