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Vielleicht hast du schon einmal erlebt, wie schwierig es sein kann, dein Kind in die Kita, in die Schule oder zu einer anderen Aktivität zu bringen, bei der es sich von dir trennen muss. Du bist nicht allein. Viele Eltern fragen sich, warum diese Trennung so schwierig für ihre Kinder ist, obwohl sie wissen, dass sie in sicheren und liebevollen Händen sind. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir erklären, warum es Kindern so schwerfällt, sich von den Eltern zu trennen und wie du ihnen in dieser Phase helfen kannst.
Die Bedeutung der Bindung
Die Bindung zwischen Eltern und Kind ist von zentraler Bedeutung für die emotionale und psychische Entwicklung des Kindes. Bereits in den ersten Lebensmonaten baut dein Kind eine tiefe Bindung zu dir auf. Diese Bindung gibt ihm Sicherheit und Vertrauen in die Welt um sich herum. In den Augen deines Kindes bist du die Quelle von Geborgenheit und Schutz. Diese enge Verbindung ist biologisch verankert und stellt sicher, dass dein Kind überlebt, indem es in deiner Nähe bleibt.
Aus evolutionärer Sicht war es für Kinder früher notwendig, nahe bei ihren Eltern zu bleiben, um vor Gefahren geschützt zu sein. Diese Verhaltensweise ist tief in unserem Gehirn verankert und auch heute noch spürbar. Auch wenn die Welt heute sicherer ist, ist der instinktive Wunsch deines Kindes, bei dir zu sein, immer noch sehr stark.
Trennungsangst und Unsicherheit
Trennungsangst ist ein natürliches Gefühl, das viele Kinder erleben. Sie tritt meist im Alter von sechs Monaten bis etwa drei Jahren auf, kann aber auch darüber hinaus bestehen bleiben. Dein Kind versteht in dieser Zeit noch nicht, dass du zurückkommst, wenn du gehst. Für es fühlt es sich an, als würdest du für immer verschwinden. Diese Unsicherheit kann starke Angstgefühle auslösen, die sich in Weinen, Anklammern oder Wutausbrüchen äußern.
Besonders schwierig wird es, wenn dein Kind noch keine ausreichende Fähigkeit zur Selbstregulation entwickelt hat. Das bedeutet, dass es sich noch schwer tut, sich selbst zu beruhigen, wenn es sich ängstlich oder unsicher fühlt. Auch wenn es weiß, dass es in der Kita oder bei den Großeltern gut aufgehoben ist, fällt es ihm schwer, diese Gefühle zu überwinden.
Die Rolle der Eltern
Als Elternteil spielst du eine entscheidende Rolle dabei, wie dein Kind Trennungssituationen meistert. Kinder orientieren sich stark an deinen Emotionen und deinem Verhalten. Wenn du selbst nervös oder unsicher bist, kann sich diese Stimmung auf dein Kind übertragen. Auf der anderen Seite kann dein Kind spüren, wenn du ruhig und zuversichtlich bist, was ihm wiederum hilft, sich sicherer zu fühlen.
Es ist wichtig, dass du deinem Kind signalisierst, dass die Trennung vorübergehend ist und dass es in Ordnung ist, sich zu verabschieden. Ein festes Ritual beim Abschied, wie eine Umarmung oder ein bestimmter Satz, kann deinem Kind Sicherheit geben. Vermeide es, die Verabschiedung in die Länge zu ziehen oder dich heimlich davonzustehlen, da dies die Unsicherheit deines Kindes verstärken kann.
Wie du dein Kind unterstützen kannst
Es gibt verschiedene Strategien, die du anwenden kannst, um deinem Kind den Abschied zu erleichtern:
Routine aufbauen: Regelmäßige Abläufe und Rituale geben deinem Kind Sicherheit und helfen ihm, den Tag vorhersehbarer zu machen. Dies kann dazu beitragen, die Angst vor dem Unbekannten zu reduzieren.
Kurz und klar verabschieden: Verabschiede dich liebevoll, aber bestimmt. Ein kurzer Abschied hilft deinem Kind zu verstehen, dass du wiederkommst und dass es in der Zwischenzeit gut versorgt ist.
Positive Erfahrungen schaffen: Sorge dafür, dass dein Kind positive Erfahrungen in der Trennungszeit macht. Wenn es merkt, dass es auch ohne dich Spaß haben kann, wird es mit der Zeit leichter loslassen können.
Geduld haben: Jedes Kind ist anders. Während einige sich schneller an Trennungen gewöhnen, brauchen andere mehr Zeit. Zeige Geduld und Verständnis, und gib deinem Kind die Zeit, die es benötigt.
Fazit
Es ist völlig normal, dass es Kindern schwerfällt, sich von ihren Eltern zu trennen. Dies ist ein Zeichen ihrer starken Bindung und ihres Bedürfnisses nach Sicherheit. Mit Geduld, Verständnis und der richtigen Unterstützung kannst du deinem Kind helfen, diese Herausforderung zu meistern und ihm das Vertrauen geben, dass du immer wieder zurückkommst. So legst du den Grundstein für eine gesunde emotionale Entwicklung und stärkst das Selbstbewusstsein deines Kindes.
