Es war einmal ein kleiner Regentropfen. Rund und glänzend, mit einem kugeligen, schimmernden Bauch. Zusammen mit seiner Familie wohnte er weit, weit oben in den Wolken am Himmel. Von hier aus konnte er die ganze Welt beobachten: Die Elefanten in Afrika, die Kängurus in Australien und viele, viele bunte Fische in den Meeren.
Jeden Tag entdeckte der kleine Regentropfen neue Tiere, Orte und Länder, denn die Wolken bewegten sich. Sie zogen von links nach rechts und von oben nach unten. Manchmal waren sie ganz hell und kuschelig, manchmal aber auch dunkel und böse. Dann grummelten sie und machten Lärm. Sie schüttelten sich, sodass viele Regentropfen Richtung Erde fielen. Wie ein Meer aus tausend Tränen. Der kleine Regentropfen aber saß fest und sicher auf seiner Wolke. Zufrieden schaute er herab und wünschte sich, die Erde auch irgendwann besuchen zu können. Er war neugierig und wollte die ganze Welt sehen.
Eines Tages kam ein großer Sturm auf. Der Himmel war schwarz und es wehte ein eisiger Wind. Die Wolken pusteten sich auf und schubsten sich. So doll, dass der kleine Regentropfen sich nicht mehr halten konnte. Er fiel und fiel, immer schneller Richtung Erde. Dabei drehte er sich im Kreis, tanzte mit anderen Regentropfen und jubelte vor Freude. Wo würde er landen? Bei den Elefanten? Bei den bunten Fischen? Vielleicht an einem völlig neuen Ort? Er schloss seine Augen und ließ sich einfach treiben.
Bis er plötzlich aufhörte, sich zu drehen. Er streckte sich ganz langsam aus, öffnete die Augen und sah, dass er auf etwas Buntem gelandet war: Einem schillernden, regennassen Blatt, das an einem Baum hing. „Hallo“, sagte der kleine Regentropfen. „Hallo“, flüsterte das Blatt zurück. „Schön, dass du auf mir gelandet bist. Wo kommst du denn her?“. Der Regentropfen zeigte nach oben und konnte selbst nicht glauben, wie weit entfernt die Wolken inzwischen waren. Sie sahen winzig aus.
Er bekam fast ein wenig Heimweh, doch dann merkte er, dass es auf dem Blatt viel schöner und wärmer war. Und dass seine Reise ihn ganz schön angestrengt hatte. „Kann ich mich ein bisschen bei dir ausruhen?“ fragte er das Blatt. „Aber natürlich. Bleib, so lange du willst. Ich habe gern Gesellschaft“, antwortete es. Der kleine Regentropfen schloss die müden Augen und schlief ein. „Schlaf gut, kleiner Regentropfen“, sagte das Blatt noch leise und wickelte ihn vorsichtig ein, damit er geschützt und sicher war. Dann schlief es ebenfalls ein.
Liebe Mama, lieber Papa!
Hilf deinem Kind/ deinen Kindern doch beim Einschlafen und lies ihnen einen kurzen Meditationsspruch vor:
Hast du schon einmal einen Regenbogen gesehen?
Erinnere dich an die vielen Farben, die dieser hat. Rot, orange, gelb, grün, blau. violett. Schau auf deine Lieblingsfarbe und wenn du sie gefunden hast, lass die Farbe rund um dich fließen bis du in dieser Farbe ganz eingehüllt bist. Die Farbe beschützt dich, gibt dir vielleicht Kraft, Freude.