Hätte eine Frage.
Habe im Jänner nach 10 Monaten gezwungenermaßen abgestillt.
Endlich nimmt mein Kleiner Flaschi, zusätzlich isst er mit uns mit.
Meine Frage, er hat schon beim Stillen tagsüber fast nie getrunken und sich nachts selbst bedient.
Nun meine Frage wie bringe ich ihn dazu Tags mehr zu trinken und gewöhne ihn langsam sein Mitternachts uns fünf Uhr früh Flaschi ab bzw. das zum Schlafengehen.
Er soll ja trotzdem auf die Flüssigkeit kommen.
Bin etwas ratlos, danke!
Hallo,
mit 10 Monaten ist das Trinkverhalten deines Kindes vollkommen normal: Untertags ist der damit beschäftigt sich zu entwickeln, die Welt zu entdecken, seine Fähigkeiten zu festigen und Neues zu üben. Dieser Lebensabschnitt ist für dein Kind gerade so spannend und wichtig, dass untertags weniger Zeit fürs Trinken bleibt. Alles, was ihm dann fehlt, muss er in der Nacht nachholen – und da ist er sehr clever, denn nachts arbeitet sein Hirn auf Hochtouren. Alles was er untertags erlebt und geübt hat, wird dann verarbeitet. Es entstehen viele neue Verbindungen im Gehirn, die für seine Entwicklung wichtig sind. Und was braucht er dazu? Milch.
Ob Stillkind oder Flaschenkind: Die Nächte sind unruhiger und dein Baby verlangt mehr nach dir und nach Nahrung. Denn auch wenn der erste Geburtstag schon mit großen Schritten naht und du ihn wahrscheinlich kaum mehr erwarten kannst, dein Kleiner ist noch immer ein Baby und darf nachts trinken. Jedes Kind entwickelt sich anders und hat andere Bedürfnisse. Richte dich nach deinem Kind und vertrau darauf, dass er weiß, was er braucht. Daher würden wir dir nicht raten ihm die nächtlichen Mahlzeiten abzugewöhnen, damit er untertags mehr trinkt. Wenn er untertags so wenig trinkt wie du schreibst ist es nur noch wichtiger, dass er nachts die Möglichkeit bekommt, den Flüssigkeitsbedarf zu stillen. Es sind nur zwei Mahlzeiten – das ist nicht unüblich. Auch die Flasche zum Schlafengehen ist ein Ritual, das viele Kinder noch lange bis ins Kleinkindalter genießen – warum also abgewöhnen? Solange die Flasche nicht im Bett liegt oder daran dauergenuckelt wird spricht überhaupt nichts dagegen, sich dieses Ritual noch länger zu behalten.
Damit dein Kleiner untertags mehr trinkt ist es wichtig, ihm Flüssigkeit zu den Mahlzeiten anzubieten. Darauf wird oft vergessen. Vielleicht kann es ein Ritual sein, dass er zuerst ein paar Schlucke trinkt. Und dann: Nach ein paar Löffel oder Bissen immer wieder ein paar Schlucke trinken lassen. Vielleicht schmeckt ihm eine Suppe – auch diese deckt einen Teil des Flüssigkeitsbedarfs. Am besten eigenen sich Wasser oder ungesüßte Tees als Flüssigkeit.
Biete ihm auch zwischendurch immer wieder die Wasserflasche an oder – wenn das besser funktioniert – lass ihn aus einem Becher trinken. Oder hast du schon einen Strohhalm probiert? Unsere Kinder wollen groß werden und uns nachmachen – was wäre da idealer als ihm einen Becher anzubieten? Die ersten Versuche können spielerisch in der Badewanne beim Baden stattfinden.
Alles Liebe,
Daniela von welovefamily