Inhaltsverzeichnis
Familie mit Vater, aber doch alleinerziehend?
Eigentlich habe ich es mit meinem Mann ganz gut getroffen. Er ist der Hauptverdiener des Hauses, ein liebender Ehemann und Vater. Er unternimmt auch mal was mit den Kindern. Und er hat seine Freiheiten, so wie auch ich manchmal meine Freiheiten habe.
Was ihr jetzt gleich lesen könnt ist der Alltag mit meinem Mann. Mein Mann, der manchmal wie ein weiteres Kind ist..
Laut einer Studie des Rheingold-Institutes sehen ein Drittel aller Mütter sich als alleinerziehend oder empfinden den Partner als ein weiteres Kind.
Ein Drittel? Echt wahr? Ich glaube das ist schon ein echt viel, oder? Lasst es mich anders ausdrücken. Ich empfinde meinen Mann manchmal als beschwerend und belastend. Er macht mir den Alltag noch zusätzlich schwer. Wie? Lest selbst und sagt mir ob ihr die folgenden Situationen ja vielleicht selbst kennt.
Im Haushalt hilft er gar nicht
Aber in Sachen Haushalt, da wird es schwierig. Von alleine macht er eigentlich gar nichts. Wie die Waschmaschine funktioniert, habe ich ihm kurz vor den Geburten der Kinder erklärt, da ist nichts von hängen geblieben. Kochen kann er komplett gar nicht. Das Haus gesaugt oder gewischt hat er noch nie.
Anziehen, Zähne putzen,.. – alles muss ich machen
Wenn ich ihn bitte, den Kleinen nach dem duschen Bett fein zu machen, während ich gerade noch die Wäsche aufhänge. Finde ich meist beide (Mann und Kind) dann an gleicher Stelle mit offenem Mund, den Fernseher lauschend vor. Meist schlucke ich dann meine Wut runter, ziehe das Kind schnell an, putze ihm die Zähne und bringe ihn ins Bett. Oft bin ich einfach zu müde zum Streiten.
Immer nur Ausreden
Oft höre ich auch immer nur Ausreden, so nach dem Motto von Daniela Katzenberger „Sei schlau stell dich dumm!“.
- „Du hattest keinen Schlafanzug rausgelegt, da wusste ich nicht, was ich ihm anziehen soll!“
- „Sollte ich ihm jetzt schon die Zähne putzen?“
- „Er wollte gar keine Geschichte vorgelesen bekommen, jetzt schauen wir Motorradrennen auf dem Handy!“
Er meint, er kümmert sich um die wichtigen Dinge
Wenn es denn doch einmal zum Streit kommt, dann ist er Mister Komplett-Unschuldig. Er meint, er kümmert sich um die wichtigen Dinge. Er arbeitet den ganzen Tag, er hat den Kopf voll mit Terminen, er bringt das Geld mit nach Hause. Ja, ja das stimmt alles, aber ich arbeite auch. Zwar nur ein paar Stunden, aber dann kommt Kinder, Haushalt, Verabredungen, Hobbies, Arzttermine, Ergotherapie, Schwimmkurs, Geburtstage, Elternsprechtage, etc. Aber das ist ja kein Problem und vor allem sind das nicht die wichtigen Dinge!
Aber was habe ich denn erwartet?
Okay, was habe ich eigentlich erwartet als er damals in abgewetzter Motorrad-Lederjacke vor mir stand? Einen Mann der mich in Kochschürze empfängt und sagt: „Ich habe heute ein neues Rezept mit dem Thermomix ausprobiert, das musst du probieren!“ Ach nee, irgendwie so auch nicht. Der Chaot, der sich in seiner chaotischen Wohnung pudelwohl gefühlt hat.
Bin ich etwa zu pedantisch?
Vielleicht sollte ich auch mal alles etwas lockerer sehen. Wenn die Kinder mal wieder aus den Turnschuhen herausgewachsen sind, dann kaufen wir nicht sofort neue. Wir warten bis uns zufällig ein paar neue über den Weg laufen! „Entspann dich mal!“ Oder „Fahr doch mal ein bisschen runter!“ Zwei Sätze die bei mir genau das Gegenteil auslösen.
Locker sein – das ist nicht meine Art!
Aber das ist nicht meine Art, das ist nicht mein Leben. Ich erwarte keinen kochenden Mann, aber ich erwarte, dass er mir bei den Kindern hilft. Schließlich war er an der Entstehung der beiden ja auch beteiligt. Und dieses Kümmern dauert mindestens bis zu dem Tag, wenn die Kinder ausziehen. Und meist noch darüber hinaus.
Was ich wirklich möchte
Ich möchte, dass wir uns die Verantwortung für das Gesamte teilen. Mir würde schon allein der Gedanke reichen, das ich weiß, das nicht alles von meinem Gehirn abhängt. Und wenn ich schon um mal kurzes Anziehen des Sohnemanns bitte, dann soll das bitte auch geschehen. Das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?
Wie ist das denn bei euch? Habt ihr Tipps, wie ihr eure Männer in „gute“ Männer verwandelt habt?
Bei mir war das genau so. Am Anfang wars nur ein paar Dinge, die er nicht machen wollte (WC putzen z. B.). Es wurde immer mehr und ich hatte zuletzt auch das Gefühl ein drittes Kind zu Hause zu haben. Die Gefühle blieben dabei auf der Strecke, fühlte mich mehr als Mutter, als als Partnerin. Nachdem ich jetzt auch immer mehr arbeiten am Haus erledigt habe, die eig. zu den Aufgaben des „Mann im Haus“ gehören und er sich nur die „Rosinen aus dem Kuchen gepickt“ hat, sprich nur das erledigt hat was ihn interessiert, habe ich die Reißleine gezogen und mich getrennt. Er ist wieder ins Hotel Mama eingezogen, somit bleibt sein Leben wie bisher