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Bauchschmerzen sind unangenehm. Und lassen sich auch nicht schönreden. Vor allem Kinder leiden häufig unter dem schmerzhaften Gefühl. Eltern machen also zweifellos mehrfach Bekanntschaft mit diesem Problem. Die gute Nachricht: Meistens sind Bauchschmerzen harmlos und schnell wieder vorbei. Was Eltern dennoch tun können und wann der Gang zum Arzt Pflicht ist, verrät der folgende Artikel.
Wann zum Arzt?
Wenngleich es sich bei Bauchschmerzen um ein recht häufiges und meist harmloses Symptom handelt, das keinen Arztbesuch erfordert, können manche Ursachen durchaus gefährlich sein. Eltern sollten Bauchschmerzen daher nicht einfach als Belanglosigkeit abtun, sondern nach weiteren Begleitsymptomen Ausschau halten und gegebenenfalls in der Kinderarztpraxis anrufen.
Zu den Warnzeichen bei Bauchschmerzen gehören unter anderem:
- Erbrechen von Galle
- starker Durchfall
- Durchfall bei Säuglingen und Babys
- Blut im Stuhl oder Erbrochenen
- Schmerzen beim Wasserlassen
- ausbleibender Stuhlgang
- ein harter Bauch mit Abwehrspannung
- hohes Fieber
- starke Abgeschlagenheit
- auffällige Blässe
- Apathie
Hier gilt es, direkt eine Notfallambulanz oder die Kinderarztpraxis zu kontaktieren. Auch können starke sowie anhaltende Schmerzen an einer bestimmten Stelle im Bauchbereich auf ein schwerwiegenderes Problem wie eine Blinddarmentzündung, eine Erkrankung der Nieren oder anderer innerer Organe hinweisen. Auch hier ist ein sofortiger Anruf beim Kinderarzt wichtig.
Wichtig! Dieser Artikel kann selbstverständlich keinen Arztbesuch ersetzen und dient lediglich der Information. Bei unklarer Symptomatik sowie Unsicherheit ist es stets ratsam, fachkundigen Rat einzuholen.
Bei einer weniger starken Symptomatik ohne Fieber, starker Abgeschlagenheit oder allzu großen Schmerzen ist es möglich, zunächst abzuwarten. Bleiben die Probleme jedoch bestehen und kehren sie gegebenenfalls regelmäßig wieder, ist ein Arztbesuch unumgänglich. Auch wenn das elterliche Bauchgefühl bei kleineren Problemen schon zum Anruf in der Praxis rät, ist es vollkommen in Ordnung, ihm zu folgen.
Bei Krankheiten gilt prinzipiell: Besser einmal zu viel zum Arzt als einmal zu wenig.
Ursache 1: Unverträglichkeiten
Bauchschmerzen können das Ergebnis einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Intoleranz sein. Hier gibt es unterschiedliche Auslöser, welche sich sowohl mit Blut- oder Atemtests als auch per Ernährungstagebuch identifizieren lassen. Mögliche Auslöser einer Unverträglichkeit oder Intoleranz sind:
- Gluten
- Laktose
- Fruktose
- Weizen
- Hülsenfrüchte
Hier ist mit Hausmitteln und Medikamenten meist wenig auszurichten, weshalb das konsequente Meiden der betroffenen Lebensmittel die beste Maßnahme darstellt.
Ursache 2: Funktioneller Bauchschmerz
Der funktionelle Bauchschmerz begegnet Kinderärzten besonders häufig. Hierbei klagen Kinder regelmäßig über Bauchschmerzen, es lässt sich jedoch keine konkrete Ursache im organischen Bereich finden. Anders als geglaubt, liegt meist ebenfalls keine Störung der kindlichen Psyche vor. Vielmehr leiden die Kinder unter einer sehr sensiblen Empfindung im Bereich der inneren Organe. So können einfache Blähungen bereits zu unangenehmen Schmerzen führen, weil durch sie der Darm leicht gedehnt wird.
Verstärkt werden kann die Problematik durch Druck und Stress oder anderweitig negative Gefühle. Bei manchen Kindern hilft es daher, den funktionellen Bauchschmerzen ganz bewusst Entspannung entgegenzusetzen. Eine Wärmflasche auf dem Bauch, ein leckerer Fencheltee, eine weiche Decke und Kuscheleinheiten mit Mama und Papa bewirken manchmal bereits Wunder. Kommt es immer wieder zu den unangenehmen Schmerzen und sind diese bereits medizinisch abgeklärt, können auch spezielle Entspannungstechniken wie Kindermeditation oder autogenes Training Abhilfe schaffen.
Übrigens: Beim funktionellen Bauchschmerz ist ein behutsames Nachforschen oft sinnvoll. Finden Eltern heraus, was bei ihrem Kind Stress oder Unbehagen auslöst, kann dieses Problem eventuell angegangen und gelöst werden. Manchmal ist es aber auch einfach nur der Streit mit der besten Freundin, der buchstäblich „schwer im Magen liegt“.
Ursache 3: Infekte des Verdauungstraktes
Infektionen von Magen und Darm sind bei Kindern nicht selten. Gerade im Kindergarten- und Grundschulalter, wenn der körperliche Kontakt untereinander eine wichtige Rolle spielt, steigt das Risiko. Hier ist es wichtig, je nach Schwere der Erkrankung vorzugehen. Bei manchen Infekten genügt es, mit Tee, Wärmflasche und Bettruhe wieder auf die Füße zu kommen. Schwerere Infektionen können hingegen einen Arztbesuch notwendig machen.
Achtung: Starker Durchfall und häufiges Erbrechen können zu einer Entgleisung des Elektrolythaushaltes und zu Dehydrierung führen. Je kleiner die Kinder sind, desto größer ist dieses Risiko. Daher sollte diese Symptomatik bei Babys und Säuglingen stets direkt abgeklärt und behandelt werden.
Bei größeren Kindern richtet sich die Dringlichkeit nach der Schwere des Symptoms, ein Anruf in der Arztpraxis ist aufschlussreich. In jedem Fall sollten betroffene Kinder ausreichend trinken. Nach Rücksprache mit dem Arzt können auch spezielle Elektrolyt-Lösungen helfen, den Körper zu versorgen.
Leidet ein Kind unter einem Magen-Darm-Infekt, ist es wichtig, die Symptomatik nicht ohne Rücksprache und mit Zwang zu unterbinden. Auch Durchfall kann ein nützliches Symptom sein, solange er die Gesundheit nicht bedroht, denn durch den häufigeren Stuhlgang werden schädliche Erreger aus dem Körper gespült. In Absprache mit dem Kinderarzt ist es daher bisweilen sinnvoll, den Durchfall nicht medikamentös zu unterbinden.
Was aber durchaus hilfreich sein kann, ist die Einnahme von Mitteln, die die Symptomatik lindern und dem Durchfall entgegenwirken, ohne ihn künstlich zu unterdrücken. Hier bieten sich unter anderem Mittel mit Probiotika an.
Die „guten Bakterien“ helfen dabei, die schlechten zu verdrängen und können wesentlich beim Aufbau einer gesunden Darmflora beitragen. Experten merken bei medizin-transparent.at an, dass Probiotika auch gegen Durchfälle helfen könnten, welche durch eine Antibiotika-Einnahme verursacht werden. Beim Präparat Tasectan DUO kombiniert das österreichische Unternehmen Montavit zum Beispiel tyndallisierte Milchsäurebakterien mit einem Schutzfilm aus Gelatine-Tannat und weist auf seiner Website auf das günstige Sicherheitsprofil auch für Kinder unter 3 Jahren hin.
Ursache 4: Blähungen
Ein aufgeblähter Bauch kann sehr unangenehm schmerzen. Die Dehnung des Darms und die damit verbundene Vergrößerung des Organs sowie der Druck auf dessen Innenwände sind bei Kindern ebenfalls eine nicht seltene Ursache von Bauchschmerzen.