Weltweite Sensation: Das Drei-Eltern-Baby

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Es ist eine medizinische Sensation: Abrahim Hassan hat zwei Mütter und einen Vater. Er wurde durch künstliche Befruchtung gezeugt.

Ein Baby, drei genetische Eltern: Zum ersten Mal ist eine neue Methode der künstlichen Befruchtung durchgeführt worden: Das Erbmaterial der mütterlichen Eizelle wurde ausgetauscht, bevor das Baby geboren wurde.

Abrahim Hassan ist auf den ersten Blick kein ungewöhnliches Kind: Er ist gesund, fröhlich, 5 Monate alt und macht seine Eltern glücklich – denn das Paar verlor bereits zwei Kinder durch das Leigh-Syndrom. Auf den zweiten Blick ist Abrahim Hassan aber alles andere als ungewöhnlich: Er ist weltweit das erste Baby mit drei Elternteilen. Er ist damit nicht der erste Mensch mit drei genetischen Eltern, aber der erste, bei dem ein erfolgreicher Kerntransfer – so der Fachausdruck – durchgeführt wurde.

Warum das alles?

Ziel dieser Methode ist es, dass die Weitergabe seltener Erbkrankheiten verhindert wird – die fehlerhafte DNA in den Mitochondrien, wie es beim Leigh-Syndrom auftritt, war der Grund, warum das Paar bisher keine gesunden Kinder bekam.

Damit Abrahim Hassan ohne den vererbbaren Gendeffekt zur Welt kommt, wurde er im Labor mit seiner zweiten biologischen Mutter gezeugt. Um das zu schaffen, wurde die Eizelle der Frau mit dem Geneffekt mit dem Sperma ihres Mannes befruchtet, ehe dann der Zellkern aus der Eizelle, in dem der entscheidende Teil des Erbgutes befindet, entfernt wurde und dann in die entkernte Eizelle der Spenderin gepflanzt wurde.

Gesetzlich ist dieses Verfahren ausschließlich in Großbritannien erlaubt, durchgeführt wurde es jedoch in Mexiko, weil es dort keine Gesetze gibt, die diese Behandlung verbieten würden. Diese Methode zeigt zwar, dass Erbkrankheiten so verhindert werden können, aus ethischen Gründen ist sie jedoch  umstritten.

 

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