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Schwimmkurs. Es gibt ja viele Dinge, die wir Eltern so machen, die unsere Kinder in ihrer natürlichen Bewegungsentwicklung stören: Ob es nun das Liegen am Rücken ist, das zu frühe Hinsetzen oder die Schwimmflügel – auch wenn wir es gut meinen, es schadet unseren Kindern.
Trügerische Sicherheit
Besonders bei Schwimmflügel denken sich die wenigsten Eltern etwas schlimmes, sondern verwenden sie als Schutz vor dem Ertrinken. Wer mit mehreren Kindern alleine ins Schwimmbad geht, will auf Nummer sicher gehen und keine unnötigen Gefahren in Kauf nehmen. Das Problem ist nämlich: Kinder ertrinken leise. Sie gehen einfach unter. Unbemerkt. Sie schreien nicht und hauen nicht um sich, sodass sie Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Kinder ertrinken lautlos
Jede Mama weiß, wie schnell ein Krabbelkind sein kann und dass ein Unfall nur ein paar Sekunden Unaufmerksamkeit braucht. „Mama, kannst du mir bei der Badehose helfen?“, „Mama, wo ist meine Taucherbrille?“, „Mama, ich hab Hunger“ – mit mehreren Kindern sind die Ablenkung und die Gefahr einfach zu groß, dass das Kind ins Schwimmbecken oder in einen See fällt und ertrinkt.
Was ich- und wahrscheinlich viele anderen Eltern – nicht bedenken: Schwimmflügel vermitteln dem Kind eine falsche Sicherheit. Wir wollen Schwimmflügel als Schutz vor dem Ertrinken gar nicht schlecht reden – es ist eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme. Aber keine Hilfe zum Schwimmen lernen. Das Kind bekommt durch Schwimmflügel nicht die Chance zu erfahren, wie es sich im Wasser ohne Schwimmflügel anfühlt. Sie bekommen stattdessen immer Auftrieb und die Sicherheit, sie können nicht untergehen. Eine wichtige Erfahrung, die ihnen im Umgang mit Schwimmen lernen dann fehlt. Was wir also empfehlen: Schwimmflügel verwenden, ja. Aber wenn die Eltern gemeinsam mit dem Kind im Wasser sind, dann ruhig mal ohne Schwimmflügel. Vor allem dann, wenn Kinder schwimmen lernen sollen und es vor allem die Übung ist, die sie brauchen.
Unser Schwimmkurs bei FLOWSPORTS
Mir ist es wichtig, dass meine Kinder schwimmen können. Während K1 und K2 schon sicher im Wasser unterwegs sind, kennt K3 die Situation bisher nur mit Schwimmflügel. Heute, 6 Einheiten nach der ersten Schwimmstunde, hat sie große Fortschritte gemacht. Sie hat Freude an der Bewegung im Wasser und erfahren, wie es ohne Schwimmflügel ist. Sie springt ins Wasser, sie taucht mit Schwimmbrille, sie besucht den Flowi (das Maskottchen von FLOWSPORTS) Unterwasser und hilft ihm, dass seine Freunde wieder zu ihm schwimmen. Sie hat riiiiiiesen Spaß im Wasser und freut sich jede Woche aufs Neue, wenn wir wieder in den Schwimmkurs gehen. Aber angefangen hat alles anders:
Der Kurs bei FLOWSPORTS
3 Kinder im Alter von etwa 3-4 Jahren haben sich im Schwimmkurs von FLOWSPORTS angemeldet. 10 Wochen lang, jeweils 45 Minuten. Die kleinen Gruppen sind Teil des Konzepts, um auf jedes Kind individuell eingehen zu können. Wir sind in einem Kurs, bei dem die Eltern noch mit den Kindern im Wasser sind. Die Kurse sind modular aufgebaut und so ist es möglich, dass entwicklungsgerecht unterrichtet wird und Zeit ist, um auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Kindes einzugehen. Im Zentrum stehen die Stärkung der Eltern-Kind-Bindung und die positive Erfahrung mit dem Element „Wasser“.
Die beiden anderen Kinder im Kurs sind schon „kurserfahren“, mein Kind noch nicht. Sie ist nicht gewohnt, dass sie nicht wie sonst auch im Wasser einfach plantschen darf, sondern dass es „Übungen“ gibt und dass sie diese mitmachen soll. Und noch etwas ist für sie ganz neu: Sie hat keine Schwimmflügel mehr. Zum ersten Mal spürt sie den natürlichen Auftrieb und merkt auch, dass sie ganz schnell untergehen kann, wenn sie vom Rand loslässt.
Das nicht-kurskompatible Kind?
Für sie war das in der ersten Kursstunde zu viel. Mein Kind, das sonst kaum aus dem Wasser zu bekommen ist, sitzt in einem Sicherheitsabstand von gut drei Metern vom Beckenrand entfernt und weint. Sie schreit, dass sie nicht will, dass sie nach Hause möchte. Sie zittert am ganzen Körper. Sie zeigt mir mit allem was sie hat, dass sie sich unwohl fühlt, dass sie überfordert ist. Beruhigungsangebote kann sie gar nicht annehmen, sie läuft von mir davon, rutscht aus, stürzt und weint noch einmal mehr, bis sie endlich völlig erschöpft und aufgelöst ihren Schmerz in meinem Armen freien Lauf lässt. So habe ich mir das eigentlich nicht vorgestellt – aber so ist es ja oft, dass unsere Vorstellungen nicht mit jenen der Kinder zusammenpassen. Wir verbringen den Rest der Stunde am Beckenrand und schauen den anderen zu, die mit Freude ins Wasser hüpfen und dabei lachen. Besser gesagt: ich schaue zu, denn sie versteckt sich in meinen Armen und will sich aus der Situation nehmen. Genauso, wie sie es als Baby im Tragetuch immer machte. Sie ist eben erst drei Jahre alt. Meine Tochter war überfordert. Mir hat aber gefallen, dass sie nicht gedrängt wurde, dass es keine Überredungsversuche und keinen Zwang gab. Sie durfte einfach sein.
Zeit geben
In der zweiten Stunde sah die Welt schon ganz anders aus. Wir wurden freundlich begrüßt und der Schwimmlehrer sagte, er hätte es gut gefunden, dass sie sich letzte Woche alles in Ruhe angeschaut hat. Sie strahlte ihn an. Sie war nicht „nicht-kurskompatibel“, sie brauchte Zeit, um sich auf die neue Situation einzulassen. Jetzt kannte sie schon die Umgebung und wusste, was sie erwartet. In der zweiten Stunde gab es aber etwas Besonderes: Eine Taucherbrille für jedes Kind und für jeden Elternteil. Sie war stolz darauf auch eine Taucherbrille tragen zu dürfen und plötzlich nicht mehr zu halten. Sie wollte mit der Taucherbrille ins Wasser. Diese kleine Geste hat den Knoten gelöst.
Wasser macht Spaß
Sie hat gelacht, sie war fröhlich, hat mitgemacht und immer wieder ein Stück mehr ihre Angst überwunden. Sie lernte sich im Wasser zu entspannen, ganz ruhig am Rücken im Wasser zu liegen und auszuhalten, dass das Wasser dann in die Ohren rinnt. Wenn ihr etwas zu viel wurde, dann wurde einfach eine andere Übung angeboten. Jedes Kind wurde bei seinem Entwicklungsstand abgeholt und immer gerade so weit gefordert, dass es in Ordnung war. Das Highlight der zweiten Stunde: sie ist vom Beckenrand ins Wasser gesprungen (was bisher undenkbar war, denn sie könnte ja im Gesicht nass werden). Der Schwimmkurs bei FLOWSPORTS hat ihr viel gebracht und sie konnte viel mitnehmen. Sie lernte die ersten Beinbewegungen als Schwimmvorbereitung und vor allem –und das ist für mich die Hauptsache – lernte sie: Wasser macht Spaß!
Nähere Information zu FLOWSPORTS findest du hier: FLOWSPORTS
Eindrücke aus unserem Schwimmkurs