Was ist Scharlach?

Wenn Kinder krank sind...

Scharlach gilt als klassische Kinderkrankheit und gehört zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten in dieser Altersgruppe. Die Scharlach-Bakterien, sogenannte A-Streptokokken, kommen weltweit vor und verursachen meist eine Halsentzündung und Hautausschlag.

Symptome

Die ersten Symptome treten etwa ein bis drei Tage nach der Ansteckung mit den Bakterien erstmals auf. Die häufigsten Symptome bei Scharlach sind:

  • Halsschmerzen
  • Schluckbeschwerden
  • oft hohes Fieber
  • Schüttelfrost
  • gerötete Wangen
  • Abgeschlagenheit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen (besonders bei kleineren Kindern)
  • Kopf- und Gliederschmerzen

Typische Scharlach-Symptome: Neben Himbeerzunge und einem charakteristischem Ausschlag zählt dazu die Scharlach-Angina, eine Entzündung der Gaumenmandeln.

Scharlach-Angina

Bei fast jedem Patienten entwickelt sich eine Mandelentzündung. Keines der anderen Scharlach-Symptome tritt so regelmäßig auf wie dieses. Der Grund dafür ist, dass die Scharlach-Erreger die Rachenschleimhaut besiedeln. Weitere Scharlach-Symptome im Mund sind kleine, weißliche Beläge auf der Innenseite der Wangen. Oft sind außerdem die Hals-Lymphknoten geschwollen.

Die Himbeerzunge

Es ist eines der spezifischen Symptome. Zunächst ist die Zunge mit einer weißen Schicht belegt, sobald diese Schicht nach etwa 3-4 Tagen verschwindet, zeigt sich eine himbeerrote Zunge.

Der Ausschlag

Der Ausschlag entwickelt sich am ersten oder zweiten Krankheitstag. Stecknadelkopfgroße, hellrote und leicht erhabene Flecken (Papeln), die sich rau anfühlen, aber nicht jucken bilden sich am Körper. Oft als erstes in der Leistenregion und an den Innenseiten der Oberschenkel, danach breitet er sich über den ganzen Körper aus. Mund und Kinn sowie die Fußsohlen und Handinnenflächen bleiben ausgespart. Nach 6-9 Tagen verschwindet der Ausschlag langsam wieder.

Ansteckung

Die Scharlach-Bakterien befinden sich im Speichel von Patienten. Sie werden durch direkten oder indirekten Kontakt, seltener beim Husten, Niesen oder Sprechen, verpackt in winzige Flüssigkeitströpfchen, von Mensch zu Mensch übertragen. Andere Menschen in der Nähe können diese Tröpfchen einatmen und sich dadurch mit Scharlach anstecken (Tröpfcheninfektion). Nur ganz selten erfolgt die Scharlach-Ansteckung über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser (Lebensmittelinfektion). Gelegentlich dringen die Scharlach-Erreger über Hautwunden in den Körper ein (Wundscharlach).

Wie lange ist Scharlach ansteckend?

Bei einer akuten Streptokokken-Infektion, die nicht spezifisch behandelt wird, können Patienten bis zu drei Wochen ansteckend sein. Bei eitrigen Ausscheidungen kann die Ansteckungsgefahr ohne Behandlung sogar noch länger bestehen. Sobald aber eine wirksame Antibiotika-Behandlung eingeleitet wurde, sind Patienten nach 24 Stunden nicht mehr ansteckend.

Tipps

  • Bei Fieber Bettruhe einhalten.
  • In den ersten beiden Tagen der Antibiotikatherapie Kontakte zu anderen Personen vermeiden. Das verringert das Risiko, andere mit Scharlach anzustecken.
  • Gegen die unangenehmen Halsschmerzen helfen Gurgellösungen mit Heilpflanzen wie Salbei oder Eibisch sowie warme Halswickel.
  • Wegen der Schmerzen beim Schlucken, wird weiche oder flüssige Nahrung empfohlen. Die Kost sollte salz- und eiweißarm sein.
  • Viel Flüssigkeit zu sich nehmen.
  • Eine Antibiotika-Therapie kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Um das zu vermeiden, sollte regelmäßig Joghurt gegessen werden – allerdings zeitlich versetzt zur Antibiotikagabe.
TEILEN