Hallo, wir recherchieren gerade zum Thema „Nacht-Tag-Rhythmus vom Baby“. Meine 2 waren gute Schläfer daher kann ich meiner Freundin keine Tipps geben. Das Baby ist 7 Wochen und macht den Tag zur Nacht. Habt ihr Tipps??? Die Eltern verzweifeln. Danke!
Hallo,
zunächst einmal: Deine Freundin ist damit nicht alleine. Viele Neugeborene sind echte Nachteulen und machen die Nacht zum Tag. Warum das so ist, ist einfach erklärt: Sie verstehen noch nicht, dass sie tagsüber wach und aktiv sein sollten, in der Nacht jedoch geschlafen hat. Denn bisher haben sie es auch anders erlebt: Die schaukelnden Bewegungen im Bauch der Mutter haben das Baby beruhigt, es hat geschlafen – wenn die werdende Mama dann aber ruhig wurde, wachte das Baby auf. Erst ab dem 4. Monat entwickelt sich das Schlafzentrum so weit, dass es die ersten Anzeichen eines Rhythmus hat. Aber darauf kann man sich noch nicht verlassen, das Schlafverhalten wird sich in den nächsten Monaten immer wieder ändern.
Schlaf ist im ersten Lebensjahr eines Kindes wohl eines der wichtigsten Themen. Kaum etwas anderes zehrt an jungen Eltern so wie Schlafmangel. Es gibt zig verschiedene Ratgeber zum Thema Schlafen am Markt und jeder meint, es richtiger oder besser zu machen. Ein Baby anzunehmen bedeutet auch, sich den Bedürfnissen des Babys anzupassen und ihm Zeit zu geben. Zu gewissen Teilen führt dies auch dazu, dass Eltern ihren bisher bekannten Rhythmus ablegen müssen, um sich dem des Babys anpassen zu können. Die Vorgaben, wie was zu sein hat oder abzulaufen hat, liegen in unserem Kopf und erschweren uns das Leben, weil wir irgendwann erkennen, dass sich die Bedürfnisse des Babys nicht mit unseren Ansprüchen an die perfekt aussehende Wohnung vereinbaren lassen. Was anfangs als eine Bereicherung gesehen wird, weil so die Mutter untertags Zeit für Treffen mit Freundinnen, den Haushalt etc. hat, kann nach ein paar Wochen, wenn das Baby dann weniger schläft, sehr mühsam werden. Wenn das Baby dann nachts wach ist, weint es auch mehr, will Nähe und Aufmerksamkeit.
Was deine Freundin tun kann: Leider nicht allzu viel, außer, sich erstmals auf den Rhythmus Nachteule einstellen und untertags auch für Ruhezeiten für sich selbst sorgen, damit sie nachts genug Kraft hat. Es scheint so, als würde das Baby immer genau dann etwas brauchen, wenn wir etwas tun wollen: Wenn wir schlafen wollen, ist es lieber wach. Wenn wir kochen wollen, möchte es gestillt werden. Wenn wir den Haushalt machen wollen, braucht es eine frische Windel. Irgendwas ist immer. Aber halten wir uns vor Augen, dass unser Baby unsere Pläne gar nicht kennt. Es kennt nur seinen eigenen Rhythmus und seine eigenen Bedürfnisse – es weiß noch nicht, wie es anders gehen kann. Deine Freundin kann also wählen zwischen: ich folge meinen Vorstellungen und arbeite gegen mein Baby, dafür bin ich glücklich, oder ich überdenke meine Vorstellungen und schaue, wie ich meinen Rhythmus dem meines Babys angleichen kann und weiß, dass mein Baby dann zufrieden ist.
Aber richte ihr bitte aus, die Situation wird sich mit der Zeit entspannen – manche Kinder brauchen ein wenig länger, bis sie den neuen Rhythmus angenommen haben. Diese Zeit ist anstrengend und herausfordernd, aber völlig normal und nichts, wo man etwas ändern müsste. Wichtig ist, dass sich deine Freundin untertags einmal hinlegt mit ihrem Baby gemeinsam, um Kräfte zu sammeln. Wenn noch Geschwisterkinder da sind, dann könnte sie überlegen, für ein paar Wochen eine Unterstützung für sich zu holen.
Tipps Tag-Nacht-Rhythmus vom Baby
Ein paar Tipps möchten wir deiner Freundin aber gerne mit auf ihren Weg geben, die es ihrem Baby erleichtern, den Unterschied zwischen Tag und Nacht zu verinnerlichen. Viele Erwachsene können nur einschlafen, wenn es völlig dunkel ist oder sie brauchen dazu ein bestimmtes Kopfkissen oder eine Kuscheldecke. Anders als häufig angenommen, brauchen es Kinder weder komplett dunkel, noch komplett geräuschlos, um zu schlafen. Sie sind aus dem Mutterleib verschiedene Geräusche gewöhnt, die eine beruhigende Wirkung auf sie haben. Geräusche sind für die meisten Kinder kein Problem, um im den Schlaf zu finden, im Gegenteil.
- Nachts das Zimmer dunkler halten als untertags
- Nicht zu viel Ansprache und zu viel Action – bitte nicht verwechseln mit Schreien lassen! Kein Kind sollte sich in den Schlaf schreien oder nach Muster getröstet werden. Damit ist nur gemeint, dass nachts nicht gespielt oder gekitzelt wird
- Das Baby mit zu sich ins Bett nehmen bzw. ein Beistellbett ans Elternbett stellen
- Für Babys sind Rituale und gleiche Abläufe wichtig, wobei damit nicht unbedingt ein fester Rhythmus gemeint ist, sondern die Gewissheit, dass sie in den Schlaf begleitet werden und dabei nicht alleine sind
- Wenn deine Freundin stillt: Nachts auch nach Bedarf stillen, weil die Milch beruhigend wirkt
- Wiegenlieder, die beruhigen, können ihrem Baby helfen, in den Schlaf zu finden
- Eine NONOMO® Federwiege verwenden
Hier noch ein Link zu wirklich wunderbaren Wiegenliedern, die auch meine Kinder gerne mochten:
An dieser Stelle möchten wir dir noch ein paar Artikel empfehlen, die deine Freundin auf ihrem Weg unterstützen können:
Was andere Mütter besser machen, damit ihr Baby schläft
Warum kein Schlaflernprogramm bedürfnisorientiert ist
Suchst du Tipps, wie dein Baby einschlafen kann?
Die 10 wichtigsten Tipps für entspannte Familiennächte von Sibylle Lüpold
Alles Liebe,
Daniela von welovefamily