Kind wacht nachts auf und schläft nicht mehr weiter – Meine kleine Maus (14 Monate) schläft seit ca. 10 Nächten brav in ihrem Bett ein…das klappt gut (wir sitzen halt daneben…) Nach ziemlich genau 5 Stunden wird sie wach und schafft es nicht mehr einzuschlafen bis ich sie in unser Bett mitnehme. Prinzipiell spricht da nichts dagegen…nur schläft sie bei uns dann so unruhig, schmeißt sich hin und her und ist dann einfach nicht erholt.
Wir wissen nicht was wir machen können/sollen. Auch wenn ich in der Nacht bei ihr sitzen bleibe schläft sie nicht mehr.
Vielen Dank vorab und liebe Grüße
B.
Hallo liebe B.,
vielen Dank für deine Frage. Deine Tochter ist jetzt knapp über ein Jahr alt und damit am Beginn des Loslösungsalters. Für dein Kind ist dieser Schritt mit gewissen Ängsten verbunden – etwa, dass sie die Bindung zu dir verlieren könnte. Aus dieser Angst heraus folgt eine vorübergehende Anhänglichkeit, die das Bedürfnis weckt, dir nahe zu sein. Besonders nachts. Tagsüber wirst du vielleicht bemerken, dass deine Tochter schon entdeckungsfreudiger ist, sich immer weiter von dir räumlich entfernt und sich auch anderen Bezugspersonen zuwendet. Das ist für die Loslösung ein normaler Prozess.
Während der Vater (in den meisten Familien) im ersten Jahr nur Ersatzbindungsperson ist und du die primäre Bindungsperson warst, wird nun dem Vater eine größere Rolle zugeschrieben. Dein Kind löst sich langsam, ganz langsam und in kleinen Schritten aus dieser engen Mutter-Kind-Bindung. Dennoch bleibt eure Bindung immer noch die Basis für ihre Entdeckungen und Unternehmungen – du bist ihr „sicherer Hafen“, ihr Leuchtturm. Es ist also gut und wichtig für sie, wenn du ihr immer wieder den Platz in eurem Bett anbietest und es ihr ermöglichst, dass sie bei dir schläft und deine Nähe spürt. Wenn deine Tochter aus der Tiefschlafphase aufwacht, dann sucht sie zunächst einmal dich – wie viele Kinder in diesem Alter.
Wie wäre es denn, wenn sie in ihrem Bett bei euch im Zimmer schläft? Ich habe es jetzt so verstanden, dass sie im eigenen Zimmer schläft – bis du dann bei ihr bist, ist sie wach. So würde sie vielleicht gar nicht ganz aufwachen, sondern findet wieder schneller in den Schlaf zurück, weil du schon frühzeitig mitbekommst, wann sie unruhiger wird und wahrscheinlich aufwacht. Hat sie denn Schlafbegleiter wie einen Schnuller oder ein Kuscheltuch bei sich? Auch das brauchen Kinder, um in den Schlaf zurückzufinden neben Sicherheit und dem Gefühl von Geborgenheit.
Ansonsten: Viel Bewegung an der frischen Luft, dass sie auch ausgepowert und müde ist. Warst du schon bei einem Osteopathen? Ca. 1 Stunde vor der Schlafenszeit keine wilden Kitzelspiele mehr, weil sich das Adrenalin im Körper nur langsam abbaut und dein Kind dann vielleicht noch zu aufgeputscht ist.
Eine meine Töchter war auch so eine unruhige Schläferin und wir haben mit ihr die Lösung gefunden, dass sie bei uns im Schlafzimmer eine Matratze hatte, wenn sie bei uns im Bett zu unruhig war. So war sie in unserer Nähe und wir konnten alle besser schlafen.
Alles Liebe, Anna von welovefamiy
