Warum „echte“ Lernmotivation so wichtig ist und wie Eltern diese fördern

Kind lernt mit Mutter
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Eltern möchten die Lernmotivation ihrer Kinder fördern, um ihnen den Weg in eine erfolgreiche Zukunft zu erleichtern. Aber zwangsläufig gehören dazu auch gute Schulnoten. Leider ist das Thema Noten zu oft mit Druck verbunden – in der Schule wie zuhause. Strafarbeiten, Hausaufgaben und die Gefahr, Sitzenzubleiben, machen es den Schülern nicht einfacher. Besonders Kindern in der Pubertät fehlt oft die Lust, den Schulstoff zu wiederholen. Sie sehen keinen Sinn in den Fächern und lernen oft nur aus Angst vor schlechten Noten. Widerwilliges Lernen ist aber kein nachhaltiges Lernen.

Die zwei Formen der Lernmotivation

Lernmotivation, also der Eifer etwas zu lernen, kann auf zwei Wegen entstehen: Extrinsisch oder intrinsisch. Lernt dein Kind, weil es Positives (wie gute Noten) herbeiführen und Negatives (wie Sitzenbleiben) vermeiden möchte, nennt man das extrinsische Motivation. Lernt dein Kind, weil es den „inneren Wunsch“ hat, etwas zu begreifen und aus eigenem Interesse mehr erfahren möchte, nennt man das intrinsische Motivation. Besonders die letztere Form der Motivation sollte den Lernalltag unserer Kinder bestimmen. Denn nur das, was uns wirklich interessiert, merken wir uns nachhaltig. Leider wird im Laufe der Schulzeit immer mehr Gewicht auf extrinsische Anreize gesetzt, selbstbestimmtes Lernen gerät auf weiterführenden Schulen meist völlig in den Hintergrund. Das führt nicht selten zu Druck und Stress. Lernen bekommt einen negativen Beigeschmack, Frustsymptome können sich einstellen.

Grundschüler gehen mit gutem Beispiel voran

Besonders an Kleinkindern und Grundschülern können wir beobachten, dass es auch anders geht. Die Kleinen stecken voller Neugier, stellen Fragen und sind stolz auf ihre Lernerfolge. Eine ideale Grundlage für erfolgreiches Lernen. Allerdings sinkt dieser Wissensdurst mit dem Alter. Laut einer gemeinsamen Studie der Online-Lernplattform scoyo und dem Kindermagazin ZEIT Leo geben knapp 53 Prozent der Sechsjährigen an, dass sie immer Spaß am Lernen haben, bei den 13-Jährigen sagen das nur noch sechs Prozent.

Eltern werden zu Ersatzlehrern – das hilft nicht weiter!

Auch an Eltern geht der Druck nicht spurlos vorbei: Immer öfter schlüpfen sie in die Rolle des Ersatzlehrers, setzen sich jeden Tag mit dem Kind zusammen hin, um bei den Hausaufgaben zu helfen und ordern schon ab der Grundschule präventiv Nachhilfe. Dabei sollten Eltern keine Lernbeziehung, sondern eine emotionale Beziehung zu ihren Kindern aufbauen, den Druck rausnehmen, den Rücken stärken. Außerdem sind Hausaufgaben Aufgaben der Kinder, die ihnen zur Selbstständigkeit verhelfen sollen. Und Nachhilfe unterstützt die Schüler bei konkreten Defiziten, bietet aber keine kontinuierliche Lernbegleitung.

So können Eltern ihren Kindern helfen, sich selbst zu motivieren.

Dabei gibt es ein paar einfach Tipps und Anregungen, die helfen, deine Kinder zuhause zum Lernen zu motivieren – ganz ohne extrinsische Anreize. So geht´s:

  1. So viel Selbstbestimmung wie möglich

    Die britischen Motivationsforscher Edward L. Deci und Richard M. Ryan gehen davon aus, dass Selbstbestimmung eine der wichtigsten Faktoren für motiviertes Lernen ist: Schüler sollen selbst bestimmen, wie, wann, wo und mit wem sie lernen möchten. Das ist natürlich nicht immer einfach umzusetzen, besonders wenn die Schule die Lerninhalte vorgibt. Verschaffe dir zuhause so viel Freiraum wie möglich: Lasse dein Kind entscheiden, womit es anfangen und zu welcher Tageszeit es lernen möchte. Auch wenn es schwer fällt, Kinder lernen besser, wenn ihr eigenes Interesse bestimmt, wie und mit welchem Thema sie sich auseinander setzen. Vielleicht wäre auch eine alternative Schulform wie Walldorf oder Montessori für dein Kind geeignet? Hier wird viel Wert auf die Selbstbestimmungsrechte der Schüler gelegt.

  2. Lernziele stecken

    Stelle gemeinsam mit deinem Kind eine Liste mit Lernzielen auf, anhand derer du auch kleine Lernfortschritte notierst. Auf diese Weise wird deinem Kind bewusster, was es bereits geschafft hat und kann stolz auf sich sein. Das Erreichen jedes „Zwischenziels“ steigert die Motivation weiter zu machen. Auch ganz große Ziele sind wichtig: Wer gut Englisch spricht, kann den Lieblingsfilm im Original gucken. Wer gut in Biologie ist, hat die Chance Tierarzt zu werden… Finde Ziele, die dein Kind so toll findet, dass es sich selbst zum Lernen motivieren kann.

  3. Richtig loben

    Aber: Lobe dein Kind nicht nur für gute Noten oder erledigte Aufgaben. In Momenten, in denen dein Kind es nicht erwartet, ist ein Lob viel wirkungsvoller, zum Beispiel, wenn du merkst, dass dein Kind sich Mühe gegeben hat. Erfolge sollten nie im Mittelpunkt stehen.

 

 

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