Superfood kritisch betrachtet

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Wie gesund ist Superfood eigentlich?

Superfood ist gesund, oder? Eigentlich versucht uns die Werbung dieses zu vermitteln. Ist also Superfood nur ein Marketingbegriff? Oder ist da doch wirklich etwas dran? Ist es ein Nahrungsergänzungsmittel oder einfach nur verdammt gesundes Obst und Gemüse. Und ab wann wird es eigentlich zum Superfood?

Nach dem Wörterbuch Oxford English Dictionary ist Superfood ein nährstoffreiches Lebensmittel, das als besonders für Gesundheit und Wohlbefinden erachtet wird. Alles klar? Wir versuchen mal euch Superfood ein bisschen näher zu bringen. Aber auch beleuchten wir ihre Wirkung. Wichtig ist die Frage, ob Superfood gesundheitsschädlich sein können. Und wie ist es mit der Nachhaltigkeit? Wie lang sind die Wege bis das Superfood auf unseren Teller landen?

Diese Punkte sollten trotz Superfood-Hype bedacht werden:

  • Meist sind Superfood im Vergleich zu den heimischen Früchten, um ein vielfaches teurer.
  • Auch die Schadstoffbelastung von Superfood ist meist beträchtlich höher als die der heimischen Früchte.
  • Vorsicht bei Goji-Beeren und Moringa-Pulver, es enthält meist eine große Menge an Pestizid-Rückständen

Die 7 beliebtesten Superfood

Auch interessiert uns Folgendes:

  • Wo sind diese Früchte heimisch?
  • Unter welchen Bedingungen kommen sie in den Handel
  • Gibt es vergleichbare heimische Früchte?

 

Heidelbeeren

Heidelbeeren enthalten Anthocyanen und Antioxidantien. Diesen Inhaltsstoffen wird nachgesagt, dass sie einerseits krebsartige Zellen im Dickdarm abtöten zu können und andererseits gut für die Hirntätigkeit sind.

Vorteil:

  • Heidelbeeren wachsen in Europa und sind dank Treibhäuser fast ganzjährig erhältlich.
  • Einfache Handhabung: nach dem Waschen können sie direkt vernascht werden.

 

Avocado

Avocado ist das Top-Superfood mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren! Die Avocados können sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken und dem metabolischen Syndrom entgegen wirken. Die Avocado wirkt aber nicht bei Übergewichtigen und Diabetikern.

Nachteile:

  • Avocados müssen importiert werden.
  • Riesige Anbaufelder, großer Wasserverbrauch und lange Transportwege sind die Begleiterscheinungen.
  • Leider ist auch keine Nachhaltigkeit in Sicht.

Wer glaubt, es gäbe keine Alternative zu Avocados, der irrt sich. Die bei uns heimischen Walnüsse, die sich auch sehr lange gut lagern lassen, haben sogar einen noch höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren als Avocados.

 

Acai-Beere

Das Fruchtfleisch der Acai-Beere enthält Antioxidantien, die gut für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind.

Nachteil:

Die Acai-Beere kommt aus Brasilien, da man sie meist frisch verarbeiten sollte, ist der Weg aus Brasilien sehr lang und umweltbelastend

Als Alternative zur Acai-Beere sind die heimischen Brom-, Heidel- Apfel-und Holunderbeere , sowie die rote Kirschen und rote Weintrauben zu empfehlen.

 

Quinoa

Quinoa gilt als der Eisen- und Eiweiß-Lieferant schlechthin. Heimat der Quinoa ist Südamerika.

Nachteil:

Der Weg aus Südamerika ist lang und Nachhaltigkeit rückt hier leider sehr in den Hintergrund.

Hirse und Hafer (Vorsicht bei Glutenunverträglichkeit) haben gleichwertige Eiweiß- und Eiseninhalte wie Quinoa und werden in Europa angebaut.

 

Goji-Beeren

Goji-Beeren gelten als das natürliche Anti-Aging-Mittel durch ihre große Menge an Antioxidantien, die uns vor freien Radikalen schützen.

Nachteile:

  • Leider ist die Goji-Beeren eine echte Kalorienbombe.
  • Geerntet wird die Goji-Beere meist in China und Lateinamerika.
  • Pestizidbelastung und lange Transportwege sprechen auch gegen eine Bezeichnung als Superfood.

Die heimisches schwarze Johannisbeere und Sanddorn ersetzen die Goji-Beere hervorragend.

 

Chia-Samen

Chia-Samen werden als das Superfood beworben. Durch ihren hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und Proteinen gelten sie als Abnehm- und Verdauungshilfen.

Nachteil:

Der Chia-Samen kommt aus Mexiko und hat somit einen langen Weg zu uns.

Die hier heimischen Leinsamen stehen den Chia-Samen in nichts nach.

 

Algen

Algen enthalten Chlorophyll, Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Eisen und Jod und gelten als das grüne Food der Zukunft.

Vorteile:

  • Algen sind nachhaltig
  • Sie verbrauchen keine natürlichen Ressourcen wie Wasser oder Ackerflächen

Nachteil:

  • Algen können zum Teil einen extrem hohen Anteil an Jod haben (Vorsicht bei Schilddrüsenerkrankungen!)

 

Zusammenfassung

Als Zusammenfassung bleibt nur, das nicht alles, was im Internet als Superfood und absolut gesund angeboten wird, es auch ist. Um die Bezeichnung Superfood zu verdienen, müssen gesundheitliche, ökologische und soziale Aspekte stimmen. Dies ist leider bei den meisten angepriesenen Obst- und Gemüsesorten nicht der Fall.

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