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Bei der Laktoseintoleranz handelt es sich um eine Milchzuckerunverträglichkeit, die auf einen Enzymmangel zurückgeht und nicht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Die Laktoseintoleranz ist nicht mit einer Kuhmilchallergie zu verwechseln, bei der es sich um eine echte Allergie handelt, bei der das Immunsystem auf Proteine in der Kuhmilch reagiert. Betroffene Menschen mit Laktoseintoleranz können Milchzucker gar nicht oder nur schwer verdauen.
Welche Arten der Laktoseintoleranz gibt es?
Am häufigsten tritt die primäre Laktoseintoleranz auf, die natürliche Form der Milchzuckerunverträglichkeit, von der etwa 1/3 der Weltbevölkerung betroffen ist. Nehmen betroffene Menschen laktosehaltige Lebensmittel zu sich, reagieren sie mit unterschiedlich starken Beschwerden im Verdauungstrakt (Blähungen, Blähbauch, Übelkeit).
Die sekundäre Laktoseintolernaz geht auf eine Schädigung der Dunndarmschleimhaut zurück, die durch Infektionen des Duünndarms, aber auch Erkrankungen wie Zöliakie oder Morbus Crohn ausgelöst wird. Dabei handelt es sich meist um eine vorübergehende Unverträglichkeit, die nach erfolgreicher Behandlung wieder verschwindet.
Die schwerste, aber auch gleichzeitig seltenste Form der Laktoseintoleranz ist der angeborene Laktasemangel. Dabei handelt es sich um einen genetischen Defekt, der bereits in der Stillzeit erkannt wird. Das Baby leidet unter wässrigen Durchfällen, da nur sehr wenig oder gar keine Laktase gebildet wird. Vor der Entwickluung laktosefreier Säuglingsnahrung starben viele Kinder an den Folgen dieser Erkankungen oder litten unter schwerwiegenden Gedeihstörungen.
Beschwerden bei Laktoseintoleranz
Die Ausprägungen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Während die einen Betroffenen mit geringen Mengen an Milchzucker gut zurecht kommen, reagieren andere Menschen bereits mit einem Völlegefühl, Blähungen, Bauchdrücken, aber auch starken Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen. Typischerweise treten die Symptome schon wenige Minuten nach Einnahme der Lebensmittel auf.
Laktoseintoleranz bei Kindern – was tun?
Für Kinder ist Laktose wichtig, da sie nicht nur wertvolle Energie liefert, sondern auch die Aufnahme des Kalziums fördert. Genau davon braucht ein Baby mehr als ein Erwachsener. Die Muttermilch ist auf diese Bedürfnisse genau eingestellt und versorgt das Baby mit allen Nährstoffen, die es braucht. Wurde bei einem Kind nun eine Laktoseintoleranz diagnostiziert, muss die Ernährung umgestellt werden.
Tritt die Laktoseintoleranz bereits beim Baby auf, so wird eine laktosefreie Spezialnahrung verschrieben werden, da dann auch die Muttermilch unverträglich ist. HA-Nahrungen oder auf Soja-Basis werden zur Ernährung eines Säuglings nicht empfohlen. Ist die Zeit der Beikosteinführung gekommen, können aber alle milchfreien Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Getreide, Fleisch und Fisch ganz normal gefüttert werden. Milchprodukte müssen durch laktosefreie Produkte ersetzt werden. So werden Babybreie mit Mandelmilch oder laktosefreier Milch angerührt, Joghurt, Käse oder Sauerrahm müssen ersetzt werden. Am schwierigsten ist (gerade für ältere Kinder) der Verzicht auf Kekse, Schokolade und Eis, wobei es auch hier schon laktosefreie Alternativen gibt.
Bei einer laktosefreien bzw. laktosearmen Ernährung ist es wichtig, den Kalziumbedarf des Kindes zu decken. Glücklicherweise versteckt sich dieses auch in grünem Gemüse und einigen Obstsorten wie Orangen, Kiwis, Brombeeren und schwarzen Johannisbeeren.
Laktosefrei Kochen
In unserer Kategorie „Was koche ich heute“ haben wir ein paar laktosefreie Rezepte vorgestellt:
Laktosefrei kochen: Kartoffelpfanne mit Garnelen
Laktosefrei kochen: Palatschinken mit Spinatfülle