Schlafprobleme – Diese Hausmittel begleiten dein Kind sanft in den Schlaf

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Manche Kinder können einfach nicht einschlafen, manche wachen nachts mehrmals auf. Manche schlafwandeln oder werden von Albträumen heimgesucht. Schlafstörungen bei Säuglingen, Kleinkindern kommen relativ häufig vor. Etwa ein Drittel aller Kinder bekommt irgendwann ein Schlafproblem. Das ist schon eine hohe Quote. Alles Wissenswerte über Schlafstörungen erfahrt ihr hier. Und wir haben ein paar Tipps und Tricks herausgesucht, um euch den täglichen Kampf zu erleichtern.

 

Die nüchterne Theorie

Neugeborene haben noch keinen Tag/Nachtrhythmus, sie passen sich aber den äußeren Bedingungen an. Sie schlafen mehr in der Nacht als am Tag, bestimmt durch die Nahrungsaufnahmen. Bis zum 6. Lebensmonat sollte sich eine 6 stündige Schlafperiode unterbrochen mit einmaliger Nahrungsaufnahme eingependelt haben. Ab dem 1. Lebensjahr sollte das Kind in der Lage sein durchzuschlafen. Soweit die Theorie. Aber jedes Kind sollte als Individuum gesehen werden. Jedes Kind entwickelt sich anders. Ihr als Eltern kennt euer Kind am besten. Ihr wisst wieviel Schlaf eurem Kind gut tut.

 

Welche Formen von Schlafstörungen gibt es eigentlich

Die 4 häufigsten auf einen Blick:

Schreibabys oder High-Need-Babys

weinen meist ununterbrochen und lassen sich kaum beruhigen. Lange wurden die Drei-Monats-Koliken dafür verantwortlich gemacht. In sogenannten Schrei-Ambulanzen wurde aber festgestellt, dass nicht immer eine Magen-Darm-Störung vorliegt. Meist spielen mehrere Komponenten eine Rolle, etwa eine Regulationsstörung oder ein Kiss-Syndrom.

Der Nachtschreck – sehr verstörend und verunsichernd

Eine besondere Form der Schlafstörung ist der Nachtschreck. Eine für Eltern sehr verstörende Art von Schlafstörung. Die Kinder (meist zwischen 2 und 6 Jahre alt) wachen in der ersten Nachthälfte meist schreiend auf und lassen sich oft nicht beruhigen. Die Augen sind meist weit aufgerissen, aber das Kind scheint nicht richtig wach zu sein. Dein Kind erkennt dich nicht und ist nicht orientiert. Es lässt sich nicht anfassen oder beruhigen. Nach mehreren verstörenden Minuten schläft dein Kind meist erschöpft ein und hinterlässt erstmal ratlose Eltern. Am nächsten Morgen weiß das Kind nichts mehr davon. Das Wichtigste ist, das der Nachtschreck harmlos und eher die Verarbeitung eines stressigen Tages ist.

Schlafwandeln, immer eine Gefahr für Kinder

Schlafwandeln ist auch eher harmlos aber es gibt große Unfallgefahren. Fenster, Balkone und Türen sollten sicherheitshalber abgeschlossen sein. Ein kleines Glöckchen an der Kinderzimmertür kann euch Eltern wecken. Bringt dann eure Kinder ruhig und behutsam ins Bett zurück. Und wartet dort bis es wieder friedlich eingeschlafen ist.

Alpträume, die Kinder erinnern sich am nächsten Morgen noch dran

Wie beim Nachtschreck wachen die Kinder nachts auf und haben schrecklich geträumt. Sie sind nass geschwitzt, aber wach. Da hilft nur das Kind zu beruhigen und zu erklären, dass alles nur ein böser Traum war. Leider können sich die Kinder meist am nächsten Morgen immer noch an diesen Alptraum erinnern und sind meist davon noch sehr beeindruckt. Das einzig sinnvolle ist, dem Kind die Angst zu nehmen indem man darüber offen spricht und von eigen Erfahrungen berichtet. Das nimmt den Kindern die Unsicherheit und die Angst vor dem nächsten Einschlafen.

 

Was sind die Ursachen

Die Ursachen können vielfältig sein. Wird bei Säuglingen schnell von Dreimonatskoliken oder Regulationsstörungen gesprochen, was steckt denn dann bei älteren Kindern dahinter? Kleinkinder verarbeiten meist nachts das Erlebte vom Tage und das kann auch den Kleinen schon einmal den Schlaf rauben.

 

Muss man damit zum Kinderarzt

Eine ärztliche Abklärung sollte immer erfolgen. Der Arzt kann dann meist eine organische Erkrankung ausschließen. Auch wenn der Schlafmangel das Kind und die Eltern negativ belastet sollten Eltern sich Rat beim Kinderarzt holen.

 

Wie wird normalerweise behandelt

Eins muss auf alle Fälle klar sein. Nie, wirklich niemals sollte ihr eurem Kind Schlafmittel geben. Auch wenn der Schlafmangel euch zermürbt und ihr einfach nur noch schlafen wollt. Gebt euren Kindern niemals Schlafmittel. Es kann dramatische Folgen haben. Nicht selten kann euer Kind dann morgens gar nicht mehr aufwachen.

 

Kann ich Schlafstörungen vorbeugen

Wenn du ein paar dieser Dinge mit deinem Kind jeden Abend einführst, kann dies vielleicht zu einem entspannteren Einschlafen führen.

Bei Säuglingen

  • Halte feste Rituale und Zeiten ein
  • Dein Kind sollte das Zubettgehen nie als Strafe empfinden
  • Bringt euer Kind bei den ersten Müdigkeitsanzeichen ins Bett. Ist das Kind erst komplett übermüdet, überdreht es sehr schnell. An ein entspanntes Einschlafen ist dann nicht mehr zu denken
  • Wiegen, Singen, eine Spieluhr und Massieren wirkt in der Regel schlaffördernd
  • Gedämpftes Licht und ein ruhiges Umfeld bringen auch dein Kind zur Ruhe
  • Lasst eure Kinder nicht in den Schlaf weinen. Ein weinendes Kind muss immer getröstet werden!

Bei Kleinkindern

  • Abends die Ereignisse des Tages besprechen. Und belastende Dinge erklären und Streitigkeiten vor dem Einschlafen klären
  • Reichlich Bewegung an der frischen Luft über den Tag verteilt
  • Ein warmes Bad genießen
  • Das Abendessen nicht direkt vor die Schlafenszeit legen
  • Die Zimmertemperatur sollte nicht so hoch sein
  • Lüfte das Zimmer gut durch bevor es ins Bett geht
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